• #1

Welche Dinge "kann" man mit dem Partner nicht besprechen?

Angeregt durch das Thema
"Wie harmlos ist die/der "beste" Freund/in für die Beziehung?"
https://www.elitepartner.de/forum/wie-harmlos-ist-die-der-beste-freund-in-fuer-die-beziehung-23224.html

und weil es für mich v.a. auch sehr wichtig in Bezug auf diese meine Frage ist, zu der ich auf möglichst viele verschiedene Reaktionen hoffe:
"Partner teilt Agape mit jemandem des anderen Geschlechts"
https://www.elitepartner.de/forum/partner-teilt-agape-mit-jemandem-des-anderen-geschlechts-23188.html

und weil ich nicht wirklich von mir ausgehen kann, denn ich bin wohl extrem verschwiegen,
bitte ich um Eure vielfältigen Ansichten hierzu:
Was kann nur mit einem guten Freund besprochen werden und was bleibt nur Sache des Paares?
Ich erzähle immer all das nicht, von dem ich auch nicht wollte, daß es mein Partner jemandem erzählen würde. Allerdings scheine ich sehr viel nicht zu erzählen wenn ich so lese und mich so umhöre.
Wo trennt Ihr und warum?
Und wie geht jemand damit um, der vieles eher locker sieht wenn er einen Partner hat, der eher so verschwiegen wie ich ist und sich das auch vom Partner so wünschen würde wenn er könnte?
 
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  • #2
Es gibt einige Dinge aus der eigenen Familie die ich auch meiner Partnerin nicht erzählen würde. Ich würde auch von meiner Partnerin niemals verlangen mir alle Einzelheiten aus ihrem Verhältnis zu ihren Eltern oder Geschwistern zu erzählen. Dann gibt es natürlich Dinge von denen Mann/ Frau aus beruflichen Gründen weiß, die für Dritte tw. sehr brisant sind. Auch das gehört nicht in ein Partnergespräch - jedenfalls nicht in Einzelheiten. Auch wenn mir ein enger Freund etwas anvertraut, dass nur seinen Lebensbereich betrifft würde ich dies nicht mit meiner Partnerin besprechen. Jedem Menschen fallen verschiedene Vertrauensshären zu und manche schließen auch den Partner aus.
 
  • #3
Ich kann mit meinem Partner alles besprechen und ich kenne keine Geheimnisse vor ihm. NAtürlich würde ich wohl, wenn eine Freundin mir ein Geheimnis anvertraut, dieses auch für mich behalten. Kommt drauf an was es ist, aber alle Dinge die mich betreffen kann ich immer mit ihm besprechen. Dafür ist ja schließlich die Partnerschaft auch da. Dein Text weicht ziemlich von der Frage ab, du scheinst ja zu meinen, was man von der Partnerschaft an Dritte weiterträgt. Da ist im Grunde vieles Privat und der Partner kann sich immer auf mein Stillschweigen verlassen.
 
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  • #4
#1 hat schon vieles genannt, dem kann ich so zustimmen.

Ich würde ebenfalls mit meiner Partnerin nichts besprechen, das ihre Gefühle verletzt, bzw. unangemessen ist. (z.B. bei einer alternden Parnerin über ihren körperlichen Verfall sprechen, Bemerkungen zu Vorzügen anderer Frauen, u.v.a.)

Ich würde auch die Eigenschaften und Vorzüge meiner Partnerin nur relativ betrachten, und nie absolut. Lieber ein relativ ehrliches Lob, als eine absolute unbequeme Wahrheit.

Ich würde meiner Partnerin niemals erzählen, wenn eine andere Frau mich angeflirtet hätte.

Ich würde auch keine Sorgen (persönlich, beruflich, finanziell) an meine Partnerin herantragen, wenn ich davon überzeugt wäre, dass sie auch keine Lösung hätte. Warum Angst schüren?

Puh, ich glaube ich könnte noch ewig weitere Punkte aufzählen, je länger ich darüber nachdenke.
 
