• #1

Wann ist es eigentlich Zeit für eine Trennung

Kurz vorab, ich bin gerade nicht in einer Beziehung. Aber gestern hab ich mit einer Freundin geplaudert, die gute und schlechte Momente in ihrer Beziehung hat und zur Zeit eine sehr schlechte Seite ihrers Partners kennen gelernt hat.
Und so ging es mir in Prinzip auch in jeder Beziehung.Am Anfang ist ja erst mal alles toll und dann taucht die erste Eigenschaft des Partners auf, wo man denkt „Huch“…
Als Beispiel in meiner einen Beziehung erfuhr ich nach etwa 6-10 Monaten, das er absolut schwulenfeindlich ist und der Meinung war das Mütter sich 24/7 um ihre Kinder kümmern sollten und nicht berufstätig sein sollten.
Das war ein super Schock für mich und am liebsten hätte ich mich da sofort getrennt.
Aber, es waren so viele schöne Momente, tolle Gespräche und Gefühle im Spiel das ich gedacht hatte, das geht schon, weil diese zwei Punkte unsere Beziehung gar nicht so betrafen, Kinder spielten keine Rolle mehr und ich hatte nur eine Schwulen Freund, den ich beim Sport traf.
Nunja…Aber in Laufe der Beziehung kam es immer mehr zu solchen Dingen, hier was und da was.
Die Liste, hätte ich denn eine geführt, wurde immer länger. Und das nicht, weil ich kleinlich bin, sondern weil das echt große Sachen waren, wie zb das er wieder anfing zu rauchen und zwar Zigarren, was echt ekelhaft war.
Genau diese Situation erlebe ich aber auch im Bekanntenkreis immer wieder.
Was soll man machen? Zb dann will man sich trennen, hat alles schon im Kopf sich zurecht gelegt und dann überrascht der Mann einen mit was ganz tollen, man hat super schönen Sex, tolle Romantik und es ist über Tage einfach wunderschön. So…wie soll man sich so trennen?
Geht nicht.
Und genau das gleiche erlebe ich bei meiner Freundin gerade, sie hat so einen lieben Mann , der ihrer Seele echt gut tun würde, ja wenn er nicht immer Fremdgehen würde. Es ist jetzt gerade das 5 mal in 4 Jahren und sie ist am Boden zerstört und weiß nicht wie sie das aushalten soll. Anderseits hat dieser Mann aber auch so viele schöne Seiten, das sie sich nicht entscheiden kann.
Natürlich kann man sich trennen, wenn ein Mann nur schlecht zu einen ist, aber meist ist es doch eher, wie in diesen 2 Beispielen beschrieben. Wie findet man zu seinen innersten um zu entscheiden, ob eine Trennung besser ist oder ein zusammenbleiben?
 
  • #2
Ich würde heute keine Beziehung mehr führen, in der mich über einen längeren Zeitraum nicht wohl fühle. Nur weil es temporär im Außen mal ganz toll ist. Das ist die Crux. Du schreibst hier nichts über die Werte, die mir in einer Beziehung wichtig wären.
Ein Mann in meinem Leben muss mich bereichern. Ich muss mich überwiegend wohl fühlen, sonst bin ich glücklicher alleine.
Dazu gehört aber auch ein sauberes Mindest. Ein Mann der seine Frau ständig betrügt ist kein lieber Mann, wenn er weis seine Frau leidet.
Ein Mann der Schwule abwertet, ist charakterlich für mich nicht zu ertragen.
Es ist ein Ausverkauf der eigenen Seele und der eigenen Integrität, wenn man in einer Beziehung bleibt mit einem Menschen, der nicht passt, nur für ein paar Höhepunkte, wegen einem Haus, wegen der Kinder, wegen Geld, etc.
 
