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Lena_34

Gast
  • #1

Was bedeutet für Männer Selbstbewusstsein bei Frauen?

Liebe Gemeinde!

Eine Frage, die sich vor allem an die Männer richtet, aber auch Frauen dürfen natürlich antworten.

Immer wieder liest man, dass Männer selbstbewusste Frauen schätzen? Was genau bedeutet das? Was bedeutet das für euch? Was wären Nogos?
Ich beziehe mich hier vor allem auf die Kennenlernphase.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #2
Immer wieder liest man, dass Männer selbstbewusste Frauen schätzen? Was genau bedeutet das? Was bedeutet das für euch? Was wären Nogos?


Was für eine Frage. Ich habe keine Statistik geführt, aber diese Aussage dürfte eher von Frauen als von Männern kommen und von diesen anders gemeint sein als von Männern.
Für mich bedeutet "selbstbewusst" generell, dass jemand sich seiner selbst bewusst ist. Also sie sich auch bewusst ist, was sie will und wie sie ihr Leben leben möchte. Das Problem bei dem Begriff liegt für mich eher in der Abgrenzung zu "rechthaberisch", "besserwissend" und "bestimmend". Und da bin ich ganz ehrlich: der Grat ist manchmal haarscharf und nicht exakt mit Worten beschreibbar...
Es gibt doch eine Reihe Frauen, die sich als "selbstbewusst" bezeichnen würden, aber aus meiner Perspektive eher "rechthaberisch" sind.


Nogos sind für mich die Frauen, die meinen, ihre Sichtweise immer durchsetzen zu müssen und vor allem immer Recht haben zu müssen. Die wenig tolerant sind gegenüber anderen Sichtweisen. Die ihr mangelndes Selbstbewusstsein damit ausgleichen, andere niederzumachen oder ihren persönlichen Frust mit Männern ausleben, indem sie ein generell schlechtes Männerbild entwickeln und die "Schuld" dafür möglichst noch den Männern zuschieben. Denen fehlt "Selbstbewusstsein" im Sinne von "Selbstreflektiertheit" und man kann das ja auch hier im Forum immer wieder lesen.

Ich beziehe mich hier vor allem auf die Kennenlernphase.

Für mich macht es keinen Unterschied, ob es um die Kennenlernphase oder eine Beziehung geht. Verstellt man sich in der Kennenlernphase? Hoffentlich nicht!
 
  • #3
Für mich? Genau das was dieser Ausdruck wieder gibt. Das sie sich ihrer selbst bewusst ist.Sie sich so gibt wie sie ist und sein möchte. Sie erkannt hat, dass Emanzipation ihr natürliches Bedürfniss ist und nicht irgendeine Bewegung, wo Frau/Mann dran teilnehmen kann/muss. So in etwa würde ich es für mich beschreiben als Grundlage dieses Ausdrucks. Alles andere im Detail ergibt sich daraus.
m46
 
  • #4
Eine selbstbewusste Frau ist für mich diejenige, die erkannt hat, was ihr gut tut. Sich dessen bewusst ist, was sie will. Sich ihrer Stärken und auch ihrer Schwächen bewusst ist. Bewusst handelt sie, um zu erreichen, was sie sich vorgenommen hat. Und ganz bewusst ist sie auch stark genug, Ziele zu korrigieren. Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass selber denken besser ist als nachplappern. Dabei ist ihr allerdings bewusst, dass das Rad schon erfunden wurde und sie das nicht mehr selbst machen muss. Trends und Moden macht sie bewusst dann mit, wenn sie selber es will. Und den Mainstream - Dummfug überlässt sie ganz bewusst anderen. Sie ist mutig, etwas auszuprobieren - und kann es auch ganz bewusst sein lassen oder wieder abhaken.
Kurz gesagt- sie hat ganz bewusst ihren Stil und ihre eigene Positionierung in ihrem Leben selber geschaffen. Nach ihren Bedürfnissen. Und bei Bedarf beschliesst sie völlig selbstbewusst, dass heute 5 gerade ist.
Eigentlich genau wie ein selbstbewusster Mann sein sollte. Oder?
Für die Kennenlernphase ergibt sich daraus, dass sie formuliert, was sie erwartet. Ohne dabei die Realitäten aus dem Blick zu verlieren.
No Go s sind für mich: Modeopfer, Jammertrinen, voll in jedem Trend liegende und kritiklos jeder gesellschaftlichen Strömung hinterherhechelnde, polit. korrekte, ach so emanzipierte Frauen, die darüber vergessen haben, für was sie selbst stehen.
 
  • #5
Selbstbewusstsein heißt also für euch Männer in etwa: Sie sollte eigentlich so sein, wie sie ist. Auch wenn sie eher zu der leiseren Fraktion gehört, aber genau dazu steht, dann ist sie trotzdem selbstbewusst.

Habe ich das richtig verstanden? (Wäre schön, wenn ihr "Ja" sagt:))

Ich habe das auch so oft "gelesen" (so ganz kommt man um so Ratgeber leider doch nicht immer rum), und ich dachte bisher immer, selbstbewusst zu sein bedeutet: Powerfrau, die weiß, was sie will, die wuppt den Laden ganz allein, die ist stark, unabhängig, immer vorn dabei, immer präsent und auffällig und so weiter und so fort ...

Etwas Stillere werden da schon mal übersehen ...
 
  • #6
Ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen Selbstbewusstsein gleichsetzen mit Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, was natürlich auch zusammenhängt, aber nicht dasselbe ist. Wenn man es beim Wort nimmt, also sich seiner selbst bewusst sein, heißt es erstmal, dass man sich kennt und in Relation setzen kann zum Allgemeinen (z.B. in Sachen Mainstreamschönheit sein).

