• #1

Stehen Kinder heutzutage mehr im Mittelpunkt als früher?

Bei den Bekannten in meinem Umfeld habe ich das Gefühl, dass die Kinder sehr stark in Mittelpunkt stehen. So ist es zum Beispiel ganz normal, wenn man dort eingeladen ist , dass sich alle erwachsenen um das Kind versammeln, mit ihm zusammen Kindersendungen auf Netflix angucken, ihm beim Playstation spielen zuschauen etc. Ebenso bei anderen Gelegenheiten z.b Grillpartys zu denen man abends eingeladen wurde habe ich ähnliches erlebt. Das Kind war immer mittendrin und wurde auch von den Erwachsenen gefühlt die ganze Zeit in den Mittelpunkt gestellt. Ich habe nichts gegen Kinder, aber ganz ehrlich, manchmal empfinde ich das doch als etwas übertrieben und langweile mich auch teilweise, da ich eigentlich dort bin um Zeit mit meinen Bekannten zu verbringen und mich zu unterhalten. Ich habe überlegt wie das früher bei mir so war und sehe deutliche Unterschiede.

Wenn meine Eltern Besuch hatten oder bei Feiern war ich zwar meistens auch dabei, habe mich aber selbst beschäftigt und die Erwachsenen waren für sich. Generell kommt es mir doch so vor, als ob die Kinder heutzutage viel mehr im Mittelpunkt stehen als noch in meiner Kindheit. Da war es eher so, dass wir uns alleine beschäftigt haben, was ich übrigens damals auch nicht schlimm fand.

Ich weiß nicht, wie euer Eindruck da so ist, empfindet ihr das ähnlich? Bin auf eure Meinungen gespannt
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #2
Kinder standen bei Eltern immer schon im Mittelpunkt und das ist ja auch richtig so. Es treffen sich dann eben mehr Eltern oder Kinderlose. Ich finde das auch nicht weiter schlimm, sondern beschäftig mich gerne auch mal mit Kindern.
Nerviger finde ich das bei Hunden.
 
  • #3
So ist es zum Beispiel ganz normal, wenn man dort eingeladen ist , dass sich alle erwachsenen um das Kind versammeln, mit ihm zusammen....
Kenne ich so nicht, absolut nicht. Weder jetzt noch vor 30 Jahren bei der Generation davor - da gab es auch schon Fernseher und Playstation, aber keine Mediatheken um das später zu gucken.

Dass sich jemand von den Erwachsenen mit ganz kleinen Kindern beschäftigt, sie sich nicht stundenlang allein überlässt - ok, aber nicht in dem von Dir beschriebenen Alter und dass dann alle Erwachsenen vor der Glotze hängen.
Klingt mal so richtig bildungsfern (Kinder und Erwachsene) was Du beschreibst.

Warum kommt ihr dann überhaupt zusammen?

Generell kommt es mir doch so vor, als ob die Kinder heutzutage viel mehr im Mittelpunkt stehen als noch in meiner Kindheit. Da war es eher so, dass wir uns alleine beschäftigt haben, was ich übrigens damals auch nicht schlimm fand.
Bei uns in der Familie kommen sehr wenige Kinder auf sehr viele Erwachsene aus 2 Generationen. Die Kinder sind auch noch sehr klein (max. 2) und trotzdem wird schon jetzt nicht so ein Zirkus um sie gemacht. Nicht alle tanzen die ganze Zeit um das goldene Kinderkalb und die Kinder wissen das bereits.

D.h. sie können sich so klein schon eine Zeitlang selber mit etwas/miteinander befassen und es muss nur einer hingucken, dass nichts o richtig schiefgeht (Rosen essen o.ä.)
Schon garnicht werden sie in dem jungen Alter stundenlang vor irgendwelchen Bildschirmen geparkt - später wohl auch nicht, dei Eltern sind ja nicht so.

Grillparty draußen? Wozu braucht man da eine Playstation oder Netflix? Gibt doch einen Fussball, Federball und 1.000 ander Sachen?
 