  • #3
Dazu muss ich sagen, das ich und die andere Frau in meinen Beispiel über 50 sind. Familie, Kinder, Haus und Geld spielen keine Rolle mehr.
Hätte ich vielleicht noch ergänzen sollen..in unseren Fällen gibt es noch nicht mal ein gemeinsames wohnen, dh man kann theoretisch über ein paar Probleme mehr drüber sehen und weiß auch irgendwie, das Männer auch schon ein Leben gehabt haben
 
  • #4
Hätte ich vielleicht noch ergänzen sollen..in unseren Fällen gibt es noch nicht mal ein gemeinsames wohnen, dh man kann theoretisch über ein paar Probleme mehr drüber sehen und weiß auch irgendwie, das Männer auch schon ein Leben gehabt haben
Es ist schon ein Scheinargument, der Kinder wegen, des Hauses wegen, auch wenn das für viele der Vorwand ist, in schlechten Partnerschaften zu verharren, der Grund dahinter ist Bequemlichkeit.
In anderen Konstellationen scheint der persönliche Benefit immer noch größer zu sein als die Belastung, man bleibt, weil man nicht alleine sein will, zumindest einen Partner bevor niemand da ist und mit zunehmendem Alter ist bei etlichen die Angst davor so groß, dass die Leidensgrenzen weit gesteckt sind, da klammert man sich mit Macht an ein paar schöne Momente, redet sich einiges schön und beim Rest macht man die Augen zu, eine ganz persönliche Entscheidung.
Der Zeitpunkt für eine Trennung wäre für mich gekommen, wenn die Liebe weg wäre und/oder ich mich nicht mehr gut in meiner Ehe fühle.
 
  • #6
Ich bin etwas überrascht. Wie gestaltet sich eigentlich Eure Paar-Zeit. Welche Themen habt ihr, ich meine, nach 6 Monaten habe ich den Kern eines Mannes doch schon mal erfragt. Warum hast Du denn nicht den Mut zu sagen, dass Du diese Meinung nicht teilen kannst? Dir fehlt wohl der Mut dazu, Dich zu behaupten, Kontra zu geben. Warum?
Hast Du Angst etwas guten Sex zu verlieren? Mir würde der Spaß am Sex fehlen, wenn nach Monaten der Mann mit sowas um die Ecke kommt. Ich glaube sogar, dass ich diesen dann nicht mehr als meinen Partner haben möchte. Da bin ich ganz extrem pingelig.
 
  • #7
Natürlich hab ich ihn gesagt, das ich absolut nicht seiner Meinung bin.
Und ich hab ich auch gesagt, dass das mit dem Rauchen mich total stört.
Wie kommst du darauf, das ich nie gesagt hab, was mich stört, das hat natürlich immer viele Gespräche gegeben.
Aber, genauso viel wie mich gestört hat, hat mich auch gefreut.
Es war halt immer ein auf und ab der Gefühle
 
  • #8
@Frau Rossi. Wieso bekommst du einen Super Schock, wenn dein Freund schwulenfeindlich ist oder meint, Mütter müßten 24/7 für ihre Kinder da sein. Dann würdest du dich wohl auch trennen, wenn ein Mann deiner Ansicht nach die falsche Partei wählt. Ein Trennungsgrund wäre das für mich erst, wenn mein Partner versuchen würde, mich ständig zu missionieren. Jeder kann doch seine eigenen, evtl. auch extremen Ansichten haben. Dann versucht man halt, einen halbwegs gemeinsamen Nenner zu finden. Du scheinst mir eine recht komplizierte Persönlichkeit zu sein. Mein Partner liebt es, ständig Menschen um sich zu haben, ich bin eine Einzelgängerin. Kein Grund zum Streiten. Kompromisse finden. Das mit dem Rauchen ist allerdings ekelhaft, aber auch deswegen muß man sich nicht trennen, wenn die Beziehung von Liebe getragen wird. Und da scheint es mir in deinen Beziehungen sehr zu hapern.
 
