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  • #1

Was ist gemeint, wenn Frauen von "erfolgreich im Beruf" schreiben?

Hallo zusammen! Angeregt durch den aktuellen Thread http://www.elitepartner.de/forum/haben-es-attraktive-menschen-leichter.html, möchte ich die folgende Frage stellen. Dieser Sachverhalt ist mir jetzt schön des Öfteren aufgefallen: Frauen schreiben oft (viel öfter als Männer) von sich, sie seien "beruflich sehr erfolgreich". So weit, so gut. Aber was bedeutet das denn nun konkret? Fakt ist, dass sich darauf oft etwas eingebildet wird, und das nervt mich ein wenig. Ihr sitzt doch nicht alle in Vorständen herum, oder? Ihr habt einen Beruf gelernt und/oder studiert und führt diesen nun erfolgreich aus. Das ist prima, machen ca. 40 Mio. Menschen in Deutschland - so weit also nichts wirklich Besonderes. Auch ein Studium ist heut zu Tage nun wirklich nichts mehr, worauf man sich unheimlich viel einbilden muss oder sollte. Also warum wird das so oft explizit erwähnt?
 
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  • #2
Ist ja immer interessant zu hören, was Geschlechtsgenossinnen offensichtlich gehäuft schreiben.
Da kann ich Mann verstehen, daß diese Betonung für etwas Selbstverständliches nervt.

Käme nie auf die Idee sowas zu schreiben, weil ich davon ausgehe, daß das normal ist.
 
  • #3
Ich bin vollkommen Deine Meinung, Fragesteller. Eine Frau, die das im Profil erwähnt, muss einen an der Hacke haben und sich darauf viel mehr einbilden, als gesund scheint.

Wichtige Argumente gegen solche Aussagen sind auch:

+ Es wirkt, als ob die Frau mehr am Beruf als an einer Partnerschaft interessiert sein könnte. Wahrscheinlich wird sie nicht viel Zeit und Energie in die Partnerschaft investieren, sondern sie als "nebenbei" einstufen.

+ Es wirkt überheblich und eingebildet. Viele sind erfolgreich im Beruf? Schreiben Männer so etwas? Nur extrem selten. Mich erschrickt, dass Frauen das so oft betonen.

+ Es wirkt sehr maskulin, dominant, selbstbewusst im für Männer negativen Sinne. Keine Frau macht Punkte bei einem Mann, weil sie erfolgreich im Beruf ist. Das wurde ja in dem anderen Thread bereits ausführlich diskutiert.
 
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Persona grata

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  • #4
@2: Nein, es wirkt überhaupt nicht maskulin und dominant, wenn eine Frau im Beruf erfolgreich ist. Und auch die Aussage in anderen Threads (sinngemäß), dass es "schon immer so war und auch so bleiben wird, dass es nur dann positiv ist, wenn Männer erfolgreich waren und sind" stimmt so nicht. Ganz im Gegenteil, sowohl mein Partner als auch seine erwachsenen Kinder (die inzwischen selbst eine Familie haben), haben mich aufgrund meines Wesens in ihr Herz geschlossen und reden mit allerhöchster Hochachtung davon, was ich in meinem Beruf erreicht habe und wie dieser mein Wesen und somit mein Auftreten und meine Ausstrahlung geprägt hat. Und an den Fragesteller/ die Fragestellerin (leider kann ich nicht erkennen, ob Du m oder w bist: Ich glaube nicht, dass Du mit Deinem Statement sagen willst, dass einige Frauen das "erfolgreich sein" im Profil angegeben haben, wie Frederika es heraus zu lesen glaubt. Ich vermute, dass Du Dich auf die postings beziehst, oder? Und was man damit meint, ist relativ einfach erklärt: In großen -sicherlich auch in mittleren- Unternehmen gibt es Hierachie- und Verantwortungsebenen, was sich natürlich auch im Gehalt niederschlägt. Und wer diese Leiter ziemlich weit erklommen hat, der ist eben erfolgreich. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Wenn jemand selbstständig ist, ist die Erklärung sicherlich eine andere. Aber mit Sicherheit ist auch die/derjenige erfolgreich, der gem. Steuerbescheid zu den Besserverdienenden gehört. Auch bei Behörden gibt es verschiedene Besoldungsgruppen, so dass auch da gilt, wer gem. A 16, R 10 oder W 3 bezahlt wird, ist sicherlich erfolgreicher zu nennen, als jemand, der sich mit A 2 bis A 6 zufrieden geben muss. Wobei "erfolgreich sein" nicht unbedingt gleich zu setzen ist mit "zufrieden sein", aber danach hast Du ja nicht gefragt.
 