Aber wenn Männer von einer selbstbewussten Frau sprechen, scheinen sie nach meinen Beobachtungen eher zu meinen:

- sexuell nicht passiv, heißt: Sie will Sex mit ihm und zeigt das und der Mann entscheidet, ob. Aber nicht so, dass er meint, er könne das nicht befriedigen und die Frau sähe sich noch weiter um.

- übernimmt die Initiative in der Beziehung zur Beziehungsgestaltung und -erhaltung, weil der Mann davon ausgeht, dass es ihre Aufgabe ist. Ansonsten geht er seiner Wege und hat "Freizeit" von der Beziehung.

- die Frau klammert nicht, hat eigene Interessen, aber nicht so viel, dass der Mann Leerzeiten hat, in der er gern Sex hätte, mit ihr auf der Couch sitzen würde oder mit ihr zu einer seiner Familienfeiern gehen würde. Wenn sie aber mehr von ihm will, nervt sie, weil ein Mann ja auch andere Interessen hat.

- wenn der Mann unsicher ist und kein Selbstbewusstsein hat, soll sie ihm welches geben dadurch, dass sie ihn begehrt und mitzieht. Aber bitte nicht dominieren, sondern sich trotzdem unterordnen, weil er ja der Mann ist.

Man kann das sofort geschlechtermäßig umdrehen. Frauen, die sich einen selbstbewussten Mann wünschen, meinen auch nicht automatisch wirklich einen selbstbewussten.

Es gibt auch Männer, die es ernst meinen und zu Kompromissen fähig sind, weil ihnen bewusst ist, dass eine selbstbewusste Frau so tickt wie sie. Und die selber auch Interesse an der Beziehung haben und sie entsprechend gestalten, flexibel sind, ohne der Frau die Schuld zu geben, dass sie gerade nicht das in der Bez. kriegen, das sie brauchen.

In der Beziehungsanbahnungsphase, würde ich meinen, bedeutet "sie soll selbstbewusst sein": Es sollen von ihr Unternehmungsvorschläge kommen, statt dass er ganz allein einen Umwerbungszirkus veranstalten muss.

Man selber muss selbstbewusst sein, um mit einem selbstbewussten Partner umgehen und ihn verstehen zu können. Die nicht-selbstbewussten klammern sich dann an den selbstbewussten und versuchen ihn zu ihren Gunsten zu schwächen, weil sie Angst haben vor seiner Autonomie. Sie sind abhängig von ihm und wünschen sich von ihm, dass er sich auch abhängig von ihnen zeigt. Dann ist er aber nicht mehr selbstbewusst.

Wieviele Menschen sind wirklich selbstbewusst und verzichten eher auf irgendwas aufgrund ihrer eigenen Neigung? Siehe Seitensprung-Thread, die ganzen Unehrlichkeiten und das Getue, als sei man anders, als man ist. Also kannst Du davon ausgehen, dass vieles nur Blabla ist und eigentlich meint "klammere nicht und sei selber auch initiativ".
 
  • #7
In Bezug auf die Kennenlernphase bedeutet das z.B., dass sie sich etwas traut und zutraut, auch in die Initative geht, ggf. aktiv auf mich zugeht und anders herum meine Initiative wertschätzt, etwas von sich Preis gibt, an Austausch und Kommunikation interessiert ist, Situationen einschätzen kann, ihre Einstellungen und Sichtweisen plausibel vertritt, sich ihrer Bedürfnisse bewusst ist und diese kommuniziert, ihre Genzen kennt und akzeptiert. Sie verhält sich unbefangen, natürlich und spontan. Sie ist sich und anderen gegenüber wertschätzend sowie ausgewogen kritisch, empathisch und tolerant.

Eine selbstwusste Frau ist ein herausforderndes, wirkliches Gegenüber auf Augenhöhe.

Das Gegenteil dessen wären Frauen mit netativem Männer- oder Frauenbild und übermäßiger Kritik an sich selbst (bei Frauen anscheinend tradditionell bedingt). In der Kennenlernphase fallen dann z.B. auf: Unsicherheit in der Kommunikation, warten auf die Initiative "des Mannes" oder die Erwartung, dass der Mann in Vorleistung geht, Misstrauen, sich selbst nichts zutrauen, angepasstes oder unterwürfiges Verhalten, sich selbst häufig infrage stellen oder angegriffen fühlen.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit...
 
  • #8
ich dachte bisher immer, selbstbewusst zu sein bedeutet: Powerfrau, die weiß, was sie will, die wuppt den Laden ganz allein, die ist stark, unabhängig, immer vorn dabei, immer präsent und auffällig und so weiter und so fort ...
Ja, es wird von vielen oft auch Selbstbewusstsein verwechselt mit Arroganz. Wenn man selber selbstbewusst ist, durchschaut man das schnell und setzt Selbstbewusstsein auch nicht mehr gleich mit einer großen Klappe, Arroganz oder Selbstdarstellerdrang.

Klar können auch die Leisen selbstbewusst sein. Aber nur ein echter Selbstbewusster erkennt einen echten Selbstbewussten. Ich denke auch, dass das kein schwarz-weiß-Zustand ist. Soll heißen, auf dem Weg zu 100% Selbstbewusstsein gibt es mehrere Etappen, die auch von den Erfahrungen abhängen, die man erst machen muss, bevor man was über sich weiß und seinen Grundsatz formulieren kann. Deswegen lernt man ja in eingegangenen Beziehungen auch viel über sich selbst und über das, auf das man bei der nächsten Beziehung achtet, dass es nicht nochmal passiert.