  • #4
Ich habe das auch bei gerade "alten" Eltern mit Einzelkind gesehen. Er 50, sie 37 bei der Geburt. Das Kind tat mir dabei immer sehr leid, weil es mit den alten Leuten gar nichts zu tun haben wollte, gar nicht so im Mittelpunkt stehen wollte, weil es schüchtern war. Und wenn das Wort an das Kind gerichtet wurde, antworteten Vater oder Mutter für es, die merkten es nicht mal. Es wurde immer überall mit hin geschleppt bis spät abends, selbst in dienstlichen Feiern, wollte der Vater es dabei haben. Wie unwohl sich das Kind gefühlt hat, hat ihn offenbar nicht interessiert.

Bei einem anderen Paar beanspruchen die Kinder die anderen Leute sehr. Sie sind entweder sehr laut oder wollen, das mit man sich mit ihnen beschäftigt und bedrängen die Besucher. Die beiden Geschwister habe ich noch nie still alleine sich beschäftigen sehen da war ist der Junge nun schon 6 und die große 12.

Ich kenne das auch so von früher und auch noch von meiner Tochter, dass die Kinder ins Kinderzimmer gehen und mit den anderen Kindern spielen oder sich selbstständig beschäftigen oder rausgehen und draußen rumtoben. Ich kann mich noch gut an meine etwas ältere Cousine erinnern, wie sehr ich mich immer gefreut habe wenn wir dort zu Besuch waren - auf sie, die anderen Kinder nicht die anderen Erwachsenen.
 
  • #5
Ist doch klar, warum das heutzutage ist.
Die meisten Familien haben oft nur noch ein Kind, höchstens zwei.
Natürlich ist da ein Kind mehr im Mittelpunkt als früher.

Viele Großeltern bekommen oft nur noch ein Enkelkind - wenn überhaupt - obwohl sie selbst mehrere Kinder hatten.
Da wird halt das einzige Kind von vorne bis hinten betüddelt und verwöhnt bis zum Geht-nicht-mehr.

Die kinderreichen Familien von früher hatten gar nicht die Zeit so ein Gewese um ein einzelnes Kind zu machen.
Wir waren vier Kinder, meine Oma väterlicherseits hatte 7 Kinder, die liefen halt so mit und mussten auf dem Hof mithelfen.

Da es in deutschen Familien so wenige Kinder gibt, stehen die halt eher im Mittelpunkt. Mit wem soll das Einzelkind auch spielen, wenn keine anderen Kinder auf dem Fest sind?

Wir waren früher viele Kinder, haben auf der Straße Gunmitwist gespielt, es waren überall Kinder.

Bei einer Geburtenrate von 1,4 - da wird halt das allerliebste Einzelkind verhätschelt bis zum Erbrechen.
 
  • #6
Es war früher eine andere Zeit. Ich kenne noch Familienrunden in denen es hieß: "Wenn die Erwachsenen reden, haben die Kinder still zu sein".

Ich denke die Integration der Kinder bei Familientreffen oder Grillpartys mit Freunden ist wichtig, allerdings sollte es da nicht nur um die Belange der Kinder gehen. Ein nettes und schönes Miteinander ist da wohl die beste Lösung, hat aber auch sehr viel mit der Erziehung und Aufmerksamkeit der Eltern auf das Kind zu tun.

Eltern erziehen heute ihre Kinder anders, wir leben in einer anderen Zeit und die "alten Werte" gelten heute so nicht mehr. Wir sind moderner geworden und das fließt in die Erziehung der Eltern mit ein.

Eine Nachbarin von mir hat zBsp. zwei Kinder, aber ich habe sie noch nie viel mit ihren Kindern zusammen gesehen; es ist immer nur der Vater, der mit ihnen mal spazieren geht oder eben die Oma, die zu Besuch kommt. Gerade in der frühen Entwicklungsphase der Kinder brauchen diese mütterliche Zuwendung und Aufmerksamkeit. Kinder erziehen sich nicht von alleine und das sieht man dann auch an entsprechenden Verhaltensauffälligkeiten. Da ich psychologisch vom Fach bin, kann man da einiges durch Beobachtung analysieren. Was hinter verschlossener Tür abläuft, weiß man aber nicht, das ist klar.

