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  • #1

Was glaubt ihr?

Ich (w48) höre In letzter Zeit im Bekanntenkreis immer häufiger von Brustkrebsfällen. Die Frauen sind teilweise jünger als ich. Ich habe die Vermutung, dass der Pillenkonsum seit den 60er Jahren ein ganz entscheidender Faktor zum Beitragen dieser so stark gestiegenen Rate geführt hat. In vielen Medien wird das gerne verneint, auch von der Pillenindustrie. Man weiß, dass es vererblich ist. Ja. Trotzdem stehen so viele Fälle dem gegenüber und schließlich greifen über teilweise Jahrzehnte Hormone in einen sonst gesunden Köperhaushalt. Zig Ärzte, die ich direkt darauf ansprach, verniedlichten oder verneinten das Thema. Gerade Damen in meinem Alter..wie hoch seht ihr das Risiko, durch die Pilleneinnahme zu erkranken oder ist es euch selbst schon passiert?
 
  • #2
Ich finde es hart zu sagen, dass Ärzte das Thema verniedlichen. Sie sind die Fachleute, die Ahnung davon haben und es werden unzählige epidemiologische Untersuchungen über Brustkrebs angefertigt.

Weniger als 5% der Brustkrebsfälle sind erblich bedingt. Die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren ist als Risikofaktor anerkannt und gut untersucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ärzte dieses Zusammenhang leugnen. Das Risiko der Pille wird als deutlich geringer eingeschätzt -- das hat mit Studienergebnissen und nicht mit Verleugnen oder Verniedlichen zu tun. Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkoholkonsum erhöhen das Risiko nachweisbar jeweils stärker als das Einnehmen der Pille.

Aus meiner Sicht kann man auf keinen Fall von der hormonellen Verhütung abraten, Sie stellt immer noch eine sehr sichere und ungefährliche Verhütungsmethode dar. Positiverweise kommen die aktuell verfügbaren Pillen ja auch mit einer erheblich geringeren Hormondosis aus als frühere Präparate. Das Risiko ist also heutzutage noch weiter gesunken.

Es ist wie so oft mit medizinischer Forschung: Da hört man lieber auf drei Einzelfälle aus der Nachbarschaft als auf WHO-Studien mit Millionen Frauen -- weil es persönlicher ist und die eigene Gefühlsebene anspricht. Leider täuscht uns das Gefühl hier. Aus Einzelfällen kann man einfach nichts ableiten.
 
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  • #3
MadMax

das höre ich zum ersten mal.
ich vermute eher, dass es die ernährung ist.

bei japanischen frauen ist brustkrebs so gut wie unbekannt.
kommen sie aber z.b. in die usa, erkranken sie genauso oft an brustkrebs, wie amerikanerinnen.
vermutet wird, das der hohe anteil an meeresfrüchten und fisch und das geringe vorkommen von tierischen produkten wie rind-und schweinefleisch in der japanischen ernährung der schlüssel sind.

gerade die gesättigten fette stehen im verdacht, brustkrebse auszulösen. die ungesättigten fette kommen in pflanzlicher nahrung vor und der anteil der omega3 und 6-fettsäuren eben in den meeresprodukten.
gerade ein hoher anteil an omega 3 und 6 fettsäuren sollen dem brustkrebs verhindernd gegenüberstehen.
 
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  • #4
#1
liebe Frederika, wußtest du dass in den Wechseljahren eine Gestagen/Östrogen Mischung gegeben wird, die in etlichen Dosierungen zu haben ist? Die Pille meist aus genau den gleichen Substanzen besteht? Glaubst du, ich lese keine Zeitung oder lese keine Studien? Ist es nicht komisch, dass sogar etliche Fernsehberichte davon voll sind? Das heute jeder arzt zur Mamographie rät, WEIL das Risiko sich so erhöht hat? Kennst du eine Studie, die sich auf Fälle VOR der Pillenrevolution bezieht im Bezug auf heute????? Gerade weil die Pille so verbreitet ist und mir schon weitaus mehr als 3 Fälle bekannt sind, stellte ich diese Frage.
 
  • #5
@#3: Studien zur Vor-Pillen-Epoche kenne ich nicht (was nicht ausschließt, das es solche gibt), aber die heutigen Studien vergleichen Frauen, die nicht die Pille genommen haben, mit Frauen, die sie genommen haben. Das ist also solide und stichhaltig und kann den Effekt der Pillen statistisch signifikant feststellen.

Ja, es werden ähnliche Hormonpräparate für Wechseljahresbeschwerden eingesetzt wie für die Verhütung. Jedoch ist die Ausgangslage eine ganz andere: In den Wechseljahren stellt der Körper sich gerade um und wird durch die Hormone offensichtlich wesentlich stärker beeinflusst als der fruchtbare Körper durch die Verhütungsmittel. Dazu existieren ja nun wirklich ausreichend Studien.

Ja, es kann sein, dass die frühen hochdosierten Pillen einen gewissen Anteil am Ansteigen von Brustkrebserkankungen verursacht haben. Gesichert ist dies jedoch nicht. Es gibt eben auch viele andere mögliche Ursachen für Brustkrebs.

