• #1

Sollte man die Vermögensverhältnisse kommunizieren?

Liebes Forum,

eine etwas allgemeinere Frage mit der ich absichtlich die Anonymität des Internets nutze:
Wie offen redet ihr über Gehälter oder Vermögensverhältnisse allgemein?

Es ist so, dass ich bisher ganz brauchbar verdient habe (wobei das ja immer relativ ist). Vor allem durch diverse Zulagen/Spesen ect. Dazu kommt, dass ich sehr viel unterwegs bin.
Ich lebe aber eher sparsam, nicht weil ich mir Dinge nicht leisten kann oder gar will, sondern weil ich wenig Sinn/Nutzen darin sehe oder Spaß damit habe. Das hat auch ein Stück weit damit zu tun, dass mein Leben doch schon Mal in einen Koffer passen muss. Da optimiert man sich doch hinsichtlich Gewicht und Volumen und letztendlich besitzt man wenige aber hochwertige Dinge die einen hohen Nutzwert haben.
Ich bin niemand der shoppen geht, des shoppen wegens.
Und bevor hier mit Worten wie "geizig" oder "rennt in Lumpen rum" um sich geschmissen wird, es ist weder so noch so. Ich bin eher ziemlich normal, habe nur wenig Plunder :)

Das führte dazu, dass ich bisher auch ein finanzielles Polster aufbauen konnte.

Nun steht eine Veränderung in meinem beruflichen und privaten Leben an. Ich werde wohl für einige Zeit ins Ausland gehen. Etwas weiter weg. Das geht einher mit einem deutlichen Lohnzuwachs, der für deutsche Verhältnisse schon recht gut ist, für die des Ziellandes ausserordentlich gut.

Sicherlich werden einige die "Probleme" wenig nachvollziehen können, aber ich denke oft darüber nach. Vor allem wie ich meine Einkommensverhältnisse kommuniziere, oder ob ich das überhaupt machen soll. Dann natürlich auch mit wem?
Ich habe Bedenken, dass dies Neider auf den Plan ruft, "falsche Freunde" anzieht oder "Erwartungen" geschürt werden, zu deren Erfüllung ich mich eigentlich nicht verpflichtet sehe, nach dem Motto "Er hat eh die Knete, also soll er davon was abgeben".

Wie geht ihr damit um und wissen eure Bekannte/Freunde/Familie genau wie's euch finanziell geht?
Gibt es welche unter euch, die sehr gut verdienen (>100k@/a) und denen das unter Umständen in ihrem Freundeskreis, ect. etwas "unangenehm" ist?

Vielen Dank
M36
 
  • #2
vor allem hier kommuniziere ich das absolut gar nicht ;-), die Familie weiss es ungefähr und die Kollegen können auf Grund meiner Tätigkeit ungefähr einordnen was ich verdiene...

Wenn das hier eine abklopft (und ja das merkt Man(n)), breche ich sofort ab. Ich lasse durchblicken dass ich gut auf eigenen Beinen stehe und einen anspruchsvollen Job habe.

Bei einem Treffen sieht sie wie und mit was ich ankomme, das muß als Info dass ich nicht von ihr abhängig sein werde reichen.
 
  • #3
Ich halte es mit Understatement. Ich sage niemandem, welches Geld ich zur Verfügung habe und lebe unter meinen Verhältnissen bescheiden und normal. Das würde ich auch bei noch mehr Geld so tun. Da ich keine Neider möchte, und die gibt es sofort, sobald man mehr als andere hat.

Einmal habe ich vor einigen Jahren dennoch über das Geld gesprochen und prompt die Aussage erhalten, dass man das aber nicht sieht....im Haus...Auto ect. So soll es sein, finde ich :)

Mir ist dennoch wichtig, es gut und schön zu haben.

LG
 
  • #4
Lieber FS,
ich habe über 100k verdient (im TZ-Job) und nicht mit Freunden, Bekannten oder Familie darüber gesprochen. Das geht niemanden von ihnen was an, wo ich genau finanziell stehe.
Sie kennen meine Ausbildung und wissen, dass ich in diesem Beruf tätig war. Die Einkommensspanne mit Jahren Berufserfahrungen liegt ab 65.000 €, nach oben offen. Ob sie das wissen? Egal.

