Interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Allerdings besagt das bei Zustimmung Deines Beitrags auch, dass eine große Liebe unendlich langweilig sein kann, ohne Sex sein kann und ein Leben wie Bruder und Schwester bedeuten kann. Denn durch diese anderen Vorstellungen von Liebe ist man mehr erregt, wenn man den anderen als Partner "bekommt".
Was ich allerdings bestimmt nicht als große Liebe ansehe, ist dieses sich aneinander gewöhnt haben, den anderen so gut zu kennen, dass er einen nicht mehr überrascht und sich mit dem Frust abzufinden, den diese Beziehung mit sich bringt.
Das bedeutet wiederum, dass man sich von Projektionen frei gemacht haben muss, um den wirklich zu erkennen, der eine echte große Liebe sein könnte. Dem muss man dann auch erstmal begegnen, und man ist dann auch sicher nicht mehr Zwanzig oder Dreißig, weil das ganze einen Reifeprozess bedeutet, den viele erst mit den Jahren erlangen können, wenn überhaupt.
Und wenn dessen Definition von Liebe dann so ist, dass er bei einem sicheren, gewohnten Partner bleibt, weil er seinen Liebesgefühlen zu der neuen Person misstraut, dann war es das auch mit der großen Liebe.
Ich denke, es ist beides, also Liebesgefühle und ein bisschen Projektion, dass man die rosa Brille nie loswird, wenn man den anderen ansieht. Meiner Ansicht nach geht das nur, wenn die Leidenschaftlichkeit ungefähr gleich ist und man dem anderen von Anfang an am liebsten die Klamotten runterreißen würde. Die Liebesfähigkeit muss dann natürlich auch da sein. Sowas ist selten, aber sowas gibt es.