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Ja, und unterscheidet sich damit in nichts von Kleidung, Frisur, Unterhaltungselektronik und dutzenden anderen Vorlieben, für die wir uns interessieren. Natürlich ist das Auto nur eine Facette von vielen, natürlich kann es falsch interpretiert werden, natürlich hat jeder andere Sichtweisen. Genau wie bei allen anderen Facetten auch.Ja nein, also, ähm. Es gibt eben einen gewaltigen Spielraum für Interpretationen.
Seltsam ist nur, dass kaum jemand politisch-korrekt behauptet, Kleidung oder Frisur wäre ihm völlig schnuppe oder ob jemand 30.000 Euro für eine Stereoanlage ausgibt, wirklich egal. Aber beim Auto kommt es plötzlich weder auf Geschmack, Stil, Lebensqualität oder Preis drauf an? Was für ein Blödsinn!
Wenn ein Mann zum Beispiel einen Großteil seines Geldes für ein unpassend teures Auto ausgibt, so sagt das schon sehr viel darüber aus, ob er zu mir passen könnte oder nicht. Wenn einer in einer schäbigen Karosse daherkommt, in die ich schon aus Sicherheitsgründen nur mit Unbehagen einsteige, von nicht vorhandenen Komfort für eine eventuelle Urlaubsreise mal ganz abgesehen, dann weiß ich auch, dass da unsere Vorstellungen von Lebensqualität und Stil weit auseinandergehen. Das gleiche gilt für typische Schwanzverlängerungen von Prahlern und Blendern. Ein zugemülltes Auto ist genauso abstoßend wie eine zugemüllte Wohnung oder ekliges Bad bei ihm zuhause. Warum sollte das eine mehr aussagen als das andere?
Gerade Charakterzüge wie Angeberei vs. Bescheidenheit oder die Einstellung Lebensqualität, Komfort und situationsgerechtem Verhalten lassen sich sehr gut am Auto ablesen.
Kaum ein Angeber kommt in einer unscheinbaren Kiste daher; kaum ein bescheidener, solider Mann fährt ein Protzauto. Sicherlich gibt es Ausnahmen, ganz klar, aber mehrheitlich verhält es sich schon so. Wie gesagt, eine Facette von vielen, die man mit all den anderen Facetten abgleichen muss.