Ich lebe auch eher bescheiden. Wenn ich mir was leiste, ist es gut, sieht aber nicht jeder, der davon keine Ahnung hat und das ist mir recht. Ich trage keine Logos und auf Möbeln kleben sie nicht.

Wenn ich mit jemandem ausgehe, der finanziell schlechter aufgestellt ist, dann lasse ich mich z.B. zum Frühstück einladen und übernehme beim nächsten Mal die hohe Rechnung im teuren Restaurant undauch die nächste Ausgehrechnung. Damit stimmt die Skala.

Auch bei Geschenken bin ich eher großzügig, d.h. erfülle gern Wünsche, die über dem Limit des Beschenkten liegen. Wenn jemand überdimensioniert fordert (ist was anderes als wünschen), weil er meint, das könne ich mir leisten, dann wird er feststellen, dass ich extrem begriffsstutzig bin.
Neulich war ich bei einer Freundin eingeladen. Sie hat sich gewünscht, daas jeder was mitbringt für die Feier, weil sie zuviel arbeitet, um das selber zu machen und mit 2 auswärts studierenden Kindern zu wenig Geld hat, um das grosse Gelage zu bestellen.
Ich wusste, dass sie sich Kochgeschirr eines renommierten französischen Herstellers wünscht und kaufen will, wenn die Kinder finanziell auf eigenen Beinen stehen. Da habe ich halt den Auflauf in eben Diesem mitgebracht und die Auflaufform als Startkonfiguration dagelassen.

Der einzige, der mein Einkommen, meine Rücklagen und Altersversorgung kennt ist derjenige den es was angeht - mein Ehemann. Und ich kenne seine Finanzen.

Ich kann Dir nur einen Tipp geben: lebe so, wie Du Leben willst. Und wenn was übrig bleibt, pack es auf die hohe Kante. Man weiß nie, was kommt.
Versuch nicht, Dir Freunde zu kaufen. Das geht eh nicht und zieht nur Schmarotzer an. Sei nett und gemäßigt großzügig zu echten Freunden. Das weckt dann keinen Neid.
 
  • #5
Ich halte es für normal im Bezug auf monetäre Dinge nicht ins Detail zu gehen. Ich bin zufrieden, reicht als Aussage wenn man mich fragt. Meinen Freunden könnte ich erzählen, das meine Lohnerhöhung "amtlich" ist. Mit den engsten würde ich darauf sogar einen trinken gehen. Die genaue Summe geht aber niemanden etwas an. Wenn du mit all diesen Zweifeln beladen bist, dann sprich am besten gar nicht drüber. Für mich klingt es aber zwischen den Zeilen so, als würdest du dich für deinen Lebensstil rechtfertigen wollen. Warum ist das so? Lebe dein Leben nach deinen Vorstellungen, gib dein Geld aus oder lass es auf der Bank. Es ist doch deine Angelegenheit also warum beschäftigt dich das so? Neider gibt es immer auch wenn es nicht um Geld geht. Genauso die Menschen die am besten wissen, wie die anderen zu leben haben.....don't care!
 
  • #6
Wie geht ihr damit um und wissen eure Bekannte/Freunde/Familie genau wie's euch finanziell geht?

ich verdiene nicht so viel, dass ich Angst um mein Geld haben muss ;)
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum du das hier thematisierst. Das ist für dich ein scheinbar wichtiger Punkt oder?
Mir ist es völlig schnurz was andere verdienen und ich frage auch nicht danach. Meine Freunde legen da auch keinen großen Wert drauf und das ist gut so. Geld ist zum Leben da, mehr aber auch nicht. In meinem Leben und dem meiner Bekannten/Freunde nimmt das Thema Geld keinen hohen Stellenwert ein. Familie weiss was ich verdiene, der Rest nein. Es fragt auch keiner und wenn dann würde ich es sagen. Es könnte allerdings schon sein, dass du mit viel Geld automatisch falsche Freunde anziehst...das geht sicherlich vielen Promis auch so. Du wirst aber auch diese Leute anziehen, solange du das zum Thema machst....wenn du mehr Wert auf andere Dinge legst wie Bescheidenheit und Beziehungen und nicht überall herumposaunst was du hast und bist, so wirst du normale Leute anziehn und keine Heuchler und großkotzige Menschen. Es liegt an dir was du daraus machst.
 