  • #5
Es gibt einige Dinge aus der eigenen Familie die ich auch meiner Partnerin nicht erzählen würde. Ich würde auch von meiner Partnerin niemals verlangen mir alle Einzelheiten aus ihrem Verhältnis zu ihren Eltern oder Geschwistern zu erzählen. Dann gibt es natürlich Dinge von denen Mann/ Frau aus beruflichen Gründen weiß, die für Dritte tw. sehr brisant sind. Auch das gehört nicht in ein Partnergespräch - jedenfalls nicht in Einzelheiten. Auch wenn mir ein enger Freund etwas anvertraut, dass nur seinen Lebensbereich betrifft würde ich dies nicht mit meiner Partnerin besprechen. Jedem Menschen fallen verschiedene Vertrauensshären zu und manche schließen auch den Partner aus.

Vielen Dank für Deine noch sehr allgemein gehaltene Antwort!
Ich hoffe, hier noch genauere Rückmeldungen zu erhalten - insbesondere in Bezug auf die Dinge, die mich momentan beschäftigen (s. in der Frage angegebenen weiteren Themen).
 
  • #6
[Mod.= Zitat gekürzt]

Dein Text weicht ziemlich von der Frage ab
, du scheinst ja zu meinen, was man von der Partnerschaft an Dritte weiterträgt. Da ist im Grunde vieles Privat und der Partner kann sich immer auf mein Stillschweigen verlassen.

Vielen Dank auch für Deine Antwort.
Ja, der Text erweitert meine Eingangsfrage, von der ich dachte, daß sie so eindeutig ist.
 
  • #8
Was für eine Frage? Mann kann mit dem Partner alles besprechen, was man selber möchte. Er ist der innigste Vertraute. Über den Inhalt und die Themen entscheidet der Partner/die Partnerin selber. Natürlich am Anfang der Beziehung erzählt man sich weniger, weil man sich nicht so gut kennt und man nicht weiss, wie der andere so tickt. Erst mit dem wachsenden Vertrauen, kann man dem Partner mehr und mehr anvertrauen, wenn man auch sicher sein kann, dass die Offenheit nicht gegen einen selbst beim Streit oder Konflikten angewendet wird. Dass die gesammelte Informationen quasi nicht gegen mich als "Waffe" gerichtet werden.

Darum verstehe ich nicht, wie der Bekannte in deiner Frage über die Agape meinte, er würde mit der platonischen Freundin, Sachen teilen, die nur in einer Partnerschaft ihren Platz haben. Das glaube ich nicht. Einzig was anders ist zw. platonischen Freunden gleichen oder beiderlei Geschlechts, dass man sich über Beziehungsprobleme austauscht, weil man die Meinung des Freundes hören will.
 
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  • #9
Wenn ihr sinngemäß schreibt: "ich erzähle meinem Partner nicht, was mir anvertraut wurde" Dann hat ja eben der Freund etwas anvertraut, was er vielleicht nicht seinem Partner, sondern Freund anvertraute. Aber was denn? Das ist doch hier auch die Frage, also, was vertraut ihr nur Freundrn an oder was wird offenbar nur Euch als Freunden anvertraut, nicht dem Partner?
 
  • #10
Mein Gott, bin ich tatsächlich so altmodisch?

Es gibt schlichtweg nichts aus dem privaten Bereich was ich mit Freunden bespreche und mit meiner Liebsten nicht. Beruflich giubts einfach Dinge die unter die Geheimhaltung fallen, die natürlich nicht. Aber wenn ich etwas nicht mit Ihr besprechen kann kann ichs auch mit niemand anderem.

Und liebe #3 meinst Du das im Ernst? Du redest mit Freunden über die Orangenhaut Deiner Freundin?
Manchmal ist es besser einfach zu schweigen.
 
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  • #11
Prinzipiell alles, was mir von anderen anvertraut wurde und auch für mich behalten soll. Das wird mit niemandem basprochen, auch nicht dem Partner!
w
 
  • #12
Es gibt Dinge, auf die meine Partnerin verständnislos reagierte. Sie ist dafür nicht der geeignete Gesprächspartner. Dazu gehören berufliche Probleme. Da brauche ich Leute, die sich damit auch auskennen oder Erfahrung haben. Dann habe ich Hobbies, die meine Partnerin nicht interessierten. Ich plane Schitouren oder Kletterfahrten. Interessierte meine Partnerin auch nicht.

Dann war sie ein hochsensibler Mensch, der keine Kritik ertragen konnte. Dann frage ich lieber andere, ob meine Kritik gerechtfertigt war. Ich brauche auch mal die Ansichten von dritter Seite, um selbst reflektieren zu können.