Und bei Bedarf beschliesst sie völlig selbstbewusst, dass heute 5 gerade ist.
Das fänd ich schon wieder irrational, unberechenbar und unzuverlässig. Aber wenn der Frau dann immer noch bewusst ist, dass sie manchmal die Gesetze auf den Kopf stellt, statt dass sie von sich behauptet, sie sei so nicht, gehört diese Kapriziösität vielleicht zu ihr und ist nicht "was geht mich mein Geschwätz von gestern an, wenn's mir gerade anders passt". Wäre es das, würde sie sich in meinen Augen wieder nicht kennen und sich ihrer selbst nicht bewusst sein, weil sie sich und anderen vormachen will, sie sei anders.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #9
Selbstbewusstsein heißt also für euch Männer in etwa: Sie sollte eigentlich so sein, wie sie ist. Auch wenn sie eher zu der leiseren Fraktion gehört, aber genau dazu steht, dann ist sie trotzdem selbstbewusst.

Habe ich das richtig verstanden? (Wäre schön, wenn ihr "Ja" sagt:))

Falsch verstanden. Selbstbewusstsein hat nichts damit zu tun, dass frau irgendwie "ist", sondern dass frau weiß, wie sie ist. Die mit der großen Klappe laufen allerdings eher Gefahr, nur laut zu erscheinen und nicht selbstbewusst.

Aber wenn Männer von einer selbstbewussten Frau sprechen, scheinen sie nach meinen Beobachtungen eher zu meinen:
- sexuell nicht passiv, ... übernimmt die Initiative in der Beziehung zur Beziehungsgestaltung und -erhaltung,... die Frau klammert nicht, hat eigene Interessen,

würde ich nicht unterschreiben. Das hat mit Selbstbewusstsein alles wenig zu tun. Aber interessant, zu lesen, was Frauen so alles "beobachten". Wie "beobachtet" man das? Ist es nicht eher eine Projektion eigener Vorstellungen auf Männer "allgemein"?
 
  • #10
Immer wieder liest man, dass Männer selbstbewusste Frauen schätzen? Was genau bedeutet das? Was bedeutet das für euch? Was wären Nogos?

Inwiefern soll denn Selbstbewusstsein von Frauen etwas anderes sein/bedeuten als Selbstbewusstsein von Frauen? Ich halte es für einen Fehler, hier unterscheiden zu wollen.

Für mich bedeutet Selbstbewusstsein "sich seiner Selbst bewusst zu sein", die eigene Persönlichkeit kennen, seine Stärken, seine Schwachen, seine Sollbruchstellen und aus der Kenntnis resultierend ehrlich zu sich selber zu sein.

Ebenso gehört eine geistige Unabhängigkeit dazu, die Fähigkeit sich aus verschiedenen Informationen sich eine eigene Meinung zu bilden, diese weiterzuentwickeln oder sie zu revidieren.

Selbstbewusst ist:
- Ausreden zu vermeiden, nicht anderen die Schuld zuweisen an Dingen, die man selber verbockt hat sondern die Verantwortung dafür zu übernehmen
- sich selber im Erfolgsfall feiern zu können, statt eigene Erfolge aus falscher Bescheidenheit kleinzureden
- nicht zu stagnieren/der Wunsch zur persönlichen Weiterentwicklung

Selbstbewusstsein steht immer in Abhängigkeit zur Lebensphase in der man sich befindet und den Lebenserfahrungen, die man sammeln konnte. Es gibt Lebenserfahrungen, die behindern die Entwicklung von Selbstbewusstsein. Starken Einfluss auf die Entwicklung des Selbstbewusstseins haben daher in den frühen Lebensjahren die Erwachsenen Kontaktpersonen.

Ein gesundes Selbstbewusstsein eines Erwachsenen entsteht in einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst und zwar nicht in Form einer Bauchnabelschau sondern indem man sich selber in Bezug zur Realität setzt und positioniert. Ein selbstbewusster Mensch ist nicht statisch sondern will sich bedarfsgerecht persönlich entwickeln.

Viele verwechseln Selbstbewusstsein mit Lautsprecherei, Rechthaberei u.ä. sowohl in der Selbsteinschätzung wie bei der "Beurteilung" des Partners bzw. benutzen es gezielt zur Abwertung des Gegenübers. Das bleibt in einer eventuellen Beziehung ein dauerhaftes Konfliktfeld

Relevanz des Selbstbewusstseins in der Partnersuche unabhängig vom Geschlecht:
- ein selbstbewusster Mensch partnert am besten mit einem gleichermassen selbstbewussten Menschen und will das auch im Sinne einer hochwertigen Beziehung
- ein selbstbewusster Mensch will und kann einem weniger selbstbewussten Partner Sicherheit für die Entwicklung von mehr Selbstbewusstsein geben und tut das auch, weil er eine gute und stabile Partnerschaft wünscht
 
L

Lionne69

Gast
  • #11
.Powerfrau, die weiß, was sie will, die wuppt den Laden ganz allein, die ist stark, unabhängig, immer vorn dabei, immer präsent und auffällig und so weiter und so ...

Das ist für mich das Horrorbild, dass das mit Selbst- Bewusstsein verbunden wird.
Diese Auflistung, die automatische Verknüpfung.
Powerfrau, "stark", auffällig, braucht niemanden.

Selbst- Bewusstsein, ganz bewusst so getrennt.
Wissen, was man will, was einem gut tut, zu sich, seinem Verhalten, seinen Werten, Haltungen stehen,
Überhaupt zu wissen, wer man ist.
Sich selbst bewusst.

Das als Basis für Authentizität, Selbstwert, Selbstliebe, etc.
Gilt für beide Geschlechter gleichermaßen.

Liebe @void, natürlich kann es einfach Unzuverlässigkeit sein, das Fähnchen im Wind.
Aber wenn ich weiß, dass ich normalerweise und gerne pflichtbewusst bin, leiste ich mir sehr gerne mit großem Grinsen und Genuss den Lazy Day, die Auszeit - das mal 5 gerade sein lassen.
Bin mir da meiner Bedürfnisse bewusst, und genieße einfach unbeschwert das Leben.

