G

Gast

Gast
  • #1

Werden unterschiedliche Religionen in einer Beziehung zu einem Problem???

 
  • #2
Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass ideologische und religiöse Vorstellungen harmonieren müssen. Wer selbst nicht religiös ist, wird sich kaum mit einem religiösen Partner auf die Kindeserzeihung einigen können und auch sonst immer wieder grob unterschiedliche Vorstellungen haben, die eine Partnerschaft stark erschweren.

Wenn beide nur formal einer Religionsgemeinschaft angehören, aber nicht wirklich gläubig sind, mag das egal sein. Auch gemischtkonfessionelle Partnerschaften mit etwa gleich starker Gläubigkeit sind eher kein Problem. Aber stark unterschiedliche Religiösität ist definitiv ein Problem.

Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, mit einer gläubigen Person zusammenzuleben und eine gemeinsame Lebensrichtung, insbesondere bezüglich Erziehung, zu finden. Ich schließe daher für mich sowohl religiöse als auch esoterisch-verbrämte Partner strikt aus. Zum Glück sind ja die meisten Männer aber ziemlich aufgeklärt und vernünftig, so dass das keine wirklich große Einschränkung darstellt -- zumindest in Norddeutschland.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Berlinerin, 40 J

Um welche beiden Religionen handelt es sich denn?

Kommt drauf an, wie verbissen die beiden sind.....
Ein Katholik und ein Evangelischer kann gutgehen, kann aber auch Probleme geben. Welchen Glauben sollen die Kinder annehmen etc...

Die anderen Religionen, die z. B. die Rolle der Frau stark einschränken oder sonstwie restriktiv sind, werden ganz sicher zu Sprengstoff in der Beziehung.
Es sei denn, BEIDE halten sich strikt an die Regeln der strengen Religion oder der sanften Religion....

Hoffe nicht darauf, Deinen Partner ändern zu können. Menschen haben ihre grundsätzliche Persönlichkeit mit 16 Jahren fertig entwickelt.
Ein jüdischer Mann formulierte mal so, er habe nur zwei Worte über seinen Glauben zu sagen: NIE WIEDER. Seine Frau ist ziemlich unreligiös (katholisch) und sie kommen toll miteinander aus. Die Kinder wachsen konfessionslos auf.

Wie gesagt, kommt auf die beiden an und wie sie es ausleben.
 
  • #4
@#2: Nur mal so als Anmerkung: Katholisch und evangelisch ist dieselbe Religion, nur eine unterschiedliche Konfession. Religionen sind z.B. Christentum, Islam, Hinduismus...
 
G

Gast

Gast
  • #5
Ich bin selbst Buddhistin, war aber nach meinem Mann nie wieder mit einem Buddhisten zusammen, meine Partner waren alle nicht religiös.
Ich glaube an keinen Gott, keine höhere Macht und halte auch überhaupt nichts vom missionarischem Eifer anderer sogenannter Weltreligionen, daher würde eine solche Partnerschaft (einer ist streng religiös) mit mir auch nicht möglich sein.
Nicht jeder Hut passt zu jedem Kopf und jeder sollte nach seiner Facon glücklich werden, daher liegt es mir vollkommen fern meinen Partner von meiner Sicht der Dinge überzeugen zu wollen, er muss aber eine gewisse Toleranz und Offenheit mitbringen, sonst kann eine dauerhafte Partnerschaft nicht gelingen. Da Buddhisten teilweise in einen Topf mit Esoterikfreaks, Räucherstäbchen, New Age Musik und Batikklamotten gesteckt werden, muss man doch hin und wieder erst einmal anstrengende Fragen über sich ergehen lassen und ein paar Belehrungen zum Thema Ursache und Wirkung abgeben bevor man sich entspannen kann.
Diese Mühe wäre es mir aber auf jeden Fall für meinen Partner wert.
 
