Jeder Mensch ist anders belastbar, empfindet Stress unterschiedlich und reagiert auf Stress anders. Jeder hat hierfür ureigene Strategien und eine individuelle Erziehung. Ich meine manchen Menschen merkt man Stress an, manche jammern, manche stecken einen mit ihrer schlechten Laune und Hektik an, bei manchen merkt man gar nicht und die klappen einfach um oder sind plötzlich krank. Manche werden im Stress rührselig und andere sind kurz angebunden und können nicht mehr richtig zuhören, um was es geht. Manche wollen oder können die Fragestellung nicht mehr verstehen und wimmeln jemanden mit irgendwelchen Phrasen und unpassenden bzw. unzureichenden Antworten ab.
Ein niedriges Stresslevel kann für Dich heißen: sie wird Dir öfters ihr Leid klagen nach einem anstrengendem Tag und möchte Dein offenes Ohr und Verständnis; im Stress kann es sein, dass Du phasenweise kleine unwesentliche Dinge für sie schnell mit erledigen kannst, eher auf Zuruf. Sie wird dich darum bitten, jedoch erwartet sie dann keine große Diskussion oder Kompromisse, dafür hat man nicht die Zeit, weil sie im Kopf eine Liste abarbeitet; teilweise wird sie Deine Unterstützung brauchen, damit sie sich nicht überfordert fühlt, manchmal geht Stress auch mit blindem Aktionismus einher, da werden Dinge geplant, verworfen, umgestellt und neu geplant, dafür braucht sie dann auch Ruhephasen, um sich vom Stress zu erholen, runterzufahren und abzuschalten. In stressigen Situationen wird sie emotional reagieren. So kann es unbeabsichtigt und ungewollt dazu kommen, dass Du ihr als Blitzableiter dienst, zumindest aber wird es wohl hin und wieder zu pampigen Antworten kommen.
Wenn Du jedoch über eine hohe Stress-Resistenz verfügst, kann dies mit Deiner Gelassenheit und Geduld durchaus etwas werden.
Und im RL ist situativ erleben, etwas anderes als einen Fragebogen auszufüllen. Die Ergebnisse sind ein wenig tagesformabhängig und welche persönliche Erfahrung man mit der Frage verknüpft und mit man sich damit auf die Antwort bezieht.
Ich meine, vielleicht sieht sie ihre Schwächen selbstkritischer, als es andere Menschen selbst an ihr wahrnehmen würden.
Und zu Gemeinsamkeiten/Unterschieden kann ein ordentlicher Mensch zu einem chaotischen Menschen passend sein, wenn andere Punkte der Beziehung stimmen. Vielleicht kann man gravierende Unterschiede durch Rollenverteilung innerhalb der Beziehung minimieren.