Dann will ich Frederika mal beunruhigen *g*
Bis einschließlich (6) gehe ich selbst gerne und so oft es geht. Meiner Erfahrung nach machen da auch ausgesprochen viele gebundene Frauen "mit", auch ohne seitensprungwillig zu sein, sodass ich das sich hier abzeichnende Meinungsbild "draußen" nicht bestätigt sehe.
Ich kann mit niemandem zusammen sein, der mir verbieten will, neue Menschen kennen zu lernen. Egal ob Solo-Männer, Solo-Frauen oder wie auch immer zusammengesetzte Gruppen von Menschen.
(7), (8) und (9) finde ich verhandelbar. Das bedeutet: Meine Freundin darf das erstmal. Wenn sie es aber nicht möchte und gleichzeitig partout ein Problem damit hat, wenn ich das täte, dann würde ich davon absehen, "so weit zugehen"

Zu (7) ist dabei zu sagen, dass es sich um *höchstens einen* flüchtigen Kuss handelt. Marke "Etwas angeheitert gewesen, zum Gutenachtkuss angesetzt, und halt den Mund getroffen". Zungenküsse gehören dagegen zum Vorspiel und gehen nicht. Allgemein küsse ich zwar keine andere Frauen als die eigene, aber prinzipiell "dürfte" (als wäre es meine Entscheidung...) meine Partnerin das.
Zu (8) ist zu sagen, dass "spazieren Gehen" für mich keine ausgewiesene Paartätigkeit darstellt. Ist billiger als ein Cafe und man kann sich unterhalten. Kann ein würdiger Abschluss eines schönen Abends sein.
Zu (9) ist Folgendes zu sagen. Für mich ist es normal, sympathische Menschen irgendwann zu mir nach Hause einzuladen. Das könnte im seltenen Einzelfall auch spontan am Ende des zweiten Treffens sein. Um zum Beispiel noch einen Rotwein zu trinken, Frederika *g*. Herrje, ich gebe gelegentlich "Dinnerpartys", wo zum (kleinen) Teil weitgehend "fremde" Menschen eingeladen werden, mit denen ich auf der Straße ins Gespräch gekommen bin, indem ich sie danach gefragt habe, ob Gericht x oder Gericht y besser wäre, oder solche, die ich überhaupt nicht kenne, die aber ein Freund für eine Bereicherung des Abends hält.
Eine meiner Freundschaften entstand so ähnlich:
o Junge Dame erhält einen Dienst von mir im Rahmen einer ehrenamtl. Tätigkeit.
o Wir unterhalten uns gut und sie verpasst darüber ihren Zug.
o Sie ist mir sympathisch gewesen, daher biete ich an, die Zeit bis zum nächsten Zug mit einem Kaffee zu überbrücken.
o Ich frage nach der Telefonnummer und bekomme sie.
o Wir treffen uns gelegentlich zu zweit zum Kaffee Trinken oder um eine Kleinigkeit zu essen. Mal zahle ich, mal sie. Einmal biete ich an, sie eine kurze Strecke (20km) bis nach Hause zu fahren, weil der letzte Zug abgefahren war (davor haben wir uns wohl besonders gut unterhalten *g*).
o Irgendwann schlage ich Kino vor, woraufhin sie sicherheitshalber (also, um keine eventuellen, unerfüllbaren Gefühle in mir zu schüren) ihren Freund erwähnt, aber einem platonischen Kinobesuch (zu zweit) nicht abgeneigt ist. (Ich wusste zwar nicht, dass sie vergeben war, aber ihre Körpersprache hat unmissverständlich gemacht, dass sie an mir absolut gar kein romantisches Interesse hat. Daher war die Sache für mich spätestens seit dem zweiten Treffen rein platonisch.) Aus dem Film ist leider nichts geworden, weil mir was dazwischen gekommen ist.
o Demnächst wird sie wohl zu einer Party eingeladen.
Dazu ist evtl. noch zu sagen, dass ihre Beziehung zeitweise eine Fernbeziehung ist, sonst hätte ich ihren Freund sicherlich schon getroffen.
Unter keinen Umständen würde ich die Freiheit, so und solche Kontakte zu knüpfen, einer Partnerin opfern.
Wenn meine Partnerin beharrlich früher als bei (6) den Schlussstrich haben wollte, würde ich vermutlich annehmen, dass dahinter Verlustangst steckt. Gegen Verlustangst und die unweigerlich folgenden Ketten bin ich wirklich sehr allergisch
Noch ein bisschen anders formuliert: Ich treffe gerne neue Menschen und lerne, was sie vom Leben wissen und was sie antreibt. Wenn ich single bin, besteht die Möglichkeit, dass einer von diesen Menschen meine neue Partnerin wird. Aber der Prozess des Menschenkennenlernens gehört zu *mir* und nicht zu meinem Singledasein. Und an meinen Kernkomponenten wird nicht für eine Frau herumgedoktort