Als ich ihr einen Warnschuß gab, und zwar sehr ausführlich, daß es so nicht weitergehen kann (ihre berufsbedingten Weltreisereien waren mir zu belastend), bekam ich die Antwort: "Ich liebe Dich und das mußt Du akzeptieren." Was soll ich denn mit sowas anfangen? Ich akzeptiere das ja, aber wer fast nie da ist, bringt mich auch nicht weiter. Dann ihr penetranter Alleinanspruch auf mich, ohne dafür wirklich was zu tun, weil eh immer unterwegs.

Das sind dann alles so Dinge, die ich dann mit Leuten bespreche, die mich und meine Eigenarten besser verstehen. Mit ihr konnte man über sowas nicht reden, weil sie gleich gekränkt war.

Über alles reden heißt bei mir über alles reden. Dazu gehört nunmal auch Kritik. Dazu war sie jedenfalls nicht imstande, sondern stellte sich damit gleich selbst infrage.
 
  • #13
Ich möchte mit meinem Partner alles besprechen können, aber zugleich muss man natürlich nicht alles besprechen und alles erzählen. Gegebenenfalls ist ja auch ein Vertrauensverhältnis zu Dritten zu wahren, z.B. Eltern, Geschwister, Expartner. Es geht also nicht darum, alles zu erzählen, sondern darum, dass ich alle Themen, die ich besprechen möchte auch mit meinem Partner besprechen können will.

Mir fallen keinerlei Themen ein, die ich mit einem Freund oder einer Freundin eher besprechen könnte als mit meinem Partner. Ich habe dazu keine Idee.

Einzige Ausnahme sind natürlich Aspekte im Rahmen einer Trennung, wenn der Partner bereits gedanklich zum Expartner wird.
 
  • #15
Ich möchte mit meinem Partner alles besprechen können, aber zugleich muss man natürlich nicht alles besprechen und alles erzählen. Gegebenenfalls ist ja auch ein Vertrauensverhältnis zu Dritten zu wahren, z.B. Eltern, Geschwister, Expartner. Es geht also nicht darum, alles zu erzählen, sondern darum, dass ich alle Themen, die ich besprechen möchte auch mit meinem Partner besprechen können will.
Das sehe ich genauso wie du, aber was ist, wie beim Beispiel von Dogbert, wenn der Partner eine Mimose ist und eine konstruktive und gerechtfertigte Kritik nicht akzeptiert sondern sofort gekränkt reagiert, schmollt und nicht mehr reden will? Dann bleiben ich, du und Dogbert mit dem Problem ganz alleine gelassen? Mit wem können wir dann über seine Überempfindlichkeit reden und wie sehr uns das auf die Palme bringt, weil wir nicht mehr vorwärts kommen? Hmmm...das ist sehr schwierig und ich hatte auch das Gefühl in meiner letzten Beziehung mich nur im Kreis zu drehen, weil mein Partner nicht fähig war, sich den Problemen zu stellen, die Diskussion nicht beleidigt zu beenden bzw. nicht mehr zu reagieren.

Zwingen kann man eben niemanden über Beziehungsprobleme zu reden. Ich hingegen habe ihm immer gesagt, er solle immer sagen, was ich seiner Meinung nach falsch machte. Nur wenn die Partner sich das gegenseitig sagen dürfen, ohne eingeschnappt zu reagieren, kann man die Beziehung qualitativ verbessern.

Und gerade diese Reaktionsweise des Partners kann man nicht mit dem Partner selbst, sondern mit sehr guten Freunden besprechen, denn sie laufen nicht davon und reagieren nicht beleidigt ;-)
 
  • #16
wenn der Partner eine Mimose ist und eine konstruktive und gerechtfertigte Kritik nicht akzeptiert sondern sofort gekränkt reagiert, schmollt und nicht mehr reden will? Dann bleiben ich, du und Dogbert mit dem Problem ganz alleine gelassen?
Na ja, aber ein Gespräch mit einem Dritten wird das Problem mit dem Partner ja auch nicht lösen. Zumal man Dritten gegenüber auch nur eingeschränkt kommunizieren kann, welche Überempfindlichkeiten der eigene Partner hat -- auch das wäre schon Offenbarung von Privatsphäre, es sei denn, die Mimosenhaftigkeit wäre allseits bekannt.

