Eine wirklich seriöse und verläßliche Studie fußt auf der umfangreichen Selbstbefragung von Urologen -- also Fachleuten, denen man eine objektive und aufrichtige Erfassung zutrauen kann. Nach dieser Studie dauert die penetrative Phase eines Sexualakts etwa zwischen 3 und 6 Minuten. Nach dieser Zeitspanne penetrativer Bewegung kommen 95% der normalen, durchschnittlichen Männer zum Orgasmus.
Der Liebesakt kann verlängert werden, indem Pausen, Stillhalten und Stellungswechsel verwendet werden, um die Penetration über eine längere Zeit zu strecken und ausdauernder erscheinen zu lassen. Das gesamte Liebesspiel der meisten Paare ist ohnehin wesentlich länger, da Vorspiel und Zärtlichlichkeiten im allgemeinen länger dauern als der eigentliche penetrative Akt und weil eben Stellungswechsel und Abwechslung dazugehören.
In meiner persönlichen Erfahrung kommen diese Studienergebnisse sehr gut hin. Ein Mann, der die penetrativen Pumpbewegungen mehrere Minuten ausübt (oder sie passiv durch Reiten erlebt), hat immer nach einigen Minuten einen Orgasmus -- falls nicht, würde ich sogar sagen, dass etwas nicht stimmt mit ihm, er zum Beispiel abgelenkt ist oder von der Partnerin nicht ausreichend erregt wird. Auch bei der Masturbation erreichen die meisten Männer innerhalb dieser Zeitspanne regelhaft leicht einen Orgasmus. Im Gegenteil müssen sie auch hier durch Unterbrechungen und Stillhalten die Phase künstlich verlängern, wenn sie dies wünschen.
Wenn ich selbst durch Vorspiel oder Situation ausreichend erregt bin, komme ich innerhalb dieser Zeit ebenfalls leicht zum Orgasmus. Aber wie gesagt, die entsprechende Erregung muss vorher schon aufgebaut sein. Selbstverständlich gelingt dies nicht immer und daher hat wohl kaum eine Frau wirklich jedesmal einen Orgasmus.
Exakt gemeinsam zum Orgasmus zu kommen, halte ich für eine mediale Phantasie, die absolut nicht nötig und nicht einmal regelhaft wünschenswert ist. Ich find es toll, wenn man den Orgasmus des Partners bewusster erlebt, als dies gerade bei gleichzeitigem Höhepunkt der Fall ist. Wenn es mal passiert, dann ist das interessant und toll, aber nicht unbedingt schöner oder erfüllender. Ganz im Gegenteil, wenn man gut aufeinander eingespielt ist, dann weiß mein Partner, wie er meinen Orgasmus verlängern und optimal genießbar für mich machen kann. Zu solch einer Handlung wäre er während seines eigenen Orgasmus gar nicht in der Lage.