G

Gast

Gast
  • #6
Unterschiedliche Religionen sind, glaube ich, tatsächlich ein Problem. Sicher kommt es auch darauf an, welcher von beiden welche Religion hat: Ich glaube, daß ein islamischer Mann mit einer nichtislamischen Frau in unserem Kulturkreis nicht wird zusammenleben können.
7E053837
 

hanjo58

Gesperrt
  • #7
Das ,,Problem" für uns war nicht wirklich partnerschaftlicher Art, sondern ,,kirchlicher". Sie ist Managerin in einer katholischen Einrichtung, geschieden, war zuvor jedoch nicht kirchlich getraut. Ich hingegen war - evangelisch - von einer Einrichtung getraut, die die katholische Kirche als ,,Kirche" gar nicht anerkennt. Nun kommt es: Meine Partnerin hätte ihren Job verloren und wäre exkommuniziert worden. Die Annullierung einer Ehe wäre nur dann möglich, wenn sie ,,katholisch geschlossen" gewesen wäre.
Somit ist für mich klar: Allenfalls Erstverbindungen abseits vorheriger Scheidungen können gelingen, falls dazu das partnerschaftliche Einvernehmen so begründet und getragen wird wie bei anderen wichtigen Fragen des Zusammenlebens auch. So sehr ich andere konfessionelle Überzeugungen achte - in partnerschaftlicher Hinsicht bin ich da wenig hoffnungsvoll.
hanjo58
ep7E0E2974
 
J

JoeRe

Gast
  • #8
Ich glaube, dass jeder das im individuellen Fall entscheiden muss, und es kein Patentrezept gibt. Aber es ist sicher etwas, was Konfliktpotential bietet. Schlußendlich zählt aber doch nur die Liebe, oder?
(ist das nicht ein schöner, allgemeiner Satz, den man überall hinschreiben kann?)

Ich selbst würde mich sehr stark verbrauchen an jemanden, dessen Weltanschauung ausgeprägt ist und von meiner abweicht. Das frustriert mich, denn es macht die Suche nicht einfacher.

Es gibt Weltanschauungen, die harmonieren nicht sehr gut, insbesondere, wenn sie sehr streng gelebt werden. Es gibt religiös geprägte Weltanschauungen, die harmonieren ganz gut, weil es keinen Exklusivitätsanspruch gibt. Manchmal bekennt sich eine Person zum Hinduismus UND zum Buddhismus.

Neben persönlichen Überzeugungen halte ich das schwierigere Problem der gesellschaftliche Rahmen, insbesondere die Familie. Wie ist es denn für eine Christin, in eine Hinduistische oder moslemische Familie einzuheiraten? Welche Erwartungen stellen dann die Schwiegereltern? Wie beeinflusst das Verhältnis der Großfamilie die Beziehung?

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
G

Gast

Gast
  • #9
Berlinerin, 41 J

Hallo Frederika,
danke, ich weiss, dass evangelisch und katholisch beide den Christen angehören.
An # 6 siehst Du aber, dass schon diese beiden ihren Schäfchen das Leben schwer machen können.
Du hast noch nicht erlebt, wie katholische Strenggläubige (die Familie meines Ex) sich gegenüber evangelischen Nicht-besonders-Religiösen (ich) verhalten..... Christliche Nächstenliebe???? Ha ha.

Wusstest Du, dass eine Erzieherin in einem katholischen Kindergarten entlassen wird, wenn sie mit einem seit Jahren geschiedenen Mann zusammenlebt? Eine Ehebrecherin (Scheidung wird bei den Katholiken nicht anerkannt) muss froh sein, wenn sie nicht auf den Scheiterhaufen kommt. Ist einer Freundin in der Kleinstadt passiert. Sie hat sich nach Androhung der Kündigung ne Alibi-Ein-Zimmer-Wohnung genommen und ein paar Kilometer weiter mit ihrem Freund eine andere grosse Wohnung gemietet.
Willkommen im Mittelalter.

Wenn es bereits hier so schwierig ist, sind Verbindungen zwischen unterschiedlichen Weltreligionen erst recht kompliziert.
 
  • #10
@#8: Ich stimme Dir einfach zu und erinnere an meine Aussage in #1: "Aber stark unterschiedliche Religiösität ist definitiv ein Problem." Wir sind uns einig.
 