Wenn man mit seinem eigenen Partner solche Dinge nicht besprechen kann, wie will man dann dauerhaft eine beiderseitige, erfüllende Beziehung führen? Ich sehe hier nicht das Problem "Was bespreche ich mit Dritten?", sondern eher "Passen wir überhaupt zusamme? Halten wir es miteinander aus?"
 
  • #17
@11 Dogbert

Es gibt Dinge, auf die meine Partnerin verständnislos reagierte. Sie ist dafür nicht der geeignete Gesprächspartner. Dazu gehören berufliche Probleme......... Dann war sie ein hochsensibler Mensch, der keine Kritik ertragen konnte. Das sind dann alles so Dinge, die ich dann mit Leuten bespreche, die mich und meine Eigenarten besser verstehen. Mit ihr konnte man über sowas nicht reden, weil sie gleich gekränkt war.

Über alles reden heißt bei mir über alles reden. Dazu gehört nunmal auch Kritik. Dazu war sie jedenfalls nicht imstande, sondern stellte sich damit gleich selbst infrage.

Sorry, all das heisst nur dass diese Frau nict die geeignete Partnerin für mich wäre. Da ist die Frage ob Ihr das erzähle das kleinste der Probleme.
 
  • #18
Na ja, aber ein Gespräch mit einem Dritten wird das Problem mit dem Partner ja auch nicht lösen. Zumal man Dritten gegenüber auch nur eingeschränkt kommunizieren kann, welche Überempfindlichkeiten der eigene Partner hat -- auch das wäre schon Offenbarung von Privatsphäre, es sei denn, die Mimosenhaftigkeit wäre allseits bekannt.
Ja das stimmt auch wieder! Dritte können nicht unsere Probleme lösen, ausser wir können uns Tipps holen, wie wir mit so einer "Mimose" umgehen könnten. Das habe ich mit meinem schwulen Freund und einer sehr guten Freundin besprochen - die sogar Psychologin ist. Sie bestätigten mir nur halt, wie schwierig es ist, mit einem solchen Menschen auf Dauer zu leben. Solches Verhalten geht mir echt auf den Geist ;-).
 
  • #19
Ich musste ziemlich alt werden, um mit meinem Partner quasi alles besprechen zu können.

Eigentlich gelingt das erst seit den letzten paar Jahren der vergangenen Beziehung und mit meinem jetzigen Freund, ebenfalls seit einigen Jahren.

Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich im Laufe der Zeit gelernt habe, Dinge effektiv und völlig friedlich zu thematisieren und Manipulationsmechanismen wie Schmollen oder Schweigen oder Verteidigung durch Angriff nicht mehr 'zu erlauben' oder ob die Männer mit dem Älterwerden/Reiferwerden einfach auch ansprechbarer werden.

Jedenfalls konnte ich in meinen Zwanzigern und bis Mitte der Dreißiger keineswegs alles mit dem Partner besprechen und wandte mich gerne an Freunde, um wenigstens mir selbst Transparenz zu verschiedenen Lebensthemen zu verschaffen.

Also, ich bin da bei Dogbert und Mandoline.

Es ist zwar prinzipiell wünschenswert, alles mit dem Partner besprechen zu können (bei beruflichen Themen die entsprechende Kompetenz vorausgesetzt), aber man muss dazu schon auch sowohl mit viel Glück den richtigen Menschen aufgetan haben als auch zwischenmenschliche Kommunikation eine Zeitlang (selbst-)reflektiert geübt haben.
 
G

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  • #20
#3
Ich sehe hier nicht das Problem "Was bespreche ich mit Dritten?", sondern eher "Passen wir überhaupt zusamme? Halten wir es miteinander aus?"

Ganz genau das hatte Dagobert gemeint: Bei Kritik wird gleich die Beziehung in Frage gestellt. Deshalb akzeptiert man lieber die Macken der Partnerin, als sich ständig mit ihr über Grundsatzfragen auseinanderzusetzen.


Männer ticken da im allgemeinen anders als Frauen, wie ich finde. Frauen müssen über alles reden, und damit geht es ihnen sofort schon besser. Männer müssen nicht reden, sie brauchen Lösungen, ist keine in Sicht, dann ist auch jedes Wort zuviel.

