<ZYNISMUS>
An diesem Thread wird deutlich, dass es doch eine gute Idee ist, mit dem passendem Auto zum Date zu erscheinen. Sieht sie mein "Statussymbol" weiß sie, welche Lebensqualität ich auch sonst bevorzuge. Ist es ein klappriger Smart, machen wir den nächsten Urlaub auf dem Campingsplatz in der Lüneburger Heide, oder in einem 5* Hotel auf Bali, falls ich mit einem A8 vorfahre. Je nachdem, welches Auto sie mitbringt, wissen wir dann beide, was der andere "erwartet". Ist er/sie gut genug für mich ? Kann er/sie mit meinem Lebensstandard mithalten?
Der Vorteil liegt auf der Hand. Man kann sich das Kennenlernen sparen, die Vorzüge oder Defizite eines Menschen muß man nicht erfahren, und bleibt weiter alleine, bis der/die Richtige vorfährt. Es scheint für beide Seiten der Supergau zu sein, sich ineinander zu verlieben und dann festzustellen, dass er auf Currywurst mit Pommes steht, sie aber lieber Lachs und Kaviar mag oder umgekehrt.
</ZYNISMUS>
Es ist aber etwas komplizierter...
Warum passiert das alles? Weil jeder halbswegs gescheite Mensch nicht sofort mit der Brieftasche wedelt und zeigt, wer oder was er/sie denn zu bieten hat. Geld soll ja bei der Partnerschaft keine Rolle spielen. Über Geld spricht man nicht...und wegen seines Geldes möchte auch niemand gemocht werden. Ich kaufe schließlich keine Frau und hoffentlich keine Frau einen Mann.
Was passiert wirklich? Die gewohnten Ansprüche werden zunächst unterdrückt, damit ein politisch-korrektes Kennenlernen beginnen kann. In Wirklichkeit wird an dieser Stelle schon "gelogen" und das "Problem" wird später ausgetragen, wenn eine gewisse Vertrautheit entstanden ist. Es wird auf der einen Seite gelogen mit der Schieflage umgehen zu können (ich kann es ertragen, wenn er/sie viel mehr verdient), auf der anderen Seite werden hohe Ansprüche, die auf Dauer nicht verhandelbar sind, zu Beginn (un)wissentlich unterdrückt. Das ist auch unehrlich. Aber: Von Anfang an Tacheles zu reden, ist äußerst ungeschickt....
Hat jemand einen Rat, wie Mann/Frau diesem Problem sauber begegnen kann? Die wenigsten sind schließlich als Prahlhänse auf die Welt gekommen.
Wie will man der/dem "Unterlegenen" jetzt klar machen, dass der höhere Lebensstandard das Maß der Dinge ist und eine Orientierung nach unten schlecht möglich ist? ...und das in der frühen Kennenlernphase, wo der Mensch doch im Mittelpunkt stehen sollte?
Wenn man genauer hinsieht, geht es hier gar nicht nur um Geld, sondern auch darum, dass zudem zwei unterschiedliche Charaktere in diesem einen Punkt aufeinanderetreffen, auch wenn vielles andere passen sollte (Intelligenz, Empathie, etc). Für jeden ist der Betrag auch noch unterschiedlich. 2000 Euro Monatseinkommen versus 4000 Euro. 4000 Euro versus 10000 Euro. usw.
Die Optimalstrategie wäre ja dann die, dass beide Ihren Verdienstnachweis zum Date mitbringen....so wie üble Vermieter dieses von potentiellen Mietern bei Vertragsabschluß verlangen. Das klingt alles wie ein Deal, und der soll es doch um Himmelswillen wiederum nicht sein.
Aus meiner Sicht kann ich nur sagen: Besserverdienende Frau? Ja bitte. Viel schlechter? Nein Danke. Aber warum soll sich eine Frau mit höherem Einkommen mir abgeben? Das ist auch unfair, da ich von ihr etwas verlangen würde, was ich nicht imstande bin zu "ertragen". Reden wir beim ersten Date trotzdem lieber um den heißen Brei herum, obschon wir davon ausgehen, dass Schieflagen dieser Art von vornherein zum Scheitern verurteilt sind?