G

Gast

Gast
  • #11
@8: wenn ich das so lese, dann halte ich Religionslosigkeit echt für einen Fortschritt.
 

hanjo58

Gesperrt
  • #12
zu #10: Religionslosigkeit ist für mich sowohl von der Zugehörigkeit zu beziehungsweise Abwendung von einer Religionsgemeinschaft, als auch von Glaubenserfahrung an sich deutlich zu unterscheiden. Da wo die Situation - wie bei mir - Teil von Identität und Persönlichkeit ist, bedarf es keines gesonderten Kommentars. Wo es gilt, Fehlentwicklungen zu korrigieren, halte ich das Öffnen des Mundes für wirksamer als das Austreten. Wo es wirklich um Weltanschauungs-Unterschiede geht, reicht mitunter Toleranz als Leidensbremse nicht aus.
 
G

Gast

Gast
  • #13
Unterschiedliche Religionen werden auf jeden Fall zum Problem zumindest wenn diese gelebt werden. Unterschiedliche Glaubensansichten ( Christen ) kann man überwinden und funktioniert.
In meiner Gemeinde gibt es mehrere Paare die verschieden Glaubens- oder Waltanschauliche ansichten haben und die trotzdem eine Glückliche ehe führen ( Atheisten und Christen ) Wichtig ist hierbei wohl in erster Linie Toleranz gegenüber dem anderen. Und meine Sichtweise dem anderen nicht aufzuzwingen.
Vielleicht bekehrt sich ja der eine in genau die andre Richtung weil er durch das vorleben des Glaubens und vor allem, durch das zu seinem Überzeugungen stehen, überzeugt wird. Klingt ein wenig blöd – ich weiß – habe es aber erst vor kurzen in meiner Gemeinde erlebt. Ein Mann 25 Jahre verheiratet und 40 Jahre Atheist ist durch oder wegen seiner Frau Christ geworden und arbeitet heute sogar in der Gemeinde Aktiv mit.
Schwierig wird es nur dann wenn die gegensätzlichen Ansichten unüberwindbar sind oder scheinen. Oder der eine den anderen Vorschriften macht inwiefern er / sie den Glauben Leben darf Kirchenbesuche / Parteiveranstaltungen etc.
Ich hoffe nun ich habe nicht all zu viel Blödsinn geschrieben aber dieses Thema finde ich echt Spannend
 
G

Gast

Gast
  • #14
Ich bin zurzeit selber in einer Beziehungskriese, die aufgrund unterschiedlicher Religionen keine Zukunft hat. bzw. keine Zukunft zu scheinen mag. Ich bin streng katholisch von meinen Eltern erzogen worden. Sonntäglicher Messbesuch steht über allem. Ich lebe auch meine Religion in der Woche aus und stehe im engen Kontakt zu unseren Priestern. Meine Gemeinde ist wie eine Große Familie, in der ich mich sehr wohl fühle. Mein Freund, bzw. mein derzeitiger Ex-Freund ist zwar auch Christlich, wurde aber von seinen Eltern fern von der Kirche, jedoch sehr Gottnahe erzogen. Sein Vater ist ein theolosophischer Philosph mit Dr.Titeln und ist aus der Kirche ausgetretten. Wir glauben beide an den selben Gott und leben Christlich, was zur heutiger Zeit, vorallem bei jungen Leuten, oft nicht der Fall ist. Mein Freund akzeptiert jedoch die kath. Kirche nichts als Instutition, da sie in der Geschichte viel Macht und Gewalt ausgeübt hat und deswegen nicht "richtig" sein kann...Ich bin mir dessen jedoch bewusst, denn noch sehe ich das Gute an meinem Glauben und an der Kirche. Wir finden in unseren Gesprächen und Disskussionen genau das Gleiche wieder und ergänzen uns dabei sehr gut! Unser Glaube ist also nicht so verschieden! Ich kann sehr viel von ihm lernen, dennoch möchte ich mein bisher gelebten Glauben nicht vollkommen aufgeben! Nun stehen wir jedoch vor der Frage, wie es weiter mit uns und unseren Kindern bzw. Kinderplänen aussehen soll. Er wird unser Kind nicht katholisch taufen lasen, und ich lasse mein Kind nicht von seinem Vater taufen. Er möchte auch keinen Schritt in meine Richtung tun und nichtmal die kath. Kirche kennenlernen, u.a. ein Messbesuch, was ich für sehr schade finde. Er soll seinen Glauben, genau wie ich, beibehalten.
Für mich gehört also Offenheit und Akzeptanz, Toleranz gegenüber anderen Religionen nach ganz oben, denn nur auf dieser Basis kann eine Beziehung funktionieren.
Bin zuzeit jedoch dennoch vollkommen ratlos, da unsere Liebe deutlich stärker ist als unser Verstand, auch wenn es kaum Zukunft hat und eine Trennung kommen muss. Oder?
 