Meine Art des Selbstbewusstseins - ich lebe meine ganz unterschiedlichen Facetten, die manchmal sogar völlig konträr sein können.
Seitdem ich allen meinen Facetten ihren situativ angemessenen Raum gebe, geht es mir gut, werde ich mir endlich selbst gerecht.

Und es ist einfach toll, wenn man an einem sonnigen Tag in den Bergen sitzt, vielleicht vor einer Hütte, Sonne, Ausblick genießt - und es ist eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag, man hat diese Freiheit, was für ein Luxus.
Die Aufgaben werden dann eben zu einer anderen Zeit zuverlässig (und pünktlich) erfüllt.

5 gerade sein lassen ist nicht automatisch Unzuverlässigkeit, sondern manchmal gerade sich sehr bewusst sein, was möglich ist, welche Freiheiten, welcher Spiel-Raum vorhanden ist.
 
  • #12
Selbstbewusstsein heißt also für euch Männer in etwa: Sie sollte eigentlich so sein, wie sie ist. Auch wenn sie eher zu der leiseren Fraktion gehört, aber genau dazu steht, dann ist sie trotzdem selbstbewusst.

Habe ich das richtig verstanden? (Wäre schön, wenn ihr "Ja" sagt:))

Ja, das hast du richtig verstanden. :) Wobei ich da nur für mich sprechen kann und nicht für "die Männer".

Eher leise zu sein, sogar eine gewisse Zurückhaltung, hat nichts damit zu tun, wie selbstbewusst eine Frau ist. Auch eine selbstbewusste Frau kann so auftreten (ebenso ein solcher Mann). Das hat eher was mit dem Temperament zu tun.

Allzu große Zurückhaltung kann in der Kennenlernphase evtl. etwas wie Unsicherheit wirken. Aber auch eher am Anfang. Die meisten leisen und zurückhaltenden, selbstbewussten Frauen (Menschen) gehen mit wachsendem Vertrauen in der Kenenlernphase mehr aus sich heraus.

Leise und zurückhaltende Menschen werden auch eher von solchen Menschen wahrgenommen, die selbst achtsam genug sind und nicht geblendet von ihrer eigenen Laustärke. ;-) Das muss kein Nachteil sein. Anders herum kann das Wort einer eher leisen und zurückhaltenden Frau um so mehr wiegen, wenn sie sich klar und selbstbewusst äußert und positioniert. Denn wer ständig lautstark schwätzt... ;-)

Auch eine starke, unabhängige Powerfrau, die den Laden ganz alleine schmeißt, kann selbstbewusst sein, aber ich kenne einige, die damit ihr mangelndes Selbstbewusstsein auf anderen Bereichen überspielen. Immer vorn dabei sein, immer präsent und auffällig sein, hat für mich keinesfalls mit Selbstbewusstsein zu tun, sondern u.a. mit großem (übersteigertem?) Geltungsbedürfnis.

VG
Eliann
 
  • #13
Sich seiner Selbst bewusst zu sein ist damit wahrscheinlich nicht im engeren Wortsinne gemeint, wenn Männer sich eine selbstbewusste Frau wünschen.

In meinem männlichen Freundeskreis wird das eher so interpretiert:
- sexuell aktiv (statt das passive "Brett" im Bett, das eh nie Lust hat)

- eine Frau, die etwas im Köpfchen hat und mit der man(n) sich auch über Sex hinaus austauschen kann

- eine Frau, die im Leben steht und es auch allein (ohne Mann) meistern könnte und kann.

Solche Männer haben in der Regel schon eine Vielzahl an Frauentypen kennengelernt und für sich entschieden, dass es deutlich anstrengende Frauen gibt.
Z. B. die Unselbständige, die klammert und klettet und nichts allein schafft und nicht allein sein kann.
Oder die Oberflächliche, die stundenlang über Nagellacke und Modelabels referieren kann, für alles außerhalb des Bettes aber weitgehend untauglich ist.
Alternativ die Kummervolle, wenig lebenslustige Frau, die stets nur negativ denkt und mit der das Leben zur Depression wird.
Die Launische, der man es nicht recht machen kann und die ihre Wünsche und Meinungen wechselt wie ihre Unterwäsche, insgesamt eher hystrionisch und instabil auf Männer wirkt.
Und alle sonstigen Extreme wie Poweremanzen, Veganerinnen, 8-Katzen-Besitzerinnen, Mannsweiber, Mutti-Typen und Prinzesschen.

Mit einer selbstbewussten Frau verbinden die meisten Männer wohl eine attraktive, wenig anstrengende, insgesamt für sie angenehme Frau ohne größere Macken. Die nicht nervt, sich auch allein beschäftigen kann, für die der Mann keine größere Verantwortung übernehmen muss, die ihn auch mal entlasten und mit der er Dispute sachlich und ohne Hysterie austragen kann. Die lebensfroh und fröhlich ist, mit der man sich auch bei den Freunden sehen lassen kann, ohne dass es peinlich wird und die gemeinhin nicht herumstresst.

Dass viele der Männer, die sich so eine Frau wünschen, diese unter Umständen nicht bedienen können, ist nicht selten, aber wiederum eine andere Frage.
 