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Gast

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  • #5
@Fragesteller: Das bedeutet nix besonderes, so wie Du es ja auch richtig weiter ausgeführt hast. Meiner Einschätzung nach ist das v.a.:

1) Eine Methode, den "Marktwert" zu erhöhen. Verbunden mit einer gewissen Anspruchshaltung à la "Ich will (sic!) einen Partner auf Augenhöhe". Mir fällt auf, dass in anderen Threads diese Haltung zu verschiedenen Themen immer wieder und wieder betont wird. Meine eigene Erfahrung: Frauen sind eher selten in Berufen anzutreffen, die körperlich erschöpfend sind, oder einen erhöhten Aufwand für Denkprozesse erfordern oder wo mit harten Bandagen gekämpft wird. Also in der Kanalreinigung oder in der Entwicklungsabteilung für thermodynamische Prozesse eines Verbrennungsmotors (will sagen: am Anfang der Wertschöpfungskette). Überwiegend sind die Mädels im Dienstleistungssektor (ok, ein Pluspunkt: Hotelerie, Gesundheitssektor etc. ist ganz schön übel), in Verwaltung und Behörden tätig. Oft auch in den Branchen, die im Englischen sarkastisch als "Chatting class" bezeichnet wird, oder in Berufen, die schlechthin als "kreativ" bezeichnet werden. Allerdings muss ich sagen, dass gerade in Verwaltung und Organisation eine akribische und sorgfältige Haltung erforderlich ist und Frauen das sehr gut machen.

2) Möchte ich Frederika widersprechen:Eine Frau macht sehr wohl Punkte, wenn sie beruflich erfolgreich ist, sie sollte sich aber bewusst sein, dass beruflicher Erfolg in Form von Beförderungen und Gehaltserhöhungen (jeweils nach einem Jahrzehnt und 100 € mehr pro Monat) nur einen geringen Anteil unserer Existenz ausmacht, bzw., dass es eine Unzahl an Berufen und Existenzen gibt, von denen ein Mensch während seines Lebens lernen kann. Oft habe ich den Eindruck, dass Frauen noch engstirniger und schmalspuriger in ihrer Meinung als Männer sind, was das Potential anderer Tätigkeiten anbelangt. Und das schreckt dann ab.Entweder jammern sie, wie schwer alles in ihrem Beruf sei oder sie bersten vor Stolz in ihrer Position. Ich habe selten Frauen kennengelernt, die Vor- und Nachteile abwägen und mit einer Prise Humor die Unzulänglichkeiten ihres Berufes betrachten. Zwar wird alles sorgfältig abgearbeitet, aber auch alles irgendwie nach Schema "F" . Just my 2 Cents.
 
B

Berliner30

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  • #6
Hier gab es mal eine gezielte und sehr ähnliche Frage. Dort habe ich geschrieben, das Erfolg für mich als Berliner bedeutet: Gehalt in Berlin > 60 tsd €, ab 100 tsd €auf jeden Fall, Führungsposition mit Verantwortung (Geschäftsführer, Leitender Angestellter +Verantw., etc.)
Jedoch hatte ich auch geschrieben, das Frauen diesbezüglich mit einem anderen Meßband messen und ich da schon (kein Witz, wirklich passiert) gehört habe: 50€ mehr im Monat und ein paar Handgriffe (Spritzen in anderen Körperteilen) bei einer Arzthelferin wären es ihr wert auf Familie zu verzichten ... meine Gedanken dazu fürden die Moderatoren nicht zulassen, zu negativ, aber entscheidet selbst.

In der Lehre gab es eine Ecke Abi+Studium (sehr eingebildet) + ohne Abi (normale+oft auch kluge+umgängliche Menschen), ratet mal welche Ecke die besseren Jobs bekommen hat bzw. mehr aus seinem Leben gemacht hat (zu schwer? =die ohne Abi waren es).
 