G

Gast

Gast
  • #15

Ich sehe eigentlich dein Problem nicht. Ihr versteht euch super, keiner will dem anderen die eigene Religion verbieten oder ihm die eigene aufzwingen. (Zumindest liesst es sich so.)
Der einzige Knackpunkt scheint die Taufe zu sein. Lasst das Kind eben nicht taufen. Wenn es alt genug ist, kann es dann selber entscheiden, ob und wie getauft wird.

Du sprichst von Offenheit und Akzeptanz, Toleranz gegenüber anderen Religionen, aber so weit her scheint es damit bei dir ja auch nicht zu sein, wenn so etwas Grund zur Trennung ist.
 
G

Gast

Gast
  • #16
Hallo Gast mit Beziehungskrise,

ich kann dir nur aus der etwaigen Sicht deines Freundes antworten, da mein eigener Hintergrund relativ ähnlich ist, auch wenn ich einiges an deinem Bericht nicht nachvollziehen kann.

Wenn ich das zusammenfassen darf:

Du =
-- sehr institutionstreu erzogen
-- hinterfragst die Hierarchie der kath. Kirche und ähnliches nicht
-- befolgst Formalitäten
-- siehst in der Gemeinde ein Stück Heimat

Dein Freund =
-- "wissenschaftlich" theologisch erzogen
-- ebenfalls gläubig, wie du sagst: gottesnah
-- der kath. Kirche gegenüber sehr kritisch eingestellt
-- misstraut Formalitäten

PLUS: ihr seid beide christlich und habt also auch ähnliche Werte, darf man annehmen?
Wie sieht es denn bei dir mit Weltoffenheit, Dogmenhörigkeit und ähnlichen Dingen aus?
Hast du ein Problem mit Homosexuellen oder ähnliches, weil du es nicht für christlich hältst?

Eine Lösung wäre aus meiner Sicht, "offenere" christliche Gemeinschaften kennenzulernen. Das beste Beispiel hierfür ist für mich Taizé. Dort wird NULL missioniert, es findet ein offener Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und verschiedenen Glaubensrichtungen, auch teils zwischen Atheisten und Christen statt und es gibt keine wirkliche Trennung in katholisches oder evangelisches Christentum.

Zum Thema Taufe denke ich, dass ihr euch mal zusammensetzen und darüber reden solltet, ohne einander den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben.
Überlegt euch: WAS passiert bei der Taufe? Worauf kommt es mir an?
Kommt es mir (sowohl bei dir ALS AUCH bei ihm) darauf an, dem Willen meiner Eltern zu genügen oder ist es mein eigener inniger Wunsch?

Du schreibst:

"Er möchte auch keinen Schritt in meine Richtung tun und nichtmal die kath. Kirche kennenlernen, u.a. ein Messbesuch, was ich für sehr schade finde. Er soll seinen Glauben, genau wie ich, beibehalten."

Welche Schritte unternimmst du, um ihn zu verstehen? Wie bringst du ihm die kath. Kirche näher? Was bedeutet für dich kath. Kirche?