Kinder sind wunderbar und ich finde es auch toll, wenn Eltern sich um ihre Kinder kümmern, sie fördern, aber ständige Aufmerksamkeit um des Kindes Willen ist auch verhaltenspsychologisch nicht ratsam. Kinder brauchen auch Regeln, Strukturen und müssen sich im elterlichen bzw. familiären Gefüge anpassen.

So wie du das von deinen Bekannten beschreibst, haben sie wohl in der Erziehung nicht viel auf solche Modalitäten geachtet, was aber für die Erziehung der Kinder sehr wichtig ist.
 
  • #7
Du bist eifersüchtig. Du würdest dich gerne unterhalten. Die Aufmerksamkeit, die du früher bekommen hast, bekommst du nicht mehr. Die anderen wissen doch, dass du dich unterhalten willst. Trotzdem beschäftigen sie sich lieber mit den Kindern. Das was von dir kommen könnte, haben sie schon zur Genüge gehört.
 
  • #8
100 % Zustimmung, das ist auch meine Erkenntnis, das wollen die betroffenen Eltern zwar nicht zugeben! Kinder werden heutzutage zu sehr verweichlicht erzogen, was für ihr weiteres Leben nicht positiv auswirkt!
Das ist ein Ergebnis und Wirkung unserer materiellen Gesellschaft. Kinder bekommen heutzutage, vielmehr an Sachen und Dingen, auch Taschengeld, gegenüber früher, als Kompensationen und Ersatz, dass beide arbeitenden Elternteile, kaum Zeit für die Kinder und deren Belange nehmen. Diese Feststellung ist ein Zeichen, für eine negative Entwicklung, die zum immer größeren Problem wird. Dazu kommt, dass die Eltern ihre Kinder zu sehr beschützen, sie damit zu unselbständigen und verhätschelten Menschen erziehen, die Folgen werden dann spätestens im Erwachsenenalter erkennbar! Ein kleines Beispiel hänge ich an: das sog. "Muttersöhnchen", wird zu einem beziehungsunfähigen Mann erzogen, den später dann keine Frau aushält und nicht als Partner haben möchte!
 
  • #9
@Moonlotus: ja so kenne ich das auch von Familienfeiern, die Erwachsenen haben sich unterhalten und ich habe mir von Zuhause malzeug oder ein Buch mitgenommen und mich in eine ruhige Ecke verkrumelt. Auch wenn ich bei meiner Oma war, die damals öfter auf mich aufgepasst hat lief es so ab, sie hat ihren Haushalt gemacht und ich sollte mich derweil selbst beschäftigen, aber natürlich leise und sie nicht zu stören. Dass das nun immer der richtige Weg war sag ich auch nicht. Was heute oft zu viel ist war damals teilweise zu wenig an Aufmerksamkeit ist mein Eindruck. Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm wenn ich bei paaren mit Kindern eingeladen bin und das Kind herkommt und was erzählen möchte, oder neulich hatte der kleine von ner Freundin Geburtstag gehabt und mit dann deine Geschenke gezeigt, das ist ja auch schön. Nur ganz ehrlich, den ganzen Nachmittag dann vor dem Fernseher zu sitzen und die Kindersendung zu verfolgen, die das Kind sich gerade anschaut, ist halt nicht so meins, bin ich ganz ehrlich
 
  • #10
Mein Neffe ist in den frühen 1990er Jahren geboren. Ja - da wurde auch schon viel "Theater" veranstaltet. Wenn dann noch Cousin/Cousine da waren, konnte man oft das eigene Wort nicht mehr verstehen. Denn statt im Kinderzimmer wurde im Wohnzimmer getobt.

Ich habe ganz automatisch Vergleiche angestellt. Meine Kindheit war so: Erwachsene im Wohnzimmer, Kinder zum Essen in der Küche, zum Spielen im Kinderzimmer oder draußen (bei schönem Wetter). Die Erwachsenen hatten ihre ruhige Unterhaltung, wir hatten Spaß und Abenteuer.