  • #7
Wenn das hier eine abklopft (und ja das merkt Man(n)), breche ich sofort ab. Ich lasse durchblicken dass ich gut auf eigenen Beinen stehe und einen anspruchsvollen Job habe.
Das wirst Du nicht durchhalten.
Bis jetzt hat hier noch jede Foristin herausbekommen, was der jeweilige Mann verdient, manchmal dauerte es nur etwas länger....

Auch dem FS rate ich, dies nicht an die große Glocke zu hängen.
Aber die Frauen interssieren sich später doch dafür. Das war bei mir auch in jeder längeren Beziehung der Fall.

Einige haben daraus etwas abgeleitet (z.B. Urlaub anteilmäßig anders aufteilen), andere hatten gleich eine Anspruch (Zitat "Ich erwarte, dass ein Mann eine Familie unterhalten kann") , und wieder andere haben dies gar nicht thematisiert.
 
  • #8
Wie geht ihr damit um und wissen eure Bekannte/Freunde/Familie genau wie's euch finanziell geht?

Die Frage ist, wem würdest du das warum kommunizieren wollen?

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass die, die wenig haben, offen damit umgehen.
Man ist ohnehin meist genötigt, offen dazu zu stehen, wenn man wenig hat. Denn viele kostspieligere Freizeitaktivitäten fallen damit weg.

Insofern kann man sich schon denken, dass der, der sich bedeckt hält, aber bei allen Aktivitäten, sei es Urlaub, kulturelle Events usw. mithält, gut versorgt ist.

Bei mir wissen Familie, Partner und enge Freunde, wie es finanziell aussieht. Aber ich verdiene auch keine 100k aufwärts, da kann (oder eher muss) man sich Offenheit leisten ...
 
  • #9
Ich sehe keinen zwingenden Grund dafür, Einkommensfragen mit Freunden/Familie oder gar Bekannten diskutieren zu müssen, außer du hast selbst das Bedürfnis dazu. Wieso überlegst du das überhaupt?

Eine ganz andere Sache ist das in Bezug auf einen festen Lebenspartner, hier ist Offenheit entscheidend. Eine Beziehung zu einem Partner, zu dem der Einkommensunterschied extrem groß ist, egal in welche Richtung, wäre für mich schwierig, weil das normalerweise ein deutliches Machtgefälle erzeugt. Ich finde es z.B. auch sehr wichtig, wenn man mit dem Gedanken spielt, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen, rechtzeitig vorher zu klären, wie die Finanzierung des gemeinsamen Lebens aussehen soll, wer wofür verantwortlich ist. Zu prüfen, ob man ungefähr gleiche Einstellungen zum Umgang mit Geld, zum Sparen, zu Luxus etc. hat. Auf Dauer birgt das Thema Geld nämlich ein riesiges Konfliktpotenzial für Beziehungen.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #10
Ich kommuniziere nichts exaktes. Meine Partnerin kennt mein Einkommen ungefähr, Vermögen wie Haus ist klar, mein sonstiges Vermögen kennt niemand. Meine Exfrau hatte auch keine Informationen darüber. Ich lebe im Alltag bescheiden im Vergleich zum Einkommen, gebe aber reichlich Geld für Reisen aus, kaufe Qualität bei Essen und sonstigem und lade auch gerne mal ein.
 
  • #11
Warum immer dieses "sich über fianzielle Verhältnisse" definieren ??
Ein Mensch - der mir rein mental zur Seite steht - in allen Situationen des Lebens - ist wertvoller - als jemand, der die grosse Brieftasche schwenkt ...
Vor Jahren lernte ich einen Mann kennen, der sämtliche grossartige Bezüge (eine extrem gute Anstellung) hinter sich liess, um wirklich zu leben - jetzt teil er sich ein TimeSharing - Hotelvermittlung - auf Lanzarote mit einem Kollegen ... lebt quasi von der Hand in den Mund ... was ihm genügend Zeit verschafft, seinem Hobby (Surfen) nachzugehen ...
Er fühlt sich einfach nur noch frei ... einfach genial ...