Bitte nimm es nicht böse, aber auf mich wirkst du sehr unreflektiert, was die Kirche angeht. Ich glaube nicht, dass er von dir verlangt, deinen Glauben aufzugeben, sondern er möchte, dass du es kritischer siehst. So zumindest nehme ich das wahr.
Vielleicht wäre es auch hier gut, in Ruhe darüber zu sprechen: Warum möchtest du, dass er mit in die Messe kommt? Was sind deine Beweggründe? Und was hat er für Beweggründe, dort nicht hin zu gehen?

Noch eine Frage: wieso sollte sein Vater das Kind taufen? Gehören sie einer anderen Religionsgemeinschaft an oder wäre das bereits ein Schritt auf dich zu (zu taufen wie bei einer Nottaufe)?
Wäre es eine Option, das Kind nicht zu taufen aber in den christlichen Werten zu erziehen?

w30
 
G

Gast

Gast
  • #17
Noch eine Frage: wieso sollte sein Vater das Kind taufen? Gehören sie einer anderen Religionsgemeinschaft an oder wäre das bereits ein Schritt auf dich zu (zu taufen wie bei einer Nottaufe)?
Wäre es eine Option, das Kind nicht zu taufen aber in den christlichen Werten zu erziehen?

Danke für eure Antworten.
zu deiner Frage: Ja, sie haben eine mehr oder weniger eigene Religionsgemeinschaft in deren Freundeskreis. Mein Freund wurde selber von seinem Vater, da er sich diese Macht nimmt, getauft. Hierbei muss ich sagen, dass sein Vater ein weiser Mann ist, den ich sehr achte und schätze, einen derartigen Menschen kenne ich sonst nicht. Eine Nottaufe würde ich sogar selbst durchführen. Ich möchte jedoch meinem Kind nicht das "entsagen" was mich vom ersten Schrei prägt. Damit meine ich die Sakramente, die ich in der Kirche empfangen habe, denn diese verbinde ich mit wirklich starken Gefühlen. Ich habe meinem Freund auch bereits vorgeschlagen, dass wir das Kind, wenn es überhaupt soweit kommen sollte, selber entscheiden lassen, wie und von wem er getauft werden möchte. Es soll aber auf jeden Fall christlich erzogen werden.
Zu der Frage der Akzeptanz: Ich bin wirklich gerne bereit, mir die Vorträge seines Vaters anzuhören und möchte meinen Freund näher kennenlernen. Das Problem jedoch liegt dabei, dass mein Freund mir seinen glauben nicht ruhig nahbringen kann. Er wirft mir viele Sachen vor und verletzt mich oft mit seinem Ton! ("DU bist ein schlechter Mensch, du glaubst falsch an Gott") es findet kaum ein Gespräch statt, indem er nicht Vorlaut wird und mich für die Fehler, die in der Geschichte der Kirche vorgefallen sind, verantwortlich macht. Er sagt von Vorne rein, dass die kath. kirche falsch ist, ohne sie überhaupt zu kennen. Das einzige was er über sie kennt, ist dass diese in der Vergangenheit Macht ausgeübt hat. Wenn ich ihm jedoch etwas erzähle, ganz neutral sogar,( z.B. wie die Heilige Messe abläuft), blockt er sofort ab und sagt nein.
Er möchte keine Kirchenveranstaltung besuchen, da er den in der Eucharistie getrunkenen Wein nicht akzeptiert, hier bei ist noch zu sagen, dass er Alkohol, Discos, Rauchen ect. vollkommen ablehnt, und als größte Sünde gegenüber Gott ansieht. Dieses Akzeptier ich und unterstütze ihn dabei.( z.B beim Kauf von Fertigsoßen wird drauf geachtet, dass dort kein Brantwein vorhanden ist, denn auch diesen lehnt er ab) Dennoch sehe ich den Messwein nicht als ein alkoholisches Genussmittel, davon kann man jedoch auch absehen.
 
G

Gast

Gast
  • #18
...