  • #9
Jeder kann doch seine eigenen, evtl. auch extremen Ansichten haben.
Wow. Du hättest also kein Problem mit einem Rassisten, Homophoben (oder Biologie-Leugner und Genderextremisten auf der anderen Seite) oder religiösem Extremisten zusammen zu sein, solange er nur nett zu dir ist?
Ich sehe das anders. Da würde es ganz gewaltig am Fundament fehlen. Mit solchen Leuten kann ich nämlich nicht befreundet sein, die wären somit auch für eine Beziehung raus. Ein gemeinsames Wertekonzept ist da unerlässlich.
Ich gehe sogar so weit dass ich Homöopathie-Anhänger oder Bachblüten-Gläubige nicht ernst genug nehmen kann. Also wenn jemand wissenschaftliche Erkenntnisse verweigert gehe ich mit dem auch keine Beziehung ein.
Wie man das monatelang nicht merken kann erschließt sich mir wiederum nicht. Diese Leute (also Anhänger von Ideologien) sind ja normalerweise nicht zurückhaltend mit ihren Ansichten.
Aber nur angenommen man würde das tatsächlich so lange nicht merken, muss man sich natürlich dann trennen wenn man das merkt.
 
  • #10
Eine Gegenfrage: Wann ist es Zeit für eine Beziehung? Es gibt unglaublichen Theorien. Zum Beispiel « das Anna Karenina Prinzip » basierend auf den ersten Satz des berühmten Romans « Anna Karenina »: Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.
Mit anderen Worten, es müssen viele Faktoren stimmen, damit eine Beziehung glücklich ist und wenn nur eine der Faktoren nicht stimmt, klappt es auch nicht mehr mit der Beziehung.
In deiner Beziehung hat vieles nicht gestimmt und du hast es im Kauf genommen. Das war der Fehler. Warum lernen wir sowas nicht in der Schule? Ich verstehe es nicht🤔.
 
  • #11
@Asperience Ich hätte sehr wohl ein Problem mit einem Rassisten, Homophoben usw. Diese Leute lassen aber ihre Ansichten schon in den ersten Tagen des Kennenlernens raus und wären für mich dann schon weg. Du wirst aber niemanden finden, der nicht eine für dich fremde Meinung vertritt. Wenn du die alle aussortieren willst, bleibt nicht viel übrig. Ich habe einige gute Freundinnen, die seit Covid Verschwörungstheorien anhängen. Unbegreiflich. Die schmeiße ich aber nicht alle weg. Ich bin z.B. gegen die Homo-Ehe, aber nicht gegen Schwule, die mag ich. Chacun á son goût. Dein Wertekonzept muß nicht zwangsläufig dem anderer Menschen entsprechen.
 
  • #12
Wo Licht ist gibt es auch Schatten.
Ich selber gehe auch davon aus, dass die Zeit für eine Trennung gekommen ist, wenn ich mich langfristig nicht mehr wohl fühle.

Für mich heisst das, dass ich innerhalb meiner Toleranzgrenzen bleibe. Meine Freundin muss nicht rauchen - aber akzeptieren, dass ich gerne rauche.
Gewisse gemeinsame Ansichten und Einstellungen sind wichtig - aber jedes Detail muss nicht übereinstimmen.

Wo genau jemand seine Grenzen zieht ? Ich persönlich denke, dass gerade in öffentlichen Foren sehr viele Lippenbekenntnisse abgegeben werden .......
 

Laleila

Cilia
  • #13
@Frau Rossi. Wieso bekommst du einen Super Schock, wenn dein Freund schwulenfeindlich ist oder meint, Mütter müßten 24/7 für ihre Kinder da sein. Dann würdest du dich wohl auch trennen, wenn ein Mann deiner Ansicht nach die falsche Partei wählt.
Mit einem Mann der, wie aufgeführt, denkt oder handelt käme ich nicht zusammen. Solche Dinge checke ich tatsächlich schon sehr früh ab, dazu gehört auch die politische Einstellung, ja. Ist mir enorm wichtig.
Jeder kann doch seine eigenen, evtl. auch extremen Ansichten haben.
Ja, aber dann führe ich keine Beziehung mit ihm. Im Zweifelsfall nichteinmal eine Freundschaft.