M

moosrose

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  • #7
Also in meinem Profil steht: "Am wichtigsten in meinem Leben ist mir - natürlich das Glück meiner Familie und Freunde, eine ausgewogene Partnerschaft sowie Erfolg im Job (und damit meine ich nicht die "steile Karriere")." Mit Erfolg im Job meine ich weder Geld (es muß genug sein, um damit gut über die Runden zu kommen bei einer "normalen" Lebenshaltung), noch die große Karriereleiter - für mich bedeutet Erfolg, endlich den Job zu bekommen, auf den ich seit einem halben Jahr hinarbeite, nämlich einen der mir Spaß macht, von dem ich weiß, dass ich dafür fünf Jahre studiert habe, der mich geistig fordert und fördert, bei dem ich Verantwortung für eigene Projekte übernehmen kann, und bei dem ich fast täglich den Sinn meiner Arbeit in Form handfester Ergebnisse sehen kann und dadurch eine Bestätigung und Anerkennung erhalte, die ich nicht durch einen Partner benötige (von dem hätte ich gern andere Sachen *g*) ... Darauf bilde ich mir nichts ein und halte es auch nicht für etwas Besonderes, es mir nur eben (neben meiner Familien und einer Partnerschaft) wichtig und das möchte ich auch so verstanden wissen.
 
  • #8
Die Ausgangsfrage war zwar, was Frauen meinen, wenn sie von "erfolgreich im Beruf" schreiben, und das kann ich natürlich nicht beantworten, aber, wie an den bisherigen Postings hier im Thread zu sehen ist, ist die Frage auch interessant, wie das auf Männer wirkt.

Und da schließe ich mich auf jeden Fall Frederika an: Es wirkt auf mich maskulin, deutet auf falsches Selbstbewusstsein hin und kommt sehr negativ rüber. Wenn wir hier über die EP-Profile sprechen (und nicht über Forumsbeiträge), dann muss man einschränkend sagen, dass viele sich ja nicht besonders viel Mühe beim Ausfüllen des Profils geben und manche Dinge einfach achtlos reinschreiben. Da sind sicherlich auch viele dabei, die eben auch von "erfolgreich im Beruf" schwafeln, weil es so gut klingt.

@#2: "Nein, es wirkt überhaupt nicht maskulin und dominant, wenn eine Frau im Beruf erfolgreich ist" - es geht nicht um ErfolgreichSEIN, sondern es geht um die ERWÄHNUNG des beruflichen Erfolgs im Profil! Das ist ein großer Unterschied.

Davon ab definiere ich beruflichen Erfolg auch nicht nur über die Gehaltshöhe. Auf mich wirkt es wesentlich sympathischer, wenn sie ein akzeptables Gehalt bekommt, aber viel Herzblut in ihren Job investiert - wohlgemerkt Herzblut und nicht Zeit.
 
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Gast

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  • #9
Nun, die Antwort ist einfach: sie wollen den Männern signalisieren, daß sie nicht auf sein Geld schielen (einfach weil sie eigenes haben) um den Annäherungsprozeß zu entkrampfen.
 
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  • #10
Der Fragesteller:
@3 Danke, dass du ein paar konkrete Beispiele genannt hast! Und du hast recht, ich habe mehr die Posts im Forum als die Profilangaben gemeint. Zur Zeit wird "beruflich erfolgreich" wirklich extrem oft thematisiert, gerade heute wieder bestimmt in drei verschiedenen Threads. Was Frauen hier scheinbar falsch verstehen: Männer kommen nicht mit dem beruflichen Erfolg nicht klar, sondern der Art und Weise, wie Frauen diesen ausleben. Ich habe mich mit Damen getroffen, da gab es überhaupt kein anderes Thema als ihren Beruf. Ist ja vollkommen okay, wenn der einem wichtig ist, aber wenn der Mann merkt, dass der wirklich vor allem anderen kommt und sich das auch nicht ändern wird, schreckt das einfach ab (das geht Frauen andersrum ja genauso).