In vielen Punkten ist er mir wirklich überlegen und sein Wahrnehmen der Welt ist durchaus weiter entwickelt als meiner. Diesen Unterschied sieht er, gibt mir aber keine Gelegenheit diesen nachuzholen. ich kann doch nicht von heute auf morgen mein ganzes Leben ändern und seine Meinung wortwörtlich übernehmen. Seine Werte muss er jedoch um jeden Preis beibehalten und kann in den wichtigen Sachen keine Kompromisse eingehen. Es ist auch wichtig für ihn aber er VERLANGT von mir, wortwörtlich, dass ich mein Essverhalten änder, da ich Fleisch esse und er nicht. Ich darf nicht auf Geburtstage von meinen Freunden gehen, da diese in einem Restaurant "Hexenküche" stattfinden und dieser Raum somit von Dämonen gefüllt ist, würde man jeodch aus dem H ein M machen, wär der gleiche Raum wieder frei von diesen. Er setzt mich unter Druck, indem er mir sagt, dass er keine Beziehung mehr zu mir führen kann, solange ich diese Sachen, die für ihn wichtig sind, nicht geändert habe und das muss jetzt geschehen. Wo ist denn hier die Akzeptanz und Toleranz? Wir reden hier nichtmal von Ehe oder einer Beziehung fürs Leben, dennoch muss ich mich ihm jetzt schon vollkommen anpassen, denn so wie ich lebe, so ist das alles ganz falsch!
Du magst recht haben, dass ich mir keine genauen und tiefergehenden Gedanken über die Hierarchie der kath. Kirche gemacht habe. Dennoch kann er von mir nicht verlangen, diese, obwohl ich mein ganzes Leben damit aufgewachsen und gelebt habe, jetzt sofort abzustößen und auszutretten.
Nochmal zu der Taufe: ich persönlich würde weniger ein Problem damit haben, mein Kind erst später taufen zu lassen. Meine Eltern würde dieses jedoch niemals akzeptieren und machen schon heute Stress deswegen!
Von meinem Freund aus dürfte ich mein Kind auch nicht mal mit in die Messe nehmen, da dieses ja nicht richtig sei. So ist also ein Gemeinsamer Kirchenbesuch, den ich mir wünschen würde, jedoch nicht erzwigen darf, schon mal ausgeschlossen. Die Kirche und alles was dort abläuft lehnt mein Freund vollkommen ab, auch wenn ich ihn bitte, den Beusch als ein gedrehtes Buch zu betrachten und passiv sich das mal wenigstens anzugucken, von Mitmachen ist hier garnicht die Rede. Ich darf jedoch nichts bei ihm erzwingen, deswegen ist das nur ein Wunsch, dem er nicht nachkommen muss!
 
G

Gast

Gast
  • #19
In vielen Punkten ist er mir wirklich überlegen und sein Wahrnehmen der Welt ist durchaus weiter entwickelt als meiner.
Nein er ist dir nicht überlegen oder weiterentwickelt als du, von dem was du schreibst ist er ein großer Spinner und sonst nichts. Wie eine Frau die auch nur über ein bisschen gesunden Menschenverstand verfügt auf so jemanden hereinfallen kann wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.
Es ist auch wichtig für ihn aber er VERLANGT von mir, wortwörtlich, dass ich mein Essverhalten änder, da ich Fleisch esse und er nicht. Ich darf nicht auf Geburtstage von meinen Freunden gehen, da diese in einem Restaurant "Hexenküche" stattfinden und dieser Raum somit von Dämonen gefüllt ist, würde man jeodch aus dem H ein M machen, wär der gleiche Raum wieder frei von diesen.
Also tut mir Leid aber wie kannst du so einen Person überhaupt nur ansatzweise ernst nehmen?
 
G

Gast

Gast
  • #20
Ich nehme meine Anmerkung, mein Hintergrund sei ähnlich, schnellstmöglich zurück.

Was du da beschreibst, klingt nicht progressiv (so wie von mir eingangs verstanden) sondern erzkonservativ, schlimmer als die katholische Kirche selbst, so wie es bei vielen Freikirchen der Fall ist!

Dein Freund, da kann ich nur zustimmen, ist dir ganz bestimmt nicht überlegen - im Gegenteil.
Von dem was du schreibst habe ich das Gefühl, dass er sich starr an alles klammert, was mit seinem Glauben zu tun hat und Angst hat vor allem, was nicht hundertprozentig mit ihm konform geht. Und sein Vater ist studierter Theologe?! Oder habe ich da was falsch verstanden?