Als Beispiel in meiner einen Beziehung erfuhr ich nach etwa 6-10 Monaten, das er absolut schwulenfeindlich ist und der Meinung war das Mütter sich 24/7 um ihre Kinder kümmern sollten und nicht berufstätig sein sollten.
Das war ein super Schock für mich und am liebsten hätte ich mich da sofort getrennt.
Hätte ich zum Beispiel gemacht, davon abgesehen ist mir nicht klar, warum das 6 Monate dauert. Führtet Ihr keine Gespräche?
Aber, es waren so viele schöne Momente, tolle Gespräche und Gefühle im Spiel das ich gedacht hatte, das geht schon, weil diese zwei Punkte unsere Beziehung gar nicht so betrafen, Kinder spielten keine Rolle mehr und ich hatte nur eine Schwulen Freund, den ich beim Sport traf.
Naja, aber es geht ja darum, dass ich meinen Partner auch toll finden und respektieren möchte. Könnte ich in so einem Fall nicht. Egal wie nett er zu mir ist.
 
  • #16
Dazu muss ich sagen, das ich und die andere Frau in meinen Beispiel über 50 sind. Familie, Kinder, Haus und Geld spielen keine Rolle mehr.
Hätte ich vielleicht noch ergänzen sollen..in unseren Fällen gibt es noch nicht mal ein gemeinsames wohnen,
DESWEGEN fällt euch die Entscheidung auch so schwer: Ihr führt keine engen Beziehungen, sondern nur lockere Bekanntschaften, Affären, whatever. Logisch, dass es bei so etwas letztlich egal ist, wie er über Schwule denkt oder ob er fremdgeht.

Wenn die Beziehung eng genug wäre, würdet ihr euch ernsthaft mit diesen Themen auseinandersetzen müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Wie findet man zu seinen innersten um zu entscheiden, ob eine Trennung besser ist oder ein zusammenbleiben?
Ich würde behaupten, ein ganz sicheres Zeichen, dass man sich trennen sollte ist, wenn die Lebensentwürfe auseinander gehen.
Ich würde sagen, dazu gehört nicht nur das präferierte Lebensmodell, sondern auch die innere Haltung (Schwulenfeindlichkeit /Treue). Es gibt zu unterschiedliche Charaktereigenschaften. Das wäre hier Intoleranz, Respektlosigkeit, Gedankenlosigkeit, usw.
Das passt dann einfach nicht zusammen und lässt sich auch nicht mit der Zeit hinbiegen.
Wenn man merkt, man entwickelt sich auseinander. Dazu gehört sicherlich auch der Grad an Intelligenz. Auch auf dieser Ebene kann man langfristig nicht zusammenpassen.
Man muss sich fragen, was man für seine Zukunft will und dann genau danach streben.
Glaubenssätze wie "man bekommt eben keinen Mann gebacken", oder "Irgendwas ist ja immer" usw. sind kontraproduktiv.
Es gibt da draußen den einen passenden Partner. Verbleibt man in einer Beziehung, die einem nicht gut tut, zögert man es heraus, dass man zufrieden und glücklich wird.
Sechsmal im Jahr todunglücklich sein, ist also ein sicheres Zeichen, dass man sich trennen sollte.
 
  • #18
n. Jeder kann doch seine eigenen, evtl. auch extremen Ansichten haben. Dann versucht man halt, einen halbwegs gemeinsamen Nenner zu finden. Du scheinst mir eine recht komplizierte Persönlichkeit zu sein
Jeder kann, logisch, nur ob ich dann Umgang pflegen mag oder erst recht eine Partnerschaft, da sollten für mich ähnliche Denkweisen und Einstellungen ein Basic sein, warum man kompliziert sein soll deswegen erschließt sich mir nicht, für mich ist das Gegenteil wahllos.
Ich kann mit gar keinen -ismen jeglicher Couleur.
 
