...ich bin selbst als ein uneheliches Kind in eine Ehe hineingeboren worden, Ende der sechziger Jahre... ich selbst habe erst Mitte Zwanzig davon erfahren, dass es möglicherweise so sein könnte. Damals konnte ich nichts damit anfangen und dachte, O.K. ich kenne diese Person nicht und habe mich gescheut Kontakt aufzunehmen, da mein genetischer Vater eine bekannte wirtschaftliche und politische Persönlichkeit war.
Heute zwanzig Jahre später, nach eine Weile mehr Lebenserfahrung und LebensGefühl weiß ich warum ich meinem Vater (den den ich jahrelang dafür hielt) eigentlich gleichgültig war, ich war nun mal nicht sein "richtiges" Kind und das hat er unbewusst gespürt. Für viele Männer ist die genetische Abstammung immer noch sehr wichtig... kommt wohl noch aus Urzeiten, als es um Klan und Reviere ging.
Auch meine Mutter hat sich eigentlich dafür geschämt, durch einen "Fehltritt" schwanger geworden zu sein. Aber es wurde eben nicht darüber geredet. Ich wurde für mein "Dasein" unbewusst von ihr "bestraft", indem sie mich erst als Sündenbock benutzte und sich im Laufe der Jahre real und gefühlsmäßig komplett von mir distanzierte.
Für mich war es eigentlich so, als wäre ich eine Waise (nur ohne sentimentale Gefühle). Ich fühlte mich nirgends zugehörig.
Heute nach all den Jahren in denen ich mich für meine drei Elternteile schuldig gefühlt habe. Minderwertigkeitskomplexe mit mir schleppte,dadurch selbst falsche Entscheidungen traf... kann ich mich langsam davon befreien.
Meinen genetischen Vater werde ich real nie mehr begegnen können, denn er ist verstorben...was bleibt sind die Gene die er an mich weitergab (ob er nun wollte, oder nicht), Blut ist eben doch dicker als Wasser...