Deine Einstellung zum Materiellen erscheint sehr stimmig ... geniessen - aber nicht um zu protzen ...

Der Mann meiner Freundin ist finanziell recht "hochkarätig" unterwegs und zeigt dies auch gern ...
Mich stört dies keineswegs - weil ich mit dem zufrieden bin, was ich habe und mich Stück für Stück auf alles freue, was ich mir an Wünschen erfüllen werde ... - ist eine Frage des eigenen Selbstwertes ---
Wahre Freunde oder echte Frauen bleiben dir - egal , wieviel du finanzielle Zuwendungen du ihnen verschaffst ...
 
  • #12
Ich bin ein armer Schlucker.
Ich neide niemanden sein höheres Gehalt. Allerdings erzähle ich auch niemanden wie wenig bei mir zu holen ist. Ich möchte auch nicht bemitleidet werden im Sinne von du arbeitest 43 Stunden die Woche für so wenig Geld.
Vor Jahren wünschte sich meine damalige Freundin, die deutlich mehr verdiente, eine Fernreise. Ich habe mein letztes Geld zusammen gekratzt und mir noch Geld geliehen um meinen Anteil zahlen zu können.
So geht es auch.
Bald gibt es mehr Geld.
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #13
Ich würde es niemandem sagen. Ich lege sehr wenig Wert auf Statussymbole, vielleicht denken andere, dass ich weniger Geld habe, als es der Fall ist. Bin auch nicht geizig, mir ist nur die Außenwirkung (finanziell, nicht bei Aussehen/Gepflegtheit) nicht wichtig. Meine Freunde/Familie können es aufgrund des Berufes in etwa einschätzen, wie viel ich verdiene. Ich sehe mehrere mögliche Nachteile darin, anderen über mein Einkommen zu berichten (u. a. Neid, Weitergabe der Info an andere Menschen), jedoch keinen einzigen Vorteil. w, 32
 
  • #14
Mit engen Freunden rede ich ab und an über Geld zwecks Info, wie man manche Dinge handhabt, ob man sich Eigentum kauft und so, einfach als Erfahrungsaustausch. Mit meinem Partner sowieso, da finde ich es unabdingbar zwecks Planbarkeit. Aber wie viel ich genau verdiene, geht natürlich keinen was an, und auch bei den engen Freunden ist das eher eine Randinfo, so eine ungefähre Vorstellung hat man normalerweise ja, wenn man Job kennt und ca. Größe des Arbeitgebers.
Im Ausland wäre ich als Mann gerade in einem ärmeren Land auch sehr vorsichtig, es wäre mir unangenehm, wenn sich eine hübsche junge Frau an mich ranmacht, da würde ich immer gleich einen Generalverdacht haben, leider hat mich auch als Frau das Leben gelehrt, dass in anderen Ländern die Bedürftigkeit einfach größer ist.
In welches Land gehst du? Ich weiß, dass du z.B. in China oder Rußland als Europäer schon mal sofort umgarnt wirst, einfach weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass du besser verdienst als die Einheimischen - das sehen die Frauen dann an deiner Hautfarbe und Haarstruktur, da ist es dann auch egal, ob du eigentlich Backpacker bist oder Geschäftsmann,denen machst du eh nichts vor. Das gleiche Spiel natürlich im Freundeskreis. Evtl. ist das in Südamerika in den Hauptstädten entspannter.
Ich denke, du wirst dir mit der Zeit einen Freundeskreis aufbauen, in dem du dich entspannt aufhalten kannst, da wird eine gewisse Homogenität (Freunde in der "gleichen Liga") wohl kaum ausbleiben, wäre interessant zu erfahren in ein paar Jahren, wie deine Erfahrungen sind.