  • #19
Glaubenssätze wie "man bekommt eben keinen Mann gebacken", oder "Irgendwas ist ja immer" usw. sind kontraproduktiv.
Ist das so? Ich glaube, da steckt beides drin. Das streben nach dem perfekten Partner blockiert mindestens genau so, wie der Glaube, den richtigen gäbe es sowieso nicht.
Es gibt da draußen den einen passenden Partner.
Auch hier bin ich ambivalent. Selbst wenn ich das gerne selber so sage und schreibe. Manche Menschen bleiben einfach sehr lange, vielleicht dauerhaft alleine. Die Gründe sind Vielfältig. Manchen ist das Glück einfach nicht vergönnt. Es gibt Menschen, (die in meiner Wahrnehmung) vielleicht besser keine Partnerschaft eingehen sollten, weil sie so destruktive Muster haben.
Verbleibt man in einer Beziehung, die einem nicht gut tut, zögert man es heraus, dass man zufrieden und glücklich wird.
Das ist wohl so! Aber nicht zwangsläufig mit und durch jemanden anderen, sondern in erster Linie zu nächst mal mit sich selber.
Sechsmal im Jahr todunglücklich sein, ist also ein sicheres Zeichen, dass man sich trennen sollte.
Da jeder anders Leidensfähig ist, kann das sehr variieren ;-)
 
  • #20
@FrauRossi50: Deine Frage ist wirklich gut und m. E. nicht so leicht mit "das hätte ich früher schon gemerkt" oder "mit dem wäre ich nicht zusammengekommen" zu beantworten.

Sechsmal im Jahr todunglücklich sein, ist also ein sicheres Zeichen, dass man sich trennen sollte.
Das würde ich etwas differenzierter sehen.
Da jeder anders Leidensfähig ist, kann das sehr variieren ;-)
Stimmt!
Wie unglücklich ist "todunglücklich"? Und was ist, wenn man sechs Mal unglücklich ist (weswegen, wie sehr und wie lange ist ja individuell) und dafür sechs Mal oder sechzig Mal richtig glücklich?

Ich glaube, wenn man sich über einen längeren Zeitraum öfter unglücklich fühlt als zufrieden in der Beziehung, dann sollte man über eine Trennung nachdenken.

Schwieriger ist, wenn es nicht um "todunglücklich" sein geht, sondern um eine Ansammlung von kleineren Vorfällen oder dem Gewahrwerden von bisher unbekannten, aber unsympathischen Eigenschaften, die nicht täglich, aber vielleicht immer öfter zu Vorschein kommen, wie von der FS geschildert:
Aber in Laufe der Beziehung kam es immer mehr zu solchen Dingen, hier was und da was.
Die Liste, hätte ich denn eine geführt, wurde immer länger. Und das nicht, weil ich kleinlich bin, sondern weil das echt große Sachen waren,

Ich glaube, es hängt von der Länge der (gedachten) Liste ab. Irgendwann kommt ein Kipppunkt und dann ist es zu viel, um noch in der Beziehung zufrieden zu sein. Dann steht eine Trennung an. Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, in wie vielen Punkten die Beziehung sonst gut läuft und ganz bestimmt auch, wie wohl oder unwohl man sich als Single gefühlt hat. Und auch, ob der Partner oder die Partnerin, trotz Ansprache, veränderungsbereit ist. Dann wird ja die Negativ-Liste ggf. wieder kürzer ;-)

Bei mir war es so, dass ich immer bereit war, eine gewisse fehlende Passung oder ein mir unangenehmes Verhalten in Kauf zu nehmen nach dem Motto, den perfekten Mann gibt es nicht und man kann darüber reden und ggf. Verhalten ändern. Gab es keine Verhaltensänderung und ich fühlte mich längere Zeit unwohl, kam irgendwann der Punkt, dass ich dachte, dass ich alleine besser dran wäre. Das war dann bei mir auch nicht mehr umkehrbar.
 
  • #21
Wie unglücklich ist "todunglücklich"? Und was ist, wenn man sechs Mal unglücklich ist
Ich hatte mich auf @FrauRossi Erzählung bezogen.
Bei der Schilderung über ihre Freundin, habe ich mich verlesen.
Ich dachte der Mann der Freundin sei 6 Mal im Jahr fremdgegangen. Sie schrieb aber, dass das 5 Mal in 4 Jahren war und sie wieder mal am Boden zerstört wäre.