Aber natürlich kann es sein, dass man sich als Nichtmutter unter jungen Müttern fehl am Platze fühlt. Gerade wenn die Kinder noch klein sind, wird unter Müttern ausgetauscht. Das ist völlig normal, kann aber für "Außenstehende" recht öde werden, weil andere Interessen.

Wenn die Kinder größer werden, suchen sich diese ganz von selbst ihren eigenen Rückzugsraum.
 
  • #11
@Laubsk : ach so, dann bin ich wohl generell einfach zu langweilig um sich mit mir zu unterhalten, verstehe ? ich bin halt der Meinung, wenn ich schon extra eingeladen werde wäre es doch schön, sich dann auch zu unterhalten, wenn das Kind dabei ist stört mich das ja nicht, nur eben die ganze Zeit dann nur mit "Kinderprogramm" zu verbringen ist halt nicht meins, geb ich auch ehrlich zu. Willst du dich denn nicht mit den Gastgebern unterhalten, wenn du irgendwo eingeladen bist?
 
  • #12
Willst du dich denn nicht mit den Gastgebern unterhalten, wenn du irgendwo eingeladen bist
Der @Laubsk lädt nicht ein und wird nicht gerne eingeladen. Er ist diesbezüglich schon ein spezieller Fall. Er redet auch nicht gerne, ist aber ein guter Zuhörer. ? Ironie ist zudem sein bevorzugtes Stilmittel.

Bei mir gibt es keine kleinen Kinder mehr im Freundes-/Bekanntenkreis, deshalb weiss ich nicht, ob sich das so gravierend zu früher geändert hat.

alle erwachsenen um das Kind versammeln, mit ihm zusammen Kindersendungen auf Netflix angucken
Netflix gab es vor über 15 Jahren nicht, aber Kindersendungen durchaus. Und nein, dass sich Erwachsene versammelt vor dem Kinderkanal, die Serien angesehen haben, kenne ich nicht.
Würde ich aber auch nicht lange bleiben, es sei denn, die Serie wäre gut und das Essen ausgezeichnet.
Also, wenn im November die 5. Staffel von the Crown losgeht und irgendwelche hypothetischen Kinder begeistert zuschauen würden, angereichert mit gutem Essen, wäre ich stundenlang dabei.
W,57
 
  • #13
Eine Nachbarin von mir hat zBsp. zwei Kinder, aber ich habe sie noch nie viel mit ihren Kindern zusammen gesehen; es ist immer nur der Vater, der mit ihnen mal spazieren geht oder eben die Oma, die zu Besuch kommt. Gerade in der frühen Entwicklungsphase der Kinder brauchen diese mütterliche Zuwendung und Aufmerksamkeit.

Ach du wieder mit deiner Nachbarin, die du nicht magst...
Hast du kein eigenes Leben?
Man sieht bei uns auch häufiger meinen Mann draußen mit den Kindern - weil wir uns aufteilen und ich in der Zeit die Wohnung putze oder für uns alle koche, während er die Kinder übernimmt. That's it. Du siehst nur einen sehr kleinen Anteil des Familienlebens und meinst, du kannst dir daraus eine Meinung bilden ?

Und klar, Kinder sind bei uns auf Familienfeiern der Mittelpunkt.
Ein Beispiel: Weihnachten. Gibt es etwas schöneres, als die leuchtenden Kinderaugen zu sehen, wenn zusammen der Baum geschmückt wird, der Weihnachtsmann vorbeikommt oder die Geschenke ausgepackt werden? Wer von euch Erwachsenen freut sich denn noch so? Richtig, niemand.

Ich bezweifle, dass das in seiner Gesamtheit jemals anders war. Auch wir waren als Kinder bei Familienfeiern nicht nur lästige Anhängsel. Einmal wurden wir vor dem Fernseher geparkt, daran erinnere ich mich noch, aber das ist doch auch verpönt. Wie man es macht, nie ist es richtig.

W36
 
  • #14
Was ist los liebe @Hanna_17 ? Gerade im Kiddystress?