Auf jeden Fall wirst du mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommen, wie die Leute vor Ort drauf sind, ob sie in dich auf 100m Entfernung für einen Menschen oder für einen Geldautomaten auf zwei Beinen halten (Ja ich übertreibe in der nördlichen Hemisphäre, in der südlichen scheint das teils echt so zu laufen).
w35
 
  • #15
Wie geht ihr damit um und wissen eure Bekannte/Freunde/Familie genau wie's euch finanziell geht?
Gibt es welche unter euch, die sehr gut verdienen (>100k@/a) und denen das unter Umständen in ihrem Freundeskreis, ect. etwas "unangenehm" ist?
Erst in einer bestehenden, stabilen, echten, und wahren Liebesbeziehung, kommt bei mir dieses Thema erst dann auf den Tisch nicht vorher!
Es gibt einen Spruch, den ich von meiner Oma geerbt habe, der lautet: mit Geld hört die beste Freundschaft auf, sie hatte absolut Recht, ich behalte das so, schon mein ganzes Leben lang. Meine Freunde/ Bekannte und Co. können gerne schätzen, wenn sie das interessiert, über welches Einkommen und Vermögen ich verfüge, nicht mehr und nicht weniger.
 
  • #16
Wie offen redet ihr über Gehälter oder Vermögensverhältnisse allgemein?
Familie, Ehemann, Kinder können über wirtschaftliche Verhältnisse informiert sein, doch wozu ist es für Fremde, Bekannte oder Freunde von Interesse?

Meiner Ansicht nach lebt es sich mit Understatement wesentlich angenehmer, als jedem auf die Nase zu binden, wo ich finanziell stehe. Hochwertiges kann kann durchaus unauffällig sein, z.B. Armbanduhr, Kleidung oder PKW, doch das Zurschaustellung eines gewissen Lebensstils geht mir gegen den Strich.
 
  • #17
Ich sage von mir aus nichts zu Geld, schon gar keine konkreten Summen. "Ausreichend" - bedeutet: ich bin zufrieden, aber nicht wunschlos.
Ich sehe Geld als Möglichkeiten. Ein paar Möglichkeiten zu haben ist immer gut. Ich verstecke nicht, dass meine Arbeit Früchte getragen hat. Aber thematisiere auch nicht, ob ich mir ein Goldsteak leisten könnte.
Ich mag den Spruch über Geld :
"Ich kann mir jeden Tag ein Kotelett leisten, wenn ich Hunger habe, auch 2. Und wenn ich mal keine Lust auf ein Kotelett habe, esse ich ein Schnitzel." Das soll Bernhard "Enatz" Dietz, ehemaliger Fussballprofi gesagt haben .....
 
  • #18
Mein Partner weiß es, meine Familie weiß es und mit einer guten Freundin aus dem Studium haben wir damals unsere Einstiegsgehälter ausgetauscht, um einschätzen zu können, was drin ist.

Das war's und mehr Leute müssen meine Finanzen auch nicht kennen. Ich sehe sogar eher, dass ausgerechnet diejenigen protzen, die in erster Linie auf Pump leben. Hier in Hamburg sind es z.B. junge Männer mit schlechter Bildung, die dann mit dem gemieteten BMW in Luxusausführung einen auf dicke Hose machen. Vor zwei Wochen haben sich erst wieder welche totgefahren.
Wir könnten uns was anderes leisten, fahren aber ein altes gebrauchtes Auto, was uns aus der Familie günstig überlassen wurde.

Dann sehe ich es bei einer unserer Nachbarsfamilien. Wir wohnen in einem neuen Haus, WEG, wobei wir nur vom Eigentümer gemietet haben. Diese Familie tut so, als wäre sie was besseres, weil sie sich mit Mitte 50 endlich eine Eigentumswohnung leisten können. Wir zahlen zwar nur Miete, aber in einer Höhe, mit der man ebenfalls gut ein Haus abzahlen kann (Hauskauf ist geplant).

Ich bin sparsam erzogen worden, komme aus dem Osten, wo bekanntlich Mangelwirtschaft herrschte und viel improvisiert werden musste. Dazu meine Oma, die immer davon berichtet hat, wie wenig sie als Kind im Krieg und nach dem Krieg hatten. Sowas prägt und selbst wenn ich mir Luxusurlaub leisten kann, suche ich lieber nach einer günstigeren Alternative.