Diesbezüglich würde ich eben behaupten, wenn man derart oft wegen Fremdgehen todunglücklich (am Boden zerstört) ist, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen die Beziehung zu beenden.
Das war also auf den Beitrag von @FrauRossi bezogen und kein allgemeingültiges Rezept, das es ohnehin nicht gibt.

Todunglücklich sind wohl allgemein gesehen Dinge wie Fremdgehen, Schläge/Gewalt usw.
Es kann auch ein Partner zweimal im Jahr gewalttätig werden und den Rest der Zeit kann er/sie super romantisch sein und tollen Sex zelebrieren. Das ist wohl der Grund weshalb mancher Partner dann eben doch länger in einer ungesunden Beziehung verharrt, als es gut wäre. Kommt ja dann nur so selten vor, dieser "Fehltritt".
Und genau das gleiche erlebe ich bei meiner Freundin gerade, sie hat so einen lieben Mann , der ihrer Seele echt gut tun würde, ja wenn er nicht immer Fremdgehen würde. Es ist jetzt gerade das 5 mal in 4 Jahren und sie ist am Boden zerstört
So kann es ja nun wirklich nicht weitergehen.
Manch Anderer würde da beim ersten Fehltritt die Beziehung beenden, genau wie man bei aggressiven Ausrastern eben dringend überlegen sollte, ob man diese Beziehung noch weiterführt. Diese Überlegung, dass ansonsten ja alles so super wäre, inklusive wie Glaubenssätze "Man bekommt keinen gebacken" usw. ist dann eben kontraproduktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #22
Todunglücklich sind wohl allgemein gesehen Dinge wie Fremdgehen, Schläge/Gewalt usw.
Es kann auch ein Partner zweimal im Jahr gewalttätig werden und den Rest der Zeit kann er/sie super romantisch sein und tollen Sex zelebrieren. Das ist wohl der Grund weshalb mancher Partner dann eben doch länger in einer ungesunden Beziehung verharrt, als es gut wäre. Kommt ja dann nur so selten vor, dieser "Fehltritt".
Du hast Recht! An so schwerwiegende Vorkommnisse habe ich gar nicht gedacht. Hätte einer meiner Partner die Hand gegen mich erhoben, wäre ich sofort weg gewesen. Das musste ich zum Glück nie erleben.

Die FS schrieb über ihre Freundin mit dem jährlichen Fremdgeher
sie ist am Boden zerstört und weiß nicht wie sie das aushalten soll. Anderseits hat dieser Mann aber auch so viele schöne Seiten, das sie sich nicht entscheiden kann.
Vernutlich wird sie so lange bleiben, wie sie es aushält, da sie auf die schönen Seiten nicht verzichten will. Sie wird sich m. E. erst trennen, wenn sie es nicht mehr aushält, einmal jährlich in die Beziehungshölle katapultiert zu werden. Nicht auf dem Zettel sind dabei Faktoren, die von außen kommen können: die Freundin trifft einen anderen Mann, verguckt sich und kann sich dann eine Trennung eher vorstellen. Der Fremdgeher bleibt bei einem Auswärtsspiel und verlässt seine Frau oder was auch immer noch denkbar ist... Wenn man aber auf äußere Faktoren als Entscheidungshilfe wartet oder hofft, kommen sie gewöhlich nicht.
 
  • #23
Du hast Recht! An so schwerwiegende Vorkommnisse habe ich gar nicht gedacht. Hätte einer meiner Partner die Hand gegen mich erhoben, wäre ich sofort weg gewesen. Das musste ich zum Glück nie erleben.
Eskaliert das Ganze derart sollte auch die Vorgeschichte betrachtet werden.
Mir hat mal Eine einen Aschenbecher ins Kreuz geworfen ..... und ich habe wirklich jedes einzelne Zehntelprozent Selbstbeherrschung benötigt, um dem Impuls "Faust auf Nase" eben nicht nachzugeben. Die Fäuste waren schon geballt, die Muskeln spielten schon ....... und ich habe es mit Mühe geschafft, ohne ein Wort oder gar Schlag einfach ihre Wohnung zu verlassen.

