@#3: Thomas, mir ist das noch nie gelungen, meine Gefühle beim Sport abzubauen. Klar, man ist hinterher erst einmal körperlich fertig, aber wenn ich mich wirklich über etwas ärgere, dann muss ich das meinem Partner sagen -- erstens weil es mir gut tut und zweitens weil er ja auch wissen muss, was mir nicht gefällt. Und zwar eben nicht nur nicht gefällt, sondern gegebenenfalls zutiefst ankotzt. ;-)
Ich würde nicht sagen, dass ich cholerisch oder besonders laut beim Streiten bin -- obwohl es schon immer dann besonders gefährlich wird, wenn ich besonders leise und ruhig werde -- gar kein gutes Zeichen...

Ich sprach übrigens nicht von "Wutausbrüchen" (das klingt so Kleinkind oder unkontrolliertem Zustand), sondern ich sprach von "wütend". Das wird doch jeder Mal, oder?
Für mich ist wichtig, dass die Angelegenheit geklärt wird -- und eben keine unverarbeiteten, schwelenden Konflikte zurückleiben. Das ist ganz schlecht, auch mit Kollegen schon unerträglich. Lieber ein ordentliches Gewitter, als wochenlange trübe Stimmung. Meistens ist ein klärender Streit doch wirklich hilfreich. Ich hasse es, wenn Leute nicht sagen, was sie meinen, oder wenn ihnen etwas nicht paßt. So etwas staut sich schlechtestenfalls zu einer "was ich immer schon mal sagen wollte"-Abechnung auf -- völlig falscher Ansatz, wenn man etwas wirklich bereinigen und klären möchte.
Je höher die Kommunikationsfähigkeit und Reife der Partner ist, desto einfacher kann man Konflikte auch ohne Streit oder mit wenig Streit lösen. Das ist natürlich die konstruktivste Art. Aber dazu gehört auch, dass man seine Fehler zugeben kann, dies auch verbalisieren kann, in der Lage ist, sich sinnvoll zu entschuldigen und letztlich natürlich Kompromisse zu finden oder Besserung zu geloben.
Ständige Streitereien in einer Beziehung sind natürlich nicht gut. Die Reibungspunkte müssen möglichst abgebaut und verarbeitet werden -- am besten durch Diskutieren, notfalls per Streiten. Aber auf keinen Fall schlucken oder verdrängen.
Wichtig ist mir zum Beispiel auch die eiserne Regel, dass abends im Bett immer wieder alles vergessen ist. Ich möchte mich immer an meinen Partner kuscheln können und wissen, dass verglichen mit Liebe und Zuneigung die Streiterein des Alltags eigentlich Nichtigkeiten waren.