  • #14
Ich glaube, dass kann man nicht verallgemeinern.
Eine Frau ist selbstbewusst, wenn sie authentisch ist - so wie sie eben ist. Und wenn sie einen eigenen Kopf hat und ihre Meinung (charmant) vertreten kann. Wenn sie weiß, was sie will, wenn sie sich ihrer Wirkung und ihrer Intelligenz bewusst ist und das ausstrahlt ohne darüber reden zu müssen.
Wenn sie den Mann nicht mit Themen über ihre Figur und ihr Outfit langweilt und auch nicht an sich zweifelt und trotzdem nicht Arroganz und zickig ist.
Ich will auch einen selbstbewussten Mann - einen Macher, der sich was traut ohne deswegen meine Wünsche zu übergehen. Der nicht an sich zweifelt, der weiß, was er will und sich das auch nimmt.
So ein Zweifler und Haderer hat bei mir keine Chance - ganz egal wie er aussieht. Das ist unmännlich.
 
  • #15
Inwiefern soll denn Selbstbewusstsein von Frauen etwas anderes sein/bedeuten als Selbstbewusstsein von Frauen? Ich halte es für einen Fehler, hier unterscheiden zu wollen.
Sorry, Vertipferli - sollte aussagen, dass Selbstbewusstsein geschechtsunabhaengig ist. Selbstbewusstsein ist Selbstbewussein, egal ob bei Mann oder Frau.

Was wären Nogos?
Ich beziehe mich hier vor allem auf die Kennenlernphase.
Was sollen denn NoGos an selbstbewussten Partnern sein? Da kann höchstens ein Irrtum vorliegen (fehlerhafte Begriffsdefinition), was Selbstbewusstsein ist.
Jemand, der selber nicht selbstbewusst ist, aber so tut als ob, scheut einen selbstbewussten Partner, weil er dessen klären Positionierungen nicht standhalten kann - er hält die Konfrontation mit dem eigenen Wackelkurs nicht aus.
Jemand, der dominieren will, scheut auch einen selbstbewussten Partner.

Ich habe einen sehr selbstbewussten und selbstsicheren, aber leisen Partner. Das war Klasse in der Kennenlernphase, gerade weil es eine Fernbeziehung war. Es gab keinerlei Unsicherheiten/Verunsicherungen wo wir grad stehen, keine Irrtümer welche Meinung der andere wohl haben mag, keine einseitigen endlosen Interpretationsexzesse.
Alles wurde offen angesprochen (im Zweifelsfall fragen), Meinungsverschiedenheiten thematisiert und ein gemeinsamer Weg gesucht.
Ein selbstbewusster Mensch fühlt sich von einer Meinungsverschiedenheit ja nicht existenziell/die keimende Beziehung bedroht, fängt nicht an rumzueiern sondern geht in die Klärung.

Ein selbstbewusster Partner lügt nicht, manipuliert nicht, trickst nicht rum, verbirgt späteres Konfliktpitenzial nicht. Er steht zu sich, seinen Einstellungen und Werten und zeigt sich wie er ist. Er findet sich liebenswert und will geliebt werden wie er ist, muss kein Idealbild von sich zaubern.
Daher muss man nicht immer einer Meinung sein, sondern Differenzen sind beiden bekannt, werden toleriert und können bestehen bleiben ohne die Partnerschaft zu gefährden.

Für mich waren Männer mit fehlenden Selbstbewusstsein ein NoGo, weil sie Unsicherheit und Unruhe in mein Leben brachten und das hinter Lautsprech verbergen wollten. Das klappt nicht, bewirkte das Gegenteil bei einem aufmerksamen und kommunikationsgeschulten Gegenüber. Ich war nur im Analysemodus "was stimmt hier nicht, was meint er wirklich, das widerspricht sich...."
 
  • #16
Moin,
"im Zweifel für den Zweifel" - so einer,
Der nicht an sich zweifelt, der weiß, was er will und sich das auch nimmt.
ist wohl eher borniert als selbstbewusst. Und überhaupt sind echte Zweifler viel zu intelligent, um das so weit raushängen zu lassen, dass du das merkst, im krassen Gegensatz zu diesen "Selbstüberzeugten" (beachte den Unterschied).

Ich halte die Kunst, mit sich weitgehend einverstanden zu sein und schöne Dinge uneingeschränkt zu genießen für die zentralen Facetten des Selbstbewusstseins. Und das kann auch ein Zweifler wie ich.

manchmal
 
  • #17
Eine Frau ist selbstbewusst, wenn sie authentisch ist - so wie sie eben ist. Und wenn sie einen eigenen Kopf hat und ihre Meinung (charmant) vertreten kann. Wenn sie weiß, was sie will, wenn sie sich ihrer Wirkung und ihrer Intelligenz bewusst ist und das ausstrahlt ohne darüber reden zu müssen.

Diese Definition hört man oft von Männern, die sich eine selbstbewusste Frau wünschen.

Rein praktisch sehe ich eher, dass Männer solche Frauen gern erobern, für eine Beziehung dann aber doch eine wählen, die sich immer schön unterordnet.

Die selbstbewusste Frau ist zwar spannend, aber sobald sie anderer Meinung ist, ist der "eigene Kopf" anstrengend. Dann möge sie kompromissbereit sein = sich ihm anpassen und unterordnen. Immer.

Macht sie das nicht, wird sie als anstrengend und Zicke deklariert.

Konnte ich gerade dieser Tage wieder schön bei Familienfeiern beobachten. Gerade ü50 Männer sind selbst sehr wenig kompromissbereit.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #18
Sich seiner Selbst bewusst zu sein ist damit wahrscheinlich nicht im engeren Wortsinne gemeint, wenn Männer sich eine selbstbewusste Frau wünschen.
In meinem männlichen Freundeskreis wird das eher so interpretiert:

Ist ja interessant, wie intensiv Du "Selbstbewusstsein" mit Deinem männlichen Freundeskreis durchdeklinierst. Offenbar weichen Deine Freunde da in ihrer Ansicht von der der Männer im Forum deutlich ab. Für mich liest sich Deine Beschreibung, insbesondere die der "anstrengenden Frauen" eher so, wie Du die männliche Sicht gerne hättest...
 