Ich finde, es geht die anderen Leute nichts an, was ich verdiene. Es sind keine 100k, aber selbst dann erst recht nicht. Ich habe beruflich viel mit den Inhabern von Firmen zu tun, die haben z.T. Millionen auf dem Konto und sind trotzdem auf dem Teppich geblieben. Protzen tun meist die, die es sich eigentlich nicht leisten können.

An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, wem ich meine Finanzen offenlege. Das zieht falsche Freunde an, im Ausland zudem die Frauen, die gerne ins "reiche" Europa wollen und daher den entsprechenden Mann dafür suchen.

W33
 
L

Lionne69

Gast
  • #19
Ein Partner würde es wissen, meine Kinder wissen es - und Andere geht es nichts an.

Es gibt noch einen sehr guten Freund, da wissen wir es auch beide voneinander, weil wir sehr vieles voneinander wissen.

Wozu ich aber stehe - im engeren Freundeskreis -ist wenn ich mir etwas nicht leisten kann.

W,49
 
  • #20
An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, wem ich meine Finanzen offenlege. Das zieht falsche Freunde an, im Ausland zudem die Frauen, die gerne ins "reiche" Europa wollen und daher den entsprechenden Mann dafür suchen.

Das oft noch verbunden mit der Erwartung auf regelmäßige finanzielle Unterstützung des daheimgebliebenen Familienclans.

Zwar wird in manchen anderen Ländern wesentlich offener über Geld gesprochen, als hier in D. Dennoch ist m.E. in dieser Hinsicht Schweigen Gold. Du schreibst es ja selbst:

Ich habe Bedenken, dass dies Neider auf den Plan ruft, "falsche Freunde" anzieht oder "Erwartungen" geschürt werden, zu deren Erfüllung ich mich eigentlich nicht verpflichtet sehe, nach dem Motto "Er hat eh die Knete, also soll er davon was abgeben".

Deine Finanzen gehen m.E. niemandem etwas an. Ich sehe auch keinen Sinn, damit hausieren gehen zu wollen. Zumal sich das Blatt jederzeit wenden kann (Kündigung, Krankheit, Börsencrash etc..), auch wenn das niemandem zu wünschen ist. Wie sagte meine Oma: "Spare in der Zeit, dann haste in der Not".

Allenfalls in einer festen Beziehung macht m.E. eine Thematisierung Sinn, wenn es ums Zusammenziehen, respektive Kostenaufteilung geht. Schließlich muss geklärt werden, ob die Einstellung zum Geld im Allgemeinen und die Lebensstile im Besonderen zusammenpassen.

W51
 
  • #21
Guten Morgen liebe Forista,

vielen lieben Dank für die zahlreichen und guten Antworten und Tipps. Die Frage, warum überhaupt darüber reden, kommt ja hin- und wieder auf.
Das liegt nicht daran, dass ich das jemand auf die Nase binden muss, sondern viel mehr, dass ich Leute dafür interessieren und auch fragen. Für mich ist der Wechsel ins Ausland ja auch ein Cut in meinem Leben. Ich denke, dass es hier in D da auch wenig Hintergedanken gibt, das ist eher Interesse.
Im Ausland ist es natürlich etwas offensichtlicher. Wer als Expat unterwegs ist, sich optisch aufgrund ethnischer Unterschiede absetzt, der bekommt da schon eher den Stempel aufgesetzt.
Da gibt es ja dann auch die Diskrepanz zwischen lokal angestellten Mitarbeitern und eben Expats, die mitunter nicht ohne ist. Das kann doch zu Spannungen führen.

Für mich war da so ein wenig die Frage, ob ich im Zweifel etwas flunker oder das souverän blocke und sage, dass dies Vertragsdetails sind, über die ich nicht reden werde. Ich denke, ich werde mich an die zweite Option halten.

Ich kann Dir nur einen Tipp geben: lebe so, wie Du Leben willst. Und wenn was übrig bleibt, pack es auf die hohe Kante. Man weiß nie, was kommt.
Versuch nicht, Dir Freunde zu kaufen. Das geht eh nicht und zieht nur Schmarotzer an. Sei nett und gemäßigt großzügig zu echten Freunden. Das weckt dann keinen Neid.