Die Frage war, ob man es kennt, dass sich die versammelte Mannschaft vor dem Fernseher drängt und gemeinsam Kinderserien schaut. Ne, kenn ich nicht, in meiner Kindheit eh nicht und zu Zeiten als meine Tochter klein war, auch nicht.
Dass Kinder nur lesend oder malend im Kinderzimmer geparkt wurden, kenne ich aber auch nicht.

Gemeinsames Trampolinspringen, Federball-oder Tischtennisspielen, Mensch ärger Dich nicht oder "Stadt Land, Fluss" geht auch heute noch, auch wenn die Kinder mittlerweile schon alte Kinder sind. Wobei Trampolinspringen? Aber gut, anderes Thema, liegt nicht an den Kindern, egal wie alt.
W,57
 
  • #15
Bei den Bekannten in meinem Umfeld habe ich das Gefühl, dass die Kinder sehr stark in Mittelpunkt stehen.

Das Alter zwischen 0 und 30 ist mit viel Aufregung, Bewegung und Entwicklung verbunden. Da tauscht man sich gerne aus und zeigt, dass man stolz auf seinen Wurf ist. Die Welt verändert sich ein bißchen für Eltern, wenn der Nachwuchs da ist.


So ist es zum Beispiel ganz normal, wenn man dort eingeladen ist , dass sich alle erwachsenen um das Kind versammeln, mit ihm zusammen Kindersendungen auf Netflix angucken, ihm beim Playstation spielen zuschauen etc. Ebenso bei anderen Gelegenheiten z.b Grillpartys zu denen man abends eingeladen wurde habe ich ähnliches erlebt.

ich würde da nicht die Zeit vor dem TV verbringen wollen. Auf Grillpartys ist es üblich, dass da irgendwo ein Kasten Bier herumsteht. Da würde ich mal nachschauen und meine Zeit anderweitig totschlagen. Zur Not kannst ja auch einen der Fernsehgucker dazu animieren mit Dir zureden.

Das Kind war immer mittendrin und wurde auch von den Erwachsenen gefühlt die ganze Zeit in den Mittelpunkt gestellt.

Würde ich mir auf Ddauer nicht antun.

Generell kommt es mir doch so vor, als ob die Kinder heutzutage viel mehr im Mittelpunkt stehen als noch in meiner Kindheit. Da war es eher so, dass wir uns alleine beschäftigt haben, was ich übrigens damals auch nicht schlimm fand.

Der Austausch zwischen den Menschen ist halt dynamischer, einfacher und oberflächiger worden. Musst das Spiel einfach nicht mitspielen.
 
  • #16
Teilweise wohl schon.
Meine Erinnerung an die Kindheit ist, dass wir meist mehrere Kids waren und uns daher mehr miteinander beschäftigt haben. Wobei oft ein oder 2 Erwachsene dabei waren und bspw Fussball mit uns gespielt haben. Ab einem gewissen Alter durfte auch mit am Grill gestanden werden ......
Ja , manche Kinder freuen sich besonders auf bestimmten erwachsenen Besuch. Ich weiss noch - die damals kleine Tochter eines Freundes wollte immer das Barbiespiel mit mir am PC spielen. Barbie reitet über den Apfelweg - darüber amüsieren die inzwischen erwachsene junge Frau und ich uns heute noch. Der vorlesende Opa .... auch immer wieder gerne genommen.

Aber so wie du erlebe ich das nicht. Klar schauen Kinder mal fern - da schaltet Papa den Kasten ein und gut .....
 
  • #17
Die beschriebene Situation mit TV oder Playstation kenne ich nicht. Da hätte ich allerdings auch keine Lust drauf und würde die Einladung dankend ablehnen.

Was ständiges Kreisen um das oder die Kinder anbelangt ist sicher sehr individuell und hängt auch von den Bedürfnissen/der Persönlichkeit des Kindes und der Etern ab.

Letztendlich möchte ich das einst hilflose kleine Würmchen, für dessen Bedürfnisbefriedigung ich auch gern 24 Stunden zur Verfügung stand ja mal als selbständigen jungen Erwachsenen in die Welt ziehen sehen.