  • #19
@Tini_HH,

Du (wieder) hier! ;)

Selbstbewusst-sein ist für mich Wahrhaftigkeit sich (eigenen Stärken und Schwächen) und anderen gegenüber, den eigenen Weg zu kennen und zu gehen ohne andere als Krücke zu missbrauchen oder zu missachten. Wenn aus eins und eins mehr wird als zwei, dann haben sich beziehungstechnisch die richtigen gefunden.

Das gilt für Mann und Frau.
 
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Lena_34

Gast
  • #20
Vielen Dank für die Antworten.
Vieles kingt für mich sehr theoretisch.

Beispiel: Man soll seiner selbst bewusst und man selber sein. Also meiner selber bin ich inzwischen sehr wohl bewusst, sprich ich weiß wer ich bin und was ich will. Und ich weiß, wie ich ticke. Sprich, wenn mich ein Mann begeistert, muss ich mich mit aller Macht zurück halten, um dies nicht zu 100% zu zeigen. Würde ich mich nicht zurückhalten (und somit entgegen meinem Wesen und Impuls handeln), würde der Mann sehr schnell sehen, wie bedürftig ich bin. Da ich mein Selbst kenne, weiß ich, dass ich es in der Hinsicht bin. Würde er es aber auch wissen, würde ihn das abstoßen.

Und dann scheinen einige Selbstbewusstsein mit Intellekt und Sozialkompetenz gleichzusetzen. Eine Frau, die Stundenlang über ihren Nagellack referiert, kann doch sehr wohl ihrer selbst bewusst sein und sich selber annehmen, wie sie ist. Ihr mangelt es halt an intellektuelleren Themen und am Feingefühl, zu erkennen, dass es ihr Gegenüber langweilt.
 
  • #21
SelbstBewusstSein: 1 Wort birgt 3 mächtige Begriffe!

'In einer Beziehung erwarten wir immer Resonanz,
nämlich die Erwiderung unserer Liebe.
Das Baby ist abhängig von der Mutterliebe,
es ist auf Resonanz angewiesen,
und spürt genau, ob es geliebt wird oder nicht.
Seine Existenz und seine gesamte
Persönlichkeitsentwicklung hängen davon ab.
Es liebt seine Eltern, weil es keine andere Wahl hat.
Es lässt sich manipulieren, und manipuliert sich selbst.
Das Liebesobjekt hat also einen großen Einfluss
auf die innere Selbstfindung und Selbsterfahrung.
Wir fühlen uns von dem anderen definiert
und wollen von ihm wissen, wie wir sind,
wie er uns empfindet, was er von uns denkt.
Von dem Partner des anderen Geschlechts sind wir abhängig,
weil wir Sex, Schutz, Geborgenheit und Anerkennung
unseres Selbst suchen.
Haben wir unser Selbst gefunden,
wenn ein anderer sagt, wer wir sind?
Wirkliche Selbstfindung ist etwas anderes,
sie ist Findung des eigenen Selbst,
ohne andere zu fragen, was sie davon halten,
wie sie mein Selbst bewerten.
Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben,
ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird,
ist die reife Liebe des autonomen Menschen,
der keinen anderen manipuliert
und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will.
Die reife Liebe ist auf das eigene Sein gegründet,
sie ist nicht unsicher und fragt nicht nach Resonanz,
sie ist unerschütterlich auf mein Selbst begründet,
auf mein eigenes Sein.
Sie respektiert das andere Sein und fordert nichts.
Reife Liebe als Prozess und Zustand ist Selbstfindung.'
(c) Peter Lauster
 
  • #22
Warum siehst Du das denn geschlechtsspezifisch? Für mich vermittelt das den Eindruck, dass Du in der Kennenlernphase den Eindruck einer selbstbewussten Frau vermitteln möchtest. Dann fragst Du den Verhaltenskatalog hier bei den Männern ab. Das wird nix. ;-) Das z.B. Ist völlig unterwürfig.
Ich mag z.B. selbstbewusste und eher leise Männer. Man benötigt keine anderen Frauen/Männer zum Egopush, ruht in sich, hat eine Position zu seinen Werten im Leben, ist der Kapitän seines Lebensschiffes. Das bedeutet nicht, dass man keine Fehler macht, sich neu positionieren muss und selbst reflektieren muss. Aber, und das finde ich auch sehr wichtig, dass man Grenzen ziehen kann - privat und beruflich.
 
  • #23
Sprich, wenn mich ein Mann begeistert, muss ich mich mit aller Macht zurück halten, um dies nicht zu 100% zu zeigen. Würde ich mich nicht zurückhalten (und somit entgegen meinem Wesen und Impuls handeln), würde der Mann sehr schnell sehen, wie bedürftig ich bin. Da ich mein Selbst kenne, weiß ich, dass ich es in der Hinsicht bin.

Du bist dir zwar deiner Selbst bewusst, das Problem an deinem Verhalten ist eher mangelndes SelbstWERTgefühl. Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sind verschiedene Dinge.

Wenn du von dir selbst überzeugt wärst, dich selbst für eine richtig tolle Frau halten würdest, dann wüsstest du um deine Wirkung (aus tiefer Überzeugung heraus) und könntest entspannter handeln, weil dich nicht diese Verlustangst oder falsche Minderwertigkeitsgefühle zum Klammern treiben würden.

Wenn du dich in deinem "natürlichen" Verhalten nur zügelst, wird der geneigte Beobachter das mangelnde Selbstwertgefühl an anderer Stelle feststellen und du wirkst dadurch nur unauthentisch.
 