Vielen Dank, ich denke so geht man die Sache ganz brauchbar an. Ich bin durchaus der Meinung, dass man mit etwas mehr finanziellem Spielraum auch etwas großzügiger sein kann, ich würde halt gerne vermeiden, dass sich ein gewisser Automatismus einstellt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #22
Wie viel ich verdiene wissen nur wenige Leute (meine Freundin und ein Freund, mein Bruder - er macht die Steuererklärung - wissen es exakt, der Rest so grob) Ich war mal nah an 100 k/ a dran. Die Summe hab ich nur durch Tantiemen erreichen können. Damals wussten nur meine Frau und mein Bruder die Summe. Ansonsten wäre es zu viele Neider gewesen. Bin jetzt deutlich davon weg. Aber der Job hat andere Vorteile. Aktuell bin ich wieder auf der Suche. Der Neue Job wäre bei vermutlich über 75. Bei der Summe bin ich dann auch wieder vorsichtig. Ich glaub einfach wenn man deutlich mehr als der Durchschnitt verdient. Sollte man nicht haussieren gehen. Mein Freundin hat einen neuen Vertrag unterschrieben, bei dem sie in Teilzeit mehr verdient als die meisten Vollzeit. Das Gehalt erfährt außer mir wohl keiner.
Meine Vermögensverhältnisse wissen nur wenige. Die mich kennen, können erahnen, dass es mir ganz gut geht, da ich ein rel. großes Haus habe und davon keine Miniautos stehen und diese auch rel. neu sind. Das muss so reichen.
 
  • #23
Das war noch nie ein Thema am Beginn einer Beziehung. Mir ist auch egal, was der Partner verdient, solange er mit dem Geld auskommt und keine Schulden macht. Protziges Verhalten, dicke Autos etc stoßen mich eher ab. Ob jemand gar nichts hat oder normal, sieht man ja sowieso schnell. Meine Eltern hatten immer sehr wenig Geld nach der Wende, ich bin es gewohnt. Jetzt mit einem normalen, aber nicht riesigem Verdienst schätze ich es, ohne Probleme essen gehen zu können, Leute einzuladen, die weniger haben und große Reisen machen zu können, für die ich spare. Hätte mein Partner mehr, würde ich nichts erwarten, hätte er weniger, würde ich auf jeden Fall mehr bezahlen (Einkauf, Miete, Unternehmungen). Das habe ich in meiner ersten Beziehung fünf Jahre getan und nicht bereut. In der zweiten hatte er viel mehr Geld, damit auch geprahlt, hat sich selbst teure Sachen gekauft, aber im Alltag ständig mich bezahlen lassen. Das hat mich dann doch echt sauer gemacht.

W, 35
 
  • #24
Ich habe immer kleine Brötchen gebacken und bin damit sehr gut gefahren. Die Leute müssen nicht alles wissen, die Wohnung kann doch auch gemietet sein, man kann eher ältliche, aber qualitativ gute Fahrzeuge bewegen, zurückhaltend gekleidet sein - was wirklich dahinter steckt, geht Niemanden etwas an.

Liebe Menschen, von denen ich um ihre wirklich bescheidenen Verhältnisse wusste, habe ich dann oft mit einer etwas verrückten Begründung eingeladen - das passte zu mir und mann/frau konnte gut damit leben, weil ich niemals herumgeprotzt hätte.

Mein Mann weiß natürlich im Detail Bescheid über meine Finanzen, es sind ja jetzt unsere gemeinsamen.
 