Und liebe #3 meinst Du das im Ernst? Du redest mit Freunden über die Orangenhaut Deiner Freundin? Manchmal ist es besser einfach zu schweigen.

Na wenn du wüsstest worüber Frauen alles mit ihren Freundinnen reden.... Aber sicher redet man mit Freunden über die Frauen, und auch ob man es unschön findet wenn sie sich die eigene schon wieder gehen lässt.
 
G

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  • #21
Bei allem Respekt vor der Steilvorlage: "Mit meinem Partner muss ich über alles reden können"- klar wäre das erstrebenswert, jedenfalls scheinbar. Dogbert beschreibt ja bereits seine kommunikativen Fehlversuche, mis seiner Partnerin "über alles" zu sprechen, also selektiert er, logisch. Zu diesen individuellen Empfindlichkeiten kommen m.E. nach noch die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Wahrnehmung, Wichtung und Reaktionsbildung. Vom Vertrauen her könnte ich mit meinem Partner z.B. auch über meine Traurigkeit über körperliche Alterungsprozesse und meine Schwierigkeiten, damit umzugehen, sprechen. Allerdings ahnte ich (ich weiß es wohlbemerkrt nicht einmal), er würde mir liebevoll sagen, er liebe mich auch so, oder so ähnlich. Das hülfe mir nun mal gerade gar nicht weiter, obwohl die Aussage ja gut ist, in dem Beispiel aber nicht weiterführend. Also halte ich es für sinnerfüllter, ein derartiges Problem mit einer ähnlichaltrigen Freundin zu breden, mich dort gerade zu rücken, um dann "mit neuem Glanz" (innerlich, ohne lifting) in die Arme meines Freundes zurückzukehren.
Will sagen, manchmal halte ich unausgesprochene Wirklichkeiten in einer Partnerschaft auch für konstruktiv und schützend für den Partner, denn welcher Mann kann sich schon in das Gefühl eines alternden Weibes versetzen?
 
V

Vicky

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  • #22
Alles, was ich mit einer Freundin, einem platonischen Freund bespreche, muss ich auch mit meinem Freund besprechen KÖNNEN. Umgekehrt werde ich nicht über alles mit einer Freundin / einem platonischen Freund besprechen, worüber ich mit meinem Freund rede.

Wie oft, wo und wie wir Sex haben, wie oft, wann und wie wer dabei kommt, ist ein absolutes Tabuthema, um es mit anderern zu besprechen. Man darf über Sex, Stellungen usw. reden aber ohne, dass erkennbar ist, ob ich mich dabei auf die jetzige oder vergangenen Beziehungen beziehe usw. Ich weiß, dass es Frauen gibt, die "Sex and the City"-mäßig mit ihrer besten Freundin über sexuelle Detais reden und das auch für legitim halten. Ich hingegen finde es schlichtweg inakzeptabel.

Das, was ich geheimhalte, hält mein Freund auch geheim. Ich finde es ganz einfach, sich korrekt zu verhalten. Ich würde nur die Dinge über meinen Freund und unsere Beziehung erzählen, die er von sich aus auch erzählen würde oder bei denen er nichts dagegen hätte, wenn ich sie in seinem Beisein erzähle. Auch hier gilt - wie überall im Leben - Was Du nichts willst, das man Dir tu... Man kann nicht erwarten, dass der eigenen hängenden Brüste, der schwabbelige Bauch und die Orangenhaut vom Freund geheimgehalten werden, wenn man selbst vom kleinen oder schiefen Penis, den nicht-muskulösen Oberarmen und den Pickeln am Hintern des Freundes erzählt.

Mary, die Frage nach dem besten Freund usw. müßte konkretisiert werden. Reden wir über den besten Freund des Mannes und die beste Freundin der Frau oder reden wir (auch) über gegengeschlechtliche platonische Freundschaften? Meine Antwort: Mein Freund hat einen besten Freund, wogegen ich rein gar nichts habe. Männer brauchen Männer-Freunde. Es gibt einfach Themen wie Fußball, Whiskey und Co., über die die beiden stundenlang reden können, was mich nicht die Bohne interessiert. Mein Freund hat keine platonische Freundin und er hat nur sehr seltenen, sehr lockeren Kontakt zu Ex-Freundinnen. Das ist o.k. für mich. Ob mich eine platonische Freundin stören würde, das käme auf den Einzelfall an.