  • #24
Immer wieder liest man, dass Männer selbstbewusste Frauen schätzen? Was genau bedeutet das? Was bedeutet das für euch? Was wären Nogos?
Selbstbewußtsein bei einer Frau bedeutet für mich als Mann genau dasselbe, wie bei einem Mann:

Selbstbewußtsein - sich seiner selbst bewußt sein.
Selbstbewußtsein (ob Mann oder Frau) bedeutet also sich selbst, mit eigenen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Werten realistisch zu kennen und gegenüber anderen Menschen einschätzen zu können.

Frauen ohne (realistisches) Selbstbewußtsein tendieren in zwei verschiedene Richtungen - denn fehlendes Selbstbewußtsein gibt es nicht, sondern nur realitätsfernes:
1. Überschätzung der eigenen Möglichkeiten, d.h. Hang zu Prinzessinnentum, Forderungsmarathon, Geringschätzung männlicher Leistungen (aka "der Mann geht ja nur 6 Tage zehn Stunden arbeiten aber ich habe 24/7-Vollbeschäftigung mit Haushalt und Kindern"), Neigung sich Orbiter zu halten (Bohrmaschinenmann), übertriebene Selbstdarstellung (z.B. eigener Freundeskreis wird in der Beziehung als einzig wichtig dargestellt), Kritik am Feminismus wird Gotteslästerung gleichgesetzt

2. Unterschätzung des eigenen Selbst, d.h. Anbiedern, nach dem Mund reden, Psychotricks (Betaisierung des Mannes in der Beziehung betrieben), übertriebene Eifersucht, Kontrollwahn (Handydurchsuchung), Kontrolle und Einschränkung der Sozialkontakte des Mannes, Kontrolle der Beziehungsfinanzen ("gemeinsames" Konto und Taschengeld für den Mann), Jammern über die Schwere der Haushaltsführung, Verniedlichung des männlichen Anteils an der Haushaltsarbeit, Kritik am Feminismus wird Gotteslästerung gleichgesetzt

NoGos sind (zumindest für mich) Punkte 1 und 2.

Zusammengefaßt sind Frauen selbstbewußt, die wissen, ob und welche Bereicherung sie wirklich für einen Mann in einer Beziehung darstellen (können) und welche umgekehrt gerichtete Bereicherung sie realiastisch erwarten können. (Bereicherung ist hier natürlich allumfassend und nicht nur wirtschaftlich gemeint.)
 
  • #25
Diese Definition hört man oft von Männern, die sich eine selbstbewusste Frau wünschen.

Rein praktisch sehe ich eher, dass Männer solche Frauen gern erobern, für eine Beziehung dann aber doch eine wählen, die sich immer schön unterordnet.

Die selbstbewusste Frau ist zwar spannend, aber sobald sie anderer Meinung ist, ist der "eigene Kopf" anstrengend. Dann möge sie kompromissbereit sein = sich ihm anpassen und unterordnen. Immer.

Macht sie das nicht, wird sie als anstrengend und Zicke deklariert.

Konnte ich gerade dieser Tage wieder schön bei Familienfeiern beobachten. Gerade ü50 Männer sind selbst sehr wenig kompromissbereit.

Ich habe in verschiedenen Postings von verschiedenen Schreibern von Beobachtungen und Erfahrungen in ihrem persönlichen Umfeld gelesen, z.B. Familie, Freundeskreis usw.

Man macht halt Beobachtungen und Erfahrungen genau mit den Menschen und Situationen, mit denen man sich umgibt. Insofern ist man auch Mitproduzent seiner Erfahrungen. Daher würde ich zur Vorsicht raten, seine eigene Wahrnehmung zu verallgemeinern und von "den Frauen" oder "den Männern" schreiben und anzunehmen, zu wissen, wie z.B: "Männer ü50 sind".

Ich persönlich mache in meinem persönlichen Umfeld nämlich auch ganz andere Erfahrungen. Und die sind so unterschiedlich und differenziert, dass ich mich generell schwer tue mit Verallgemeinerungen. Menschen sind einfach sehr individuell.

Ich finde es aber sehr interessant, wie unterschiedlich der Blickwinkel auf und die Wahrnehmung der Welt ist, einschließlich anderer Menschen und Beziehungen.
 
L

Lena_34

Gast
  • #26
Wenn du von dir selbst überzeugt wärst, dich selbst für eine richtig tolle Frau halten würdest, dann wüsstest du um deine Wirkung (aus tiefer Überzeugung heraus) und könntest entspannter handeln, weil dich nicht diese Verlustangst oder falsche Minderwertigkeitsgefühle zum Klammern treiben würden.

Wenn du dich in deinem "natürlichen" Verhalten nur zügelst, wird der geneigte Beobachter das mangelnde Selbstwertgefühl an anderer Stelle feststellen und du wirkst dadurch nur unauthentisch.

Ich habe diese Frage eher allgemein gemeint und man sieht an den Antworten, dass alle jenseits der Floskeln ("sich seiner Selbst bewusst sein") irgendwie etwas anderes darunter vorstellen.

Was mich angeht, so habe ich überhaupt keine Probleme, Männer kennenzulernen oder anzuziehen. Das liegt nicht an meinem Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl, sondern daran, dass ich einem Typ entspreche, der gut ankommt. Klein, zierlich, werde als "niedlich" und "zart" beschrieben, lange Haare femininer Stil, "weiblicher"/sozialer Beruf, aufgeschlossenes Wesen, großer Freundeskreis usw. Es gibt sehr viele Männer, die Interesse an mir haben. Erstaunlicherweise jetzt, mit Mitte 30, mehr als mit Mitte 20. Teilweise habe ich das Gefühl, dass ich sie mir förmlich aussuchen kann. Ob online oder in RL.
Leider habe ich nur bei sehr wenigen das Gefühl, dass sie mein Leben bereichern könnten wie @veritar es beschreibt. Und wenn ich dann doch auf so jemanden treffe, dem ich es zutraue, ist er entsprechend wertvoll für mich (da sehr selten). Daher auch mein (mentales) Klammern. Das ist halt mein Selbst.
 