Dafür gehören für mich gewisse (erfüllbare) Erwartungen an das Kind dazu. Dass es ab einem bestimmten Alter nicht ständig dazwischen quatscht, nicht 24/7 Bespaßung erwartet, sich am Haushalt beteiligt, sich um die Schule kümmert und auch lernt, Bedürfnisse anderer zu akzeptieren. Was unter anderem passend zu dem angesprochenen Beispiel wäre, dass ich mit ihm nicht den quietschgrellen Comic mit hektischem Bildwechsel und lauter Krachgeräuschen anschauen möchte, den er ganz toll findet.

Vielleicht wäre ich - bei mehr Kapazitäten - aber auch mehr ums Kind gekreist. Zeit war oft knapp, als es jünger war, der Tag an sich stressig. Um die verbliebene Zeit - nach der Kita damals maximal 2,5 Stunden - ohne Stress mit Einkauf, Kochen, Essen und Tagesaustausch, Spiel und Erziehung ausfüllen zu können, habe ich zum Heimkommen "jeder eine Pause für sich" von zunächst 15, später 30 Minuten deklariert.

Heute arbeite ich in Teilzeit, Kind nicht in Betreuung und länger wach, ich brauche die Pause zum Heimkommen selten. Heute ist er derjenige, der oft erst seine 30 Minuten Pause möchte, es sei denn, er hat dringenden Erzählbedarf aus der Schule mitgebracht.
 
  • #19
Damals saßen die Erwachsenen an einem Tisch und waren langweilig (aus Kinderperspektive), während wir unsere Action hatten. Es war super, dass die Eltern zwar da waren, aber nicht so genau geschaut haben, was wir machen.

Heute ist meistens nur ein einziges Kind anwesend. Das findet die Erwachsenen wahrscheinlich auch langweilig (...die sitzen nur herum und reden...)
Wenn es eine Kindergruppe ist, merke ich keinen Unterschied zu meiner Kindheit.
 
  • #20
Es war früher eine andere Zeit. Ich kenne noch Familienrunden in denen es hieß: "Wenn die Erwachsenen reden, haben die Kinder still zu sein".
Natürlich sollen Kinder nicht muchsmäuschen still sein. Trotzdem ist es manchmal richtig nervig wenn man sich nicht mal in Ruhe unterhalten ohne, dass ein Kind rein redet. Sie dürfen natürlich gerne auch mal was sagen. Allerdings sollten sie dann schon so lange warten bis derjenige ausgesprochen hat. So habe ich auch meinen Sohn erzogen, dass man zumindest jemanden aussprechen lässt.
 
  • #21
Also ich kann nur aus meiner eigenen Kindheit berichten:
Der Kindertisch bei Feiern war für mich grundsätzlich uninteressant, interessanter waren für mich IMMER die Erwachsenengespräche, auch schon von frühester Kindheit an.
Die Uroma wurde samt Kindern ausgebombt, Fluchtgeschichten, Geschichten aus der Kindheit der Großelterngeneration, Uroma will sterben, weil Uropa gestorben ist…. Der Opa und der Großonkel haben sich a am Tisch über Politik gestritten (DDR vs. BRD) und so weiter und so fort. Fand ich tausendmal spannender als irgendwelche Puppen- und andere Kindergeschichten am Kindertisch. Ich fand Kinderthemen schon immer sehr langweilig, vor allem, wenn sie aufbereitet waren von Erwachsenen, die entschieden, was Kinder zu interessieren hat. ?‍♀️
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #22
Kommt ja ein bisschen auf das Alter an...2Jährige oder älter...die ganz Kleinen kann man ja nicht sich selbst überlassen.
Bei uns wurden entweder mehrere mit Kindern eingeladen oder abends und da ging der Nachwuchs ja bald ins Bett.

Viele Kinder war für alle am schönsten, die hatten Spaß, spielten und kamen mal auf ein Pflaster vorbei.
Da spielten kurz ein paar Erwachsene...völlig freiwillig mit und danach unterhielt man sich und behielt sie abwechselnd im Auge.

Und mein Hund;-)....guckt wo er seine Streicheleinheiten bekommt und gibt's keine mehr, rollt er sich zusammen.
 