Wenn eine Beziehung allerdings nicht gut läuft, KANN es schon mal hilfreich sein, mit einem Dritten zu reden. Aber auch da sollte wahrhaft Intimes, der Kern des Privaten der Beziehung außen vorbleiben. Ich denke da an meine allererste Beziehung, die aber 7 Jahre hielt. Bei vielen Dingen, die schlecht liefen, dachte ich, das sei normal, Männer wären halt so. Ich dachte, nicht nur eine normale, sondern sogar eine überdurchschnittlich gute Beziehung zu führen - und das, obwohl ich nicht glücklich war. Hätte ich z.b. mit meinem besten Freund darüber gesprochen, wäre mir vielleicht aufgefallen, dass mein damaliger Freund sich eben nicht nur nicht gut, sondern schlichtweg falsch und unsensibel verhält. Im Nachhinein bereue ich es, so extrem korrekt und loyal gewesen zu sein. Denn dann hätte ich mir einige Jahre einer schlechten Beziehung ersparen und diese sinnvoller nutzen können.
 
  • #23
Vicky hat den entscheidenden Faktor bereits erwähnt und ich plädiere hier ja schon seit Jahren in diese Richtung:

Wenn man einem Dritten etwas über die Partnerschaft oder den Partner erzählt, dann muss der Maßstab der Privatsphäre und Vertraulichkeit die simple Frage sein: Wenn er jetzt dabei wäre, würde er es dann auch erzählen oder dürfte ich es dann auch erzählen?

Wenn man dann erkennt, dass dem Partner das nicht recht wäre, dann muss man auf die Offenlegung dieser Details verzichten.

Die Titelfrage zielt ja aber auf einen anderen Aspekt, nämlich ob es Themen gibt, die man mit seinem Partner nicht besprechen kann und deswegen einen guten Freund oder eine gute Freundin braucht, um solche Themen besprechen zu können. Dazu fällt mir absolut nichts ein und ich behaupte: Nein, solche Themen gibt es nicht.

Natürlich gibt es fachspezifische Themen, die man nur mit Fachleuten besprechen kann, also z.B. Kommilitonen oder Kollegen. Natürlich gibt es Themen, die den Partner nicht einmal im Ansatz interessieren und die man mit Personen besprechen muss, die das gleiche Interesse haben (Fussball bei Männer, Make-up bei Frauen). Aber solche Punkte erfüllen nicht die Kriterien der Titelfrage, denn dazu vbraucht man keinen besonders guten Freund und es liegt nicht daran, dass der Partner eben der Partner ist, sondern es liegt einfach nur an Fachwissen oder Interessen. Wäre der Partner zufällig auch Fachmann oder teilte dieses Interesse, könnte man es ja mit ihm besprechen.

Aber gibt es Themen, die ich nur mit einem vertrauten Freund besprechen kann aber nicht mit meinem Partner? Nein, die gibt es nicht und die darf es auch icht geben.

Noch hat mich hier niemand auch nur ansatzweise vom Gegenteil überzeugen können. Die Argumente waren bisher alle themenfremd.
 
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  • #24
#3
Die Titelfrage zielt ja aber auf einen anderen Aspekt, nämlich ob es Themen gibt, die man mit seinem Partner nicht besprechen kann und deswegen einen guten Freund oder eine gute Freundin braucht, um solche Themen besprechen zu können. Dazu fällt mir absolut nichts ein und ich behaupte: Nein, solche Themen gibt es nicht. ... Wäre der Partner zufällig auch Fachmann oder teilte dieses Interesse, könnte man es ja mit ihm besprechen.

Was wäre wenn wir in einer vollkommenen Beziehung in einer vollkommenen Welt leben würden? Dann hättest du recht. Tun wir aber nicht! Deshalb hast du zwar immer noch moralisch recht, kannst dir aber dafür nichts kaufen. Noch nicht einmal eine gute Beziehung kannst du alleie mit Moral führen, weil die Menschen eben nicht vollkommen sind. Und behaupte jetzt bitte nicht, du bist es.
 
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  • #26
So oder so: Gib mir ein Beispiel, welches Thema man nur mit einer besten Freundin besprechen kann und nicht mit dem Partner.