  • #27
Eine Frau, die Stundenlang über ihren Nagellack referiert, kann doch sehr wohl ihrer selbst bewusst sein und sich selber annehmen, wie sie ist. Ihr mangelt es halt an intellektuelleren Themen und am Feingefühl, zu erkennen, dass es ihr Gegenüber langweilt.
Da sie aber wissen könnte, dass sie selber auch nicht stundenlange Vorträge über Vergaser, Fußball oder Computerprogramme hören will, könnte sie sich dessen bewusst sein, dass andere Menschen ihre Themen auch langweilig finden könnten, und gerade nicht ungefragt stundenlang darüber referieren. Denn damit täte sie ja so, als wäre alles, was sie hat und weiß, für jeden der Bringer. Es sollte aber schon angekommen sein, dass andere Menschen auch andere Interessen haben.

Und ich weiß, wie ich ticke. Sprich, wenn mich ein Mann begeistert, muss ich mich mit aller Macht zurück halten, um dies nicht zu 100% zu zeigen. Würde ich mich nicht zurückhalten (und somit entgegen meinem Wesen und Impuls handeln), würde der Mann sehr schnell sehen, wie bedürftig ich bin.
Bist Du das oder denkst Du nur, dass Du diesen Eindruck erweckst?
Jemand, der schnell begeistert ist, weiß sicher auch, dass diese schnelle Begeisterung sich nur auf Oberflächlichkeiten beziehen kann und viel Phantasie dabei sein kann, wenn man denjenigen für das non plus ultra hält. Dh. man ist trotz der Begeisterung vorsichtig und traut seinen eigenen Phantasien nicht, dh. ordnet das richtig ein.
Vor allem muss man die eigene Motivation dahinter durchschauen. Z.B. Beziehungsvermeidungsverhalten bei allen verfügbaren Männern und Ausflippen bei einem Vergebenen, der angeblich so toll ist. Der kann nur deswegen so toll sein, weil er vergeben ist (Du weißt schon, diese lockeren Flirter, die charmant sind, ein bisschen leidend unter ihrem selbst gewählten Leben, aus dem sie nicht aussteigen können, und alles mögliche tun, damit die Singlefrau sie toll findet.). Oder eigene Minderwertigkeitskomplexe der Frau, die dazu führen, dass man gegen eine andere Frau gewinnen will und deswegen einen vergebenen Mann attraktiv findet. Ich bin sicher, in vielen Fällen heißt es bei der Frau nur, sie hätte immer Pech, die Besten seien vergeben usw. Aber dass es genau das ist, was sie unterschwellig sucht, ist ihr nicht bewusst. Derselbe Mann hätte als Single keine Chance bei ihr.
 
  • #28
Das liegt nicht an meinem Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl, sondern daran, dass ich einem Typ entspreche, der gut ankommt
Okay, das seh ich genauso. Aber wenn Du anfängst zu klammern, denke ich mal, verscheuchst Du die wieder, was bedeutet, dass sie sich doch eine Frau mit - so wie sie es dann vielleicht nennen - Selbstbewusstsein gewünscht haben. Eine, die eben nicht klammert und bei der "ich weiß, was ich will" nicht heißt, dass sie nur noch die Beziehung im Kopf hat und vereinnahmen, manipulieren und den Mann verbiegen will, damit der Mann auch nur noch sie und die Beziehung im Kopf hat.

Was bedeutet mentales Klammern? Du meinst emotionales, denke ich mal, oder?

jenseits der Floskeln ("sich seiner Selbst bewusst sein")
Das ist keine Floskel, sondern beschreibt den Zustand sehr genau. Hast Du Dich durchschaut, warum Du dies oder das willst und tust, oder nicht? Das ist die zu beantwortende Frage auf dem Weg zum Glück, weil wenn man sich immer wieder ein Bein stellt, indem man sich z.B. zu klammerig zeigt, geht da was innerlich nicht zusammen. Wenn Du Dir dessen bewusst bist, kannst Du dran arbeiten, damit Du Dich nicht mehr "künstlich" zurückhalten musst beim Begeistertsein für einen Mann, sondern das richtig einschätzen kannst und auch auf ... ich nenne es mal - "gesunde", also nicht verschreckende Weise rauslassen kannst.
 
L

Lena_34

Gast
  • #29
Bist Du das oder denkst Du nur, dass Du diesen Eindruck erweckst?

Natürlich bin ich das. Das ist jeder, der sich verliebt. Wir tun nur alles (oder vieles), damit man das nicht merkt - entgegen unserem Selbst.

Auf alles andere würde ich gern eingehen, aber ich fürchte, es wäre OT. Nur eines: Es gibt genügend Vergebene, die was von mir wollen. Und auch solche, die nichts von mir wollen. Also wenn es darum ginge...

Aber egal, es ist wie es ist, ich habe meinen Frieden damit gemacht. So bin ich nun mal. Heißt das nun, dass ich meiner weniger bewußt bin oder in meinen eigenen Augen weniger Wert habe?
 
  • #30
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Aber egal, es ist wie es ist, ich habe meinen Frieden damit gemacht. So bin ich nun mal. Heißt das nun, dass ich meiner weniger bewußt bin oder in meinen eigenen Augen weniger Wert habe?
Selbstbewusstsein ist eher von Äußerlichkeiten abgekoppelt.
Die Ärztin,die jedem den Drmed auf die Nase bindet,auch wenn er auf 25 Seiten geschrieben worden ist, ist nicht selbstbewusst,sondern geltungssüchtig.Ähnliches gilt für Rechtschreibefehler Suchende.
 
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