Es ist nicht immer so, dass Mann pöhse ist. Es gibt auch genug Frauen, die auf eine solche oder ähnliche Weise die körperliche Auseinandersetzung suchen ..... und dann Opfer spielen, wenn die Nase blutet.
Die einseitigen Schilderungen hier lassen oftmals nur die Schlüsse zu, die das vermeintliche Opfer auch genau so provoziert. Vielleicht hat der Mann ja gesagt, er will ab und zu eine andere Frau - und sie wollte es nicht hören ? Über 3 Ecken etwas hören und daraufhin ein Urteil zu fällen - geht in D zum Glück nur auf privater Ebene.
 
  • #24
Meiner Meinung nach ist es immer dann Zeit für eine Trennung, sobald einem der Gedanke in den Sinn kommt.

In einer guten, funktionierenden Beziehung habe ich bei Konflikten nie den Gedanken einer Trennung gehabt. In einer gesunden Beziehung ist ein Konflikt eben eine Meinungsverschiedenheit oder eine kleine Streitigkeit. Die Frage, ob eine Trennung in Frage käme, läutet für mich die Trennung ein. Dann stimmt etwas gewaltig nicht. Vielleicht sehe ich es in dem Moment nicht klar, weil emotionsvernebelt. Aber man lernt ja. In meinem Fall in diesen Dingen langsam, aber der Lernprozess schreitet fort.
 
  • #25
Meinungsverschiedenheiten meinte ich jetzt nicht so, natürlich soll man in Beziehungen unterschiedlicher Meinung sein , solch Diskussionen sind grundsätzlich anregend.
Ich meinte schon „gravierende Mängel“ wie zb erhöhter Alkoholkonsum, Beginn mit Rauchen, starke Unzuverlässigkeit/ Unpünktlichkeit, das man nie Wochenenden oder Urlaube miteinander hat, obwohl sich ein Partner das sehr wünsch, starke Differenzen beim Wunsch nach Sex oder überhaupt nach Nähe usw.
 
  • #26
Ich meinte schon „gravierende Mängel“ wie zb erhöhter Alkoholkonsum, Beginn mit Rauchen, starke Unzuverlässigkeit/ Unpünktlichkeit, das man nie Wochenenden oder Urlaube miteinander hat, obwohl sich ein Partner das sehr wünsch, starke Differenzen beim Wunsch nach Sex oder überhaupt nach Nähe usw
Warum geht man mit so einem Menschen überhaupt eine Partnerschaft ein, das meiste zeigt sich doch beim Kennenlernen, und dann verabschiedet man sich wieder?
 
  • #27
Das habe ich auch so gemeint. Man kann sich durchaus auch mal zoffen. Wenn dabei aber die der Gedanke an eine Trennung durchschleicht, dann war es auch nichts gravierendendes.

Bei den genannten "Mängeln" wäre mir der Gedanke seht schnell über das unangenehme Bauchgefühl durch den Kopf gehuscht. Da würde ich heute auch nicht mehr lange hin und her zerdenken. Ich weiß, dass ich mit allem, mit eventueller Ausnahme des Rauchens, nicht zurecht käme und das auch nicht möchte. Wenn der Gedanke erst mal durchgeschlichen ist, ist es sinnvoll, den auch richtig durchzuspielen.

Es sei denn, man ist so impulsiv, dass bei jeder Meinungsverschiedenheit gleich an Trennung gedacht wird.
 
  • #28
Ich hatte mal eine Beziehungsanbahnung mit einem nach außen hin sehr sanftmütigen Mann. Sehr fürsorglich, Vater, humorvoll. Als wir zusammen dann mal ausgegangen sind, hat er sich betrunken, Ausländer angepöbelt, und antisemitische Sprüche gebracht. Ich bin aus allen Wolken gefallen, zumal seine Eltern auch nicht aus Deutschland stammen.