Ich glaube dennoch, dass auch in einer neune Beziehung eine Sache sehr wichtig für dich wäre, denn an sich klingen deine Einstellungen sehr vernünftig: vielleicht kannst du versuchen, deinen Glauben von dem Glauben deiner Eltern abzunabeln, deine Lebensweise von ihrer zu trennen. Ich kann gut verstehen wie es ist, in eine Gemeinde hineingeboren zu sein und auch in einen Lebensstil, aber letztendlich musst DU entscheiden, wie du dein Kind taufst oder nicht, nicht deine Eltern, niemand sonst.
Wenn man sich als gläubig sieht, finde ich, hat man sich seinem eigenen Gewissen zu verantworten, und zwar im Glauben an und Vertrauen auf Gott; aber nicht deinen Eltern.
Daran müsstest du evtl. arbeiten.

Aber das Verhalten deines Freundes finde ihc unmöglich und untragbar und deine zwei weiteren Postings haben über vieles aufgeklärt, das in deinem ersten Post nicht deutlich wurde...

w30
 
G

Gast

Gast
  • #21
an Gast#19

Dass ich noch selbstständig in meinem Glauben werden muss, sehe ich genau so. Ich bin jedoch erst ganze 18 Jahre jung und habe noch viel Leben vor mir und muss noch eine ganze Menge lernen =)
Die Liebe kann man aber, denke ich, nicht mehr retten, bzw. mein Ex-Freund wird sich bestimmt nicht ändern. Jede Kritik wird ausgelacht und nicht ernst genommen, obwohl sie genau auch deiner Meinung entspricht. Schade ... :( aber nun, Augen zu und durch.
Ich danke euch für die Postings!
 
  • #22
Wer römisch-katholisch heiratet, verpflichtet sich dabei zu Vielem. z.B. m.W. (sinngemäs) daß alle Kinder aus dieser Ehe automatisch zur r.kath. Kirche gehören, mit all ihren Pflichten, etc. = eine r.k. "Tauf-Pflicht", etc.

Für einen Gegner der r.k. Kirche ist es sehr schwer, dort überhaupt irgendwas zu akzeptieren. Er hat seine ! Gründe dafür.
Trotzdem sollte er wenigstens die Menschen respektieren, die die r.k. Konfession haben + leben wollen.
Einer nannte sie sogar als sein zweites Zuhause.

Für Jemanden, der seinen Glauben liebt, und ihn mit seinem Partner/in teilen + gemeinsam erleben will,
wäre es m.E. schwer, dem Partner zuliebe darauf verzichten zu müssen, oder alleine in seiner Kirche sein zu müssen.

Ich bin vorsichtig und kritisch bei Religionen/Konfessionen, die m.o.w. "radikal" auch den Partner/in mit einbinden wollen.
Und gar dem Paar vorschreiben, wie sie zu leben, und ggf. an diese Kirche o.ä. zahlen "müssen".

Die FS scheint im tiefen Zwiespalt zu stecken, und dieser Partner ihr sogar Angst zu machen ?
Schwierig, hier einen Kompromiss zu finden. Besonders, wenn so kompromisslos reagiert wird.
 
G

Gast

Gast
  • #23
die hier geschilderten Probleme sind eher harmlos: ein Bekannter von mir ist Katholik aus Nordirland - eine Beziehung zu einer protestantischen Nordirin wäre für ihn schwierig geworden - seine Frau ist Deutsche. Ich hatte mal eine kurze Liaison mit einer Jüdin - irgendwie stand immer etwas zwischen uns, auch 70 Jahre nach dem Krieg. Letzteres gilt übrigens auch für meine Arbeitszeit in Amerika, wo viele meiner Kollegen auch einen israelischen Pass hatten. Zwischen Schiiten und Suniten scheinen sich Beziehungen auch schwierig zu gestalten, soweit ich bei meinen Bekannten aus diesen Kulturräumen mitbekomme.
 
Top