@#3 Also ich finde, dass zunehmende Feindseligkeit der Grund für die grassierende Single-Pest ist (für mich ist das Ausdruck einer kranken, gestörten Gesellschaft). Ein Beleg sind die Ausdrücke "Extrem-Single" oder "Marktwert" - da geht irgendwie total unter, dass von Menschen die Rede ist.
Warum kommt man - sagen wir es fair und ohne das, gerade online beliebte, menschenverachtende Bashing - als Langzeitsingle aus seiner eigenen, jahrelangen Einsamkeit heraus? Man ist frustriert, kriegt seine Mundwinkel nicht hoch, dadurch wirkt man abweisend, bleibt allein und ist noch mehr frustriert. Wenn man sich dann noch reinziehen muss, dass man deswegen ein abartiger Freak, ein Versager, ein Trottel, oder "minderwertig" ist (das impliziert wohl "negativer Marktwert"), fängt man an, die Gesellschaft, die einem das unterstellt, zu hassen, zieht sich total zurück und stirbt einsam und verbittert.
Sorry, auch wenn das jetzt überzogen klingt, es ist für mich was Wahres dran. Nicht die Singles sind zu 100 Prozent allein Schuld an ihrer Misere - einen Großteil der Schuld trägt eine kranke, feindselige, massenmedial verseuchte Gesellschaft mit Tendenz zur Gleichschaltung - wer nur geringfügig von der Norm abweicht, wird ausgegrenzt, gemobbt oder lächerlich gemacht.
Ich muss eine Lanze brechen für die Langzeitsingles: Viele sind doch eigentlich super-liebenswerte Menschen, die einfach nur verunsichert oder zu schüchtern sind, die vielleicht in einer Lebenskrise stecken, die sich unverstanden fühlen, etc. pp Warum muss man solche Menschen in den Dreck ziehen, verhöhnen und als "Extrem-Singles" abstempeln und stigmatisieren? Muss das sein?
Aber das ist gerade typisch heutzutage: Um vom eigenen Frust und eigenen Schwächen abzulenken, geht man online und sucht sich Leute, auf deren Schwächen man herumtrampeln kann und die man in Threads "flamen" kann. Verdammt feige, weil die meisten Flamer das im persönlichen Gespräch nicht wagen würden.
Mich kotzt das maßlos an. Es macht mich wütend und aggressiv.
Und deshalb ist auch mir das Lachen vergangen. Ich suche meine erbärmliche kleine Befriedigung in One Night Stands - Liebe ist in dieser kollektiv geistesgestörten Gesellschaft wie ein Sechser im Lotto.