Will ich mit so jemandem zusammensein? Egal, ob er nun gegen Ausländer oder Schwule hetzt, frauenfeindliche Sprüche klopft oder im Suff ausfallend wird? Ich will keine von den Frauen sein, die beschämt daneben stehen.

Erfahrungsgemäß bringen da auch Gespräche nichts. Die lassen sich nicht von ihrer Haltung abbringen. Auch erhöhter Alkoholkonsum gehört zu den Dingen, die meiner Meinung nach nie besser, sondern mit der Zeit schlimmer werden.

Schöne Momente kann ich mit vielen Menschen haben, eine glückliche Beziehung jedoch nur mit jemandem, der meine Werte teilt. Wenn mich etwas Gravierendes stört, kann das nicht ausgeglichen werden. Und ich bin niemand, der wegen Kleinigkeiten rumstresst.
 
  • #29
Irgendwie ist es bei mir immer so gewesen, das ich diese Probleme immer erst später gemerkt habe. Immer dann, wenn ich schon Gefühle hatte. Ich verstehe es auch nicht, aber die Männer die ich kennen gelernt habe waren offenbar wahre Meister in verbergen von solchen Mängeln. Ich hatte mal sage und schreibe 10 Monate eine Beziehung mit einen Mann, wo ich echt tolle Gefühle hatte, das ist 20 Jahre her aber das war echt ein Mann, der mir unfassbar gut tat. Jedenfalls merkte ich erst da, das er in einen völligen finanziellen Desaster lebte und teils sogar echten Betrug lebte. Gemerkt habe ich das nur, als man ihn für 3 Tage Knast abholte. Ein anderer Mann, war auch eine tolle Beziehung, war komplett auf Esoterik schiene, das hat er weit über ein Jahr verborgen, er glaubte an Engel und Magie usw. Hätte ich das gleich gewusst, hätte ich den gar nicht genommen. Also, kurz gesagt, ich hab immer alle Probleme erst gemerkt wenn ich voll drin war emotional in der Beziehung
 

Laleila

Cilia
  • #30
Irgendwie ist es bei mir immer so gewesen, das ich diese Probleme immer erst später gemerkt habe. Immer dann, wenn ich schon Gefühle hatte. Ich verstehe es auch nicht, aber die Männer die ich kennen gelernt habe waren offenbar wahre Meister in verbergen von solchen Mängeln. Ich hatte mal sage und schreibe 10 Monate eine Beziehung mit einen Mann, wo ich echt tolle Gefühle hatte, das ist 20 Jahre her aber das war echt ein Mann, der mir unfassbar gut tat. Jedenfalls merkte ich erst da, das er in einen völligen finanziellen Desaster lebte und teils sogar echten Betrug lebte. Gemerkt habe ich das nur, als man ihn für 3 Tage Knast abholte. Ein anderer Mann, war auch eine tolle Beziehung, war komplett auf Esoterik schiene, das hat er weit über ein Jahr verborgen, er glaubte an Engel und Magie usw. Hätte ich das gleich gewusst, hätte ich den gar nicht genommen. Also, kurz gesagt, ich hab immer alle Probleme erst gemerkt wenn ich voll drin war emotional in der Beziehung
Ganz ehrlich, die Männer sind keine Meister im Verbergen, Du schaust einfach nicht richtig hin.
Wenn ein Mann an mir interessiert ist beginnen die Gespräche, über Gott und die Welt.
Bei meinem Mann wusste ich nach 3 Wochen, dass er Atheist ist, was er wählt, wie er zu Homosexualität steht, wie er sozialgesellschaftliche tickt, wie er mit Geld umgeht, was seine Leidenschaften sind, dass er keinen Alkohol trinkt, was ihm missfällt, wie sein Verhältnis zu seinen Eltern ist, ob er Kinder möchte usw. usf.
Himmel, man vögelt doch nicht 24 Stunden am Tag, dazwischen wird doch auch gesprochen.
 
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