  • #23
Früher bei meinen Partys habe ich immer Freunde mit Kindern eingeladen, damit es meiner Tochter nicht zu langweilig wurde. Als sie dann größer wurde saß sie am Erwachsenen Tisch mit ihren Freundinnen und hat sich unsere Unterhaltung angehört, die teilweise wirklich gar nicht so übel waren. Die extra Bespaßung für Kinder finde ich ebenso schwer erträglich. Der schwule Freund, den wir damals hatten, wurde mit 40 Jahren Vater und wenn da eine Party war oder ein Geburtangstfeier haben sich alle Großeltern um das Kind gruppiert, und das waren gar nicht so wenige, denn die Mütter des Kindes ist ein lesbisches Paar, also hatte das Kind acht Großeltern. Absolut nicht auszuhalten. Der Tanz ums goldene Kalb. Ich hoffe, die haben das später irgendwie in den Griff bekommen, wir haben keinen Kontakt mehr. Die übertriebene Aufmerksamkeit auf eine Person tut niemandem gut, weder Kind noch einem Erwachsenen.
 
  • #24
Es kommt auf das Alter der Kinder an, meinen Sohn (32 Monate alt) kann ich auch nicht alleine lassen wenn ich irgendwo zu Besuch bin, er ist noch zu jung, auch zu jung um sich alleine einen ganzen Abend mit anderen Kindern zu beschäftigen und mit diesen zu spielen (das geht ne Zeit lang aber trotzdem bin ich in der Nähe).
Unsere beiden direkten Nachbarskinder sind schon Grundschulkinder und können schon eine Zeit lang alleine spielen, auf der Straße Fahrrad fahren (wir wohnen in einer Sackgasse vorletztes Haus, der Spielplatz ist schräg gegenüber), zum Spielplatz, im Garten spielen etc.
Es sind auch nicht immer so viele Spielgefährten für das Kind zum spielen da und es langweilt sich dann, braucht Beschäftigung.
Ich glaube auch manche Erwachsenen haben einfach Spaß daran mit einem Kind zu spielen, dann lass sie sich doch mit dem Kind beschäftigen.
Mein Sohn ist sehr kommunikativ und sucht sich dann schon mal seinen erwachsenen Spielgefährten aus.
Im Laden wollte er letztens Kontakt zu drei ältere Mädels aufnehmen, er tat natürlich ganz cool, Hände in die Hosentaschen und dann schlich er mega cool um die Mädels herum und lachte sie freundlich an, die Mutter der Mädels und ich wir mussten lachen, kleiner Aufreißer ?

Apropos allen Müttern heute einen schönen Muttertag ?

W 28
 
  • #25
Bei den meisten deiner Posts stimme ich dir völlig zu. Für diesen Absatz brauche ich eine zusätzliche Erklärung:
Kinder werden heutzutage zu sehr verweichlicht erzogen, was für ihr weiteres Leben nicht positiv auswirkt!
Mir ist klar, was die meisten Angehörigen deiner Generation mit diesem Vorwurf meinen: Zu viel (heißt: mehr als bei mir damals) Rücksicht auf Gefühle und Interessen eines Kindes, zu wenig (heißt: weniger als bei mir damals) Zwang, Disziplin, letztlich Selbstverleugnung und Bedürfnisunterdrückung.

Bei dir jedoch überrascht es mich, davon zu lesen. Gerade du hältst doch S-Werte und Aufrichtigkeit zu sich selbst (und seinen Bedürfnissen) hoch.
Hinkt da nicht deine Argumentation?

Bevor jetzt die Forumsübermutter oder andere einhaken: Struktur und Regeln, höfliche und soziale Umgangsformen gehen auch mit und gerade durch Rücksicht aufs Kind!
 