Mit meiner Freundin spreche ich über bestimmte kindliche Prägungen, weil es sie interessiert , weil sie ähnliche Erfahrungen gemacht hat, weil da, grosses Wort, Seelenverwandschaft besteht, mit meiner Partnerin hab ich nach Sondierungsversuchen nicht darüber gesprochen, kein Interesse , nichts beitzutragen, da hätte ich keinen Sinn mehr darin gesehen darüber zu reden. Und es geht nicht um dramatische Traumata wie sexueller Missbrauch, Gewalt o.à
 
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  • #27
So oder so: Gib mir ein Beispiel, welches Thema man nur mit einer besten Freundin besprechen kann und nicht mit dem Partner.

Fachwissen, Interessen und Trennung ausgenommen.

Ich bespreche mit der Partnerin nichts was sie persönlich verletzt, herabsetzt, oder grundlos verängstigt. Konkret: über ihre eigenen Makel, andere Frauen, meine eigenen Sorgen und Probleme zu deren Lösung sie nichts beitragen kann. (Natürlich, wäre das in einer vollkommenen Welt anders: Hätte die Partnerin ein unerschütterliches Selbstvertrauen, eine objektive Wahrnehmung, und die Souveränität meine Probleme nicht zu ihren zu machen, ja dann - aber welche Frau hat das schon?)
 
  • #28
So oder so: Gib mir ein Beispiel, welches Thema man nur mit einer besten Freundin besprechen kann und nicht mit dem Partner.

Sehr viele der Themen, die hier im Forum besprochen werden, beispielsweise.
Da dienen die Forumsschreiberlinge halt als 'Ersatz-beste-Freundin'.

Jetzt wirst Du sagen: "Mit meinem Partner könnte ich das alles besprechen!"

Du ja, das glaub ich Dir sogar.
Andere eben aus verschiedensten Gründen nicht. Davon lebt diese Plattform teilweise.
 
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  • #29
Tja, da muss ich Frederika, mit der ich ansonsten fast nie übereinstimme, voll und ganz zustimmen. Wenn es sich wirklich um eine Partnerschaft handelt (d.h. keine Teilzeit-Beziehung), dann muss die Offenheit da sein, ALLES zu thematisieren.

Das schließt auch berufliche Probleme ein, ohnehin wenn sie sich auf einer sozialen Ebene bewegen. Und wenn es um Probleme geht, bei dem dem anderen scheinbar das Fachwissen fehlt - genau dann ist es ein Herausforderung, diese Dinge so zu formulieren, dass sie allgemein (!) verständlich sind (liebe Ingenieure das geht!). Geheimhaltungspflichten interessieren mich im Rahmen einer Partnerschaft nicht, das Vertrauen muss da sein, dass ich auch darüber sprechen kann. Und würde ich im Beruf mit entsprechendem (formellem) Ansinnen konfrontiert, wäre das für mich eiin Kündigungsgrund.

Andererseits: ein Partner, der nicht meinem Kommunikationsniveau entspricht, kommt für mich ohnehin nicht in Frage. Diese Ausgangsbasis erleichtert Vieles.

Und zu #3 "Männer ticken da im allgemeinen anders als Frauen, wie ich finde. Frauen müssen über alles reden, und damit geht es ihnen sofort schon besser. Männer müssen nicht reden, sie brauchen Lösungen, ist keine in Sicht, dann ist auch jedes Wort zuviel." - Ist so, leider. Und ist eine Mechanik (!). die durch ihre Eigenlogik einen Großteil ihre Probleme selbst schafft. Über etwas zu reden, verändert die Wahrnehmung der Inhalte, aber das werden viele Männer nie kapieren.
 
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  • #30
Da dienen die Forumsschreiberlinge halt als 'Ersatz-beste-Freundin'. Jetzt wirst Du sagen: "Mit meinem Partner könnte ich das alles besprechen!" Du ja, das glaub ich Dir sogar.
Andere eben aus verschiedensten Gründen nicht. Davon lebt diese Plattform teilweise.

So isses, wg Plattform "Ersatz-beste-Freundin"

Und es braucht immer 2 für einen Dialog

Auch ein fast perfekter Partner mag eventuell nicht über alle Dinge reden die einem selbst wichtig sind.........
 
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