@4 Ich zitiere dich mal: "Oft habe ich den Eindruck, dass Frauen noch engstirniger und schmalspuriger in ihrer Meinung als Männer sind, was das Potential anderer Tätigkeiten anbelangt. Und das schreckt dann ab.Entweder jammern sie, wie schwer alles in ihrem Beruf sei oder sie bersten vor Stolz in ihrer Position. Ich habe selten Frauen kennengelernt, die Vor- und Nachteile abwägen und mit einer Prise Humor die Unzulänglichkeiten ihres Berufes betrachten. Zwar wird alles sorgfältig abgearbeitet, aber auch alles irgendwie nach Schema "F"

Sehr schön zusammengefasst, so sehe ich das auch! Die Männer, die ich in meiner Firma als sehr erfolgreich ansehen würde (Abteilungsleiter, Vertriebler, Bereichsleiter etc.) verhalten sich wie völlig normale Kollegen, sind sich ihrer Unzulänglichkeiten bewusst und sind sehr umgänglich. Aber die Frauen in diesen Positionen sind teilweise unerträglich: engstirning, egoistisch, fordernd, unkolloegial, eingebildet. Das ist eine Tatsache, ich kann dafür nichts und würde mir wünschen, es wäre nichts so. Denn Frauen als Vorgesetzte sind für die Egos der meisten Männer nun wirklich kein Problem, wenn sie sich einfach "ganz normal" verhalten würden.
 
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VirginiaWoolf

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  • #11
Egal auf welchem Gehaltslevel ist für mich erfolgreich im Beruf sein, wenn meine Arbeit von Kollegen/innen und den Auszubildenden anerkannt wird, sie mich dafür "mögen" und ich zufrieden bin.
Allerdings gebe ich das so nicht explizit im Profil an.
@3 Persona: Erfolg an Gehaltsgruppen zu koppeln, halte ich für nicht richtig, gerade weil Eingruppierung z.T. nach Schema F erfolgen. Wenn keine höher dotierte Stelle frei ist, gibt man sich auch mit weniger zufrieden, wenn man ein bestimmten Job haben will, weil man überzeugt ist. dass er Spaß macht - und besser als erfolglos auf de Straße zu stehen - so war es jedenfalls bei mir, und im Öff. Dienst hat man dann kaum Aufstiegschancen.
 
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  • #12
Der Fragesteller
@10 "Egal auf welchem Gehaltslevel ist für mich erfolgreich im Beruf sein, wenn meine Arbeit von Kollegen/innen und den Auszubildenden anerkannt wird, sie mich dafür "mögen" und ich zufrieden bin. "

So verstehe ich das auch - und eben genau das finde ich so selbstverständlich, dass ich das nicht explizit erwähnen würde, der wirkt dann auf mich komisch.
 
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VirginiaWoolf

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  • #13
Ergänzung zu #11
Ich habe es auch nicht extra erwähnt, nur darauf verwiesen, dass ich meine Arbeit sehr gern mache und nicht Karrieristin bin
 
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  • #14
Einmal sehe ich das so wie #8 aber vor allem signalisiert es mir, dass sie kein "Heimchen am Herd" sein will. Sollte allerdings noch vermerkt sein, dass sie sehr gerne Kinder haben möchte, macht das "beruflich erfolgreich" wieder weniger Sinn für mich.

m/48
 
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moosrose

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  • #15
Interessante Gedanken, dennoch bleibe ich bei meiner Angabe im Profil - zum Glück gibt es bei EP auch noch einige "normale" Männer, die bei einer arbeitenden alleinerziehenden Frau mit zwei Kindern nicht nur in die Vorurteilskiste greifen, sondern sich erst bei einem persönlichen Kontakt eine eigene Meinung bilden ...
 
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Persona grata

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  • #16
@11: Nein, den Erfolg im Beruf kann man definitiv nicht daran messen, ob jemand in seinem Job zufrieden ist und ob die Kollegen jemanden mögen. Ich kenne eine sehr nette Frau, die in einem Möbelhaus immer die Möbel abgestaubt hat, ja , sie war "Putzfrau". Sie wurde von allen gemocht und da sie auch in ihrem Haushalt außerordentlich gerne "rumgefeudelt" hat (sie war -wie gesagt- sehr nett, hatte aber ein eher schlichtes Gemüt), hat sie ihre Arbeit auch gerne ausgeübt und war zufrieden mit dem, was sie tat. Die Vorarbeiterin mochte sie, weil sie zuverlässig war und ihre Kolleginnen, weil sie hilfsbereit, schnell und immer guter Laune war. Aber bei ihr von "erfolgreich im Beruf" zu sprechen, halte ich für verfehlt! Auch, wenn sie es offenbar nach Deinen Maßstäben wäre.
 
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