  • #26
Und @vanillagrace :
Für mich ist es nur logisch bzw. folgerichtig, dass sich der gesellschaftliche Stellenwert eines Kindes und auch der Umgang mit ihm ändert — ein Kind ist in bestimmten Milieus aufgrund des Geburtenrückgangs zunehmend eine Rarität.
Viele junge (und nicht mehr ganz so junge) Erwachsene entscheiden sich für die Kinderfreiheit, auf eigenen Nachwuchs wird verzichtet.
Übrig bleiben wenige Kinder und ziemlich viele Erwachsene ( @Vikky beschreibt es ja auch), für die der Umgang mit Kindern nichts Alltägliches mehr ist. Seltene Gelegenheiten dazu wollen dann genutzt werden, erscheint mir zumindest vorstellbar.
Außerdem bringen die kinderlosen Freunde der Eltern natürlich auch keinen Spielgefährten für das Raritäten-Kind mit, wie es früher oft war. Außer sie kultivieren vielleicht ihren Vierbeiner dazu ;-)
 
  • #27
Und @vanillagrace :
Für mich ist es nur logisch bzw. folgerichtig, dass sich der gesellschaftliche Stellenwert eines Kindes und auch der Umgang mit ihm ändert — ein Kind ist in bestimmten Milieus aufgrund des Geburtenrückgangs zunehmend eine Rarität.
Viele junge (und nicht mehr ganz so junge) Erwachsene entscheiden sich für die Kinderfreiheit, auf eigenen Nachwuchs wird verzichtet.
Übrig bleiben wenige Kinder und ziemlich viele Erwachsene ( @Vikky beschreibt es ja auch), für die der Umgang mit Kindern nichts Alltägliches mehr ist. Seltene Gelegenheiten dazu wollen dann genutzt werden, erscheint mir zumindest vorstellbar.
Außerdem bringen die kinderlosen Freunde der Eltern natürlich auch keinen Spielgefährten für das Raritäten-Kind mit, wie es früher oft war. Außer sie kultivieren vielleicht ihren Vierbeiner dazu ;-)
Genau das habe ich auch geschrieben.
Da ja (wie man hier immer wieder lesen kann) kaum noch jemand Kinder möchte, alle immer nur kinderfrei (früher hieß es kinderlos) leben möchten, werden die wenigen Kinder verhätschelt und verzogen.
Außer sie kultivieren vielleicht ihren Vierbeiner dazu ;-)
Es gibt inzwischen wohl mehr Hunde als Kinder. Hunde überall wo man hinsieht. Die Leute führen ihren Bello an der Leine spazieren, Kinder im Kinderwagen sind kaum zu sehen.

Der eigene Hund hat inzwischen das eigene Kind ersetzt.
Was ich davon halte, brauche ich nicht explizit erwähnen. Dann kommt nämlich der Shitstorm der zahlreichen Hundehalter.
 
  • #29
Bei dir jedoch überrascht es mich, davon zu lesen. Gerade du hältst doch S-Werte und Aufrichtigkeit zu sich selbst (und seinen Bedürfnissen) hoch.
Hinkt da nicht deine Argumentation?
Es geht hier um Kindererziehung, da hinkt überhaupt nicht meine Argumentation, ganz im Gegenteil! Kinder brauchen eine klare Erziehungsstruktur, habe selbst Kinder, weiß also gut, wovon ich spreche, sie brauchen Grenzen, damit sie sich orientieren können. Nur wenn beide Elternteile klare Regeln aufstellen und diese auch klar ansagen und einhalten, findet sich ein Kind in unserer Gesellschaft zurecht. Regeln geben nicht nur Sicherheit und Schutz, sondern auch Halt und Orientierung. Ich weiß sehr wohl als Vater, dass es nicht immer leicht ist, konsequent zu bleiben, dennoch ist es für das Kind wichtig und notwendig!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #30
Für mich ist es nur logisch bzw. folgerichtig, dass sich der gesellschaftliche Stellenwert eines Kindes und auch der Umgang mit ihm ändert — ein Kind ist in bestimmten Milieus aufgrund des Geburtenrückgangs zunehmend eine Rarität.
Durchaus problematisch, wenn dann viele Kinder zu einem Unterschicht- und Oberschicht-Phänomen werden.
Viele junge (und nicht mehr ganz so junge) Erwachsene entscheiden sich für die Kinderfreiheit, auf eigenen Nachwuchs wird verzichtet.
Letztlich immer eine individuelle Entscheidung, wie man sein Leben verbringen möchte.
 
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