Wie gesagt "mehr als drei Fälle" ist nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass mehr als 50.000 Fälle je Jahr allein in Deutschland auftreten und die WHO weltweite Studien betreibt. Da kommen statistisch signifikante Korrelationen schnell auf den Tisch. Ich wäre an Deine Stelle sehr vorsichtig mit laienhaften Vermutungen zu sehr gut studierten Zusammenhängen.
 
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  • #6
#4
und du glaubst allen Studien?? Meinst du nicht, dass diverse Studien gar nicht erst veröffentlicht werden, weil die Industrie ihren machtvollen Daumen daraufhält? Glaubst du, dass ein junges Mädchen, dessen Hormone sich erst einstellen und das die Pille bekommt um Pickel loszuwerden nicht genau den gleichen hormonellen Einfluß erfährt, wie eine Frau in den Wechseljahren? Die Symptome sind nahezu die gleichen, deshalb heißt es "Pubertät". Auch die Nebenwirkungen sind extakt die gleichen..nur das man bei einer Frau in den Wechseljahren davon ausgeht, dass ihre Lebenserwartung vor Eintritt des möglichen Krebses erloschen ist oder der Krebs sich im Alter nicht mehr rasant ausbreitet. Wohlgemerkt....es dauert meist etliche Jahre bis zur Entstehung des Krebses und soooo lange gibt es die Pille noch gar nicht!! Es ist doch komisch, dass plötzlich sehr vermehrt Frauen der 60/70 er Jahre Generation darunter leiden...In meiner Familie gibt es keinen Fall von Brustkrebs, aber ich habe 3 Mädchen, denen dieses Schicksal erspart bleiben soll. Man kann nicht früh genug anfangen, vielleicht mal umzudenken.
 
  • #7
@#5: Ich beurteile das Risiko durch ungewollte Schwangerschaften sein Leben zu verpfuschen als bedeutend höher als das Risiko durch die Pille ab 18 später Brustkrebs zu bekommen.

Während der Pubertät ist die Pille kontraindiziert. Das würde ich meinen Töchtern nicht erlauben und halte das auch für unverantwortlich. Ab 16 mag es gehen, aber so früh muss man auch noch keinen Sex haben, finde ich.

Ja, ich traue den meisten Studien, da gerade auf diesem Gebiet sehr viele öffentliche Studien existieren. Die Pharmaindustrie kann eigentlich nur dann gut betrügen, wenn EINE Firma EIN Präparat herstellt und dafür Studien in Auftrag gibt. Bei der öffentlichen Hand und internationalen Produkten ist das wesentlich unwahrscheinlicher. Verschwörungstheorien sind fast immer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Quatsch.
 
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  • #8
#6
ach so...Kartelle sind zwar verboten, trotzdem gibt es sie überall, wenn die Industrie sich einig ist. Welch ein Einbruch wäre es, würde ein Wissenschaftler oder eine Studie das belegen täten. Diese Konzerne würden sofort mit Gegenstudien alles niederschmettern. Hat keinen Sinn sich darauf zu verlassen. Die extreme Zunahme ist nicht von der Hand zu weisen und hat ihren Grund sicher nicht nur erblich bedingt!
 
  • #9
@#6: Nein, sicher liegt es nicht am erblichen Anteil, denn der erbliche Anteil beträgt weniger als 5%. Liest Du die Antworten überhaupt oder suchst Du nur eine Bestätigung für Deinen Aberglauben?

Wie gesagt, Verschwörungstheorien sind fast immer totaler Quatsch. Egal ob Area 51, gefakte Mondlandungen oder sonstwas. Wer's glaubt, wird selig.

Sicherlich können die Hormone nachteilig wirken und ggf. ein Auslöser unter vielen von Brustkrebs sein. Es gibt so viele Krensarten und bei kaum einer weiß man, wodurch sie ausgelöst werden (bekannte Ausnahmen: Gebärmutterhalskrebs durch HPV, Lungenkrebs durch Rauchen, Speiseröhren- und Rachenkrebs durch harte Alkoholika etc).

Halte Deine Töchter lieber zu einer allgemein gesunden Lebensweise ab, dann sterben sie nicht nur nicht an Brustkrebs, sondern auch an hunderten anderen Krankheiten nicht. Also nicht rauchen, nicht trinken, kein Übergewicht, viel Bewegung, wenig Medikamente im allgemeinen, Promiskuität meiden. Aber eine panische Angst vor der Pille hat da noch den geringsten Nutzen.
 
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  • #10
Daß die Pille unabhängig von der Frage des Brustkrebsfrage problematisch ist, steht außer Frage. Vor allem dann, wenn noch andere Faktoren hinzukommen.
Eine reine Östrogentherapie gilt zB. in der Osteoporose-Behandlung heute als Fehler - früher wurde dies aber so gemacht.
Bei der Vielzahl der Präparate gibt es aber heute zumindest die Möglichkeit sozusagen das geringste Übel anzuwenden.
Ich würde einer Frau die Pille nicht zumuten - ganz abgesehen davon würde ich als Mann auch nicht darauf vertrauen, daß sie diese nimmt.
 
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