  • #25
Ich habe viele Jahre in einem großen Konzern die Auslandsentsendungen betreut. Ich weiss, dass innerhalb der Expat Gemeinde Gehalt und Zuschläge immer ein großes Thema waren und habe mich oft genug darüber geärgert, da jedermann in seinem Vertrag stehen hatte darüber Stillschweigen zu bewahren. Darüber zu sprechen kannte ich wirklich nur von den Expats. In Deutschland wusste ich bis zum Ende nicht, was meine direkten Kollegen verdienten und die kannten mein Gehalt nicht. Okay, man hatte seine Vorstellungen, aber konkrete Zahlen wurden niemals genannt. Auch Freunde oder Verwandte haben da niemals nach gefragt. Okay, mein Vater hatte jahrelang in derselben Branche gearbeitet und hatte wahrscheinlich auch eine ungefähre Ahnung. Ansonsten wusste ich immer was mein Exmann verdient hatte, da ich die gemeinsame Steuererklärung gemacht habe und er wusste, was ich verdient habe. Finde ich auch bei einer wirtschaftlichen Beziehung wie einer Ehe normal.
Geändert hat sich das erst als ich zur Immobilienmaklerin umsattelte. Ab da wurde mein Einkommen bzw. mein Umsatz pötzlich für jeden interessant. Anfangs habe ich mich darüber gewundert, dass Freunde und auch mein Vater, die sich vorher nie um mein Einkommen gekümmert hatten ad hoc sehr explizit nachfragten. Mir wurde das irgendwann zu doof und ich erzähle gar nichts mehr über meine Immobilienverkäufe.
W,54
 
  • #26
Die mich kennen, können erahnen, dass es mir ganz gut geht, da ich ein rel. großes Haus habe und davon keine Miniautos stehen und diese auch rel. neu sind. Das muss so reichen.
Hm, ich würde bei diesem Anblick nicht zwingend etwas erahnen, denn ich weiß dann ja noch lange nicht, ob du das Haus und die Autos bar bezahlt hast, oder ob das alles der Bank gehört.
Ich würde sogar ehrlich gesagt davon ausgehen, dass letzteres häufiger vorkommt.

Bei mir blickt niemand durch.
Meine Kollegen aus meinem festen Job denken, dass ich dort meine Brötchen verdiene. In Wahrheit habe ich hier meinen geringsten Stundenlohn.
Ich binde denen nicht auf die Nase, dass ich nebenberuflich noch ab und an ein paar Kröten bekomme.
Die Leute, die das wissen, Freunde oder so haben wahrscheinlich kaum eine Vorstellung von den Honorarsätzen und auch nicht von meinem zeitlichen Aufwand.
Und selbst wenn, könnten sie nichts daraus ableiten, weil gerade meine Beratungstätigkeiten nicht nach Stunden honoriert werden, sondern nach Knowhow. Das ist sehr lukrativ bei geringem Aufwand, was aber niemand mitkriegt.

Meine Verwandten haben von all dem keine Ahnung.
Die wissen aber, was ich an Vermögen habe, denn das steckt nahezu ausschließlich in Immobilien und die kann man leicht schätzen. Mein Bruder z.B. hat vor allem Aktien. Mehr weiß ich nicht, nicht mal die Größenordnung, also auch nicht, ob er 100.000 € hat oder richtig fett. Bei Häusern ist es offensichtlicher.

Mein Freund weiß null, was ich habe, er kennt nur das Häuschen, in dem ich wohne und ein weiteres Haus, weil ich da dauernd Ärger habe und deswegen darüber spreche.
Er weiß auch noch, dass ich ein Haus in Italien kaufen möchte, aber wahrscheinlich denkt er, dass ich das abstottern will.

Meine Tochter ist die einzige, die umfassend Bescheid weiß, die auch all meine Unterlagen kennt, bzw. von deren Existenz und Lagerort weiß. Und das vor allem deswegen, weil sie ja wissen muss, was zu tun ist, wenn ich sterbe.

Freunde haben null Ahnung über meine Einkommens- und Vermögensverhältnisse und mit einem neuen Mann würde ich das unbedingt ebenso handhaben.
Und ich wüßte auch nicht, wozu es gut sein sollte, dass irgendjemand darüber Bescheid weiß.
Wenn mich jemand deswegen ablehnt, ist es besser, er weiß es nicht. Wenn mich jemand deswegen kennen möchte, ist es erst recht besser, er weiß es nicht.

In Deutschland ist das eines der allerletzten Tabus.
Man fragt nicht nach diesen Dingen, ebenso wenig, wie man eine Frau nach ihrem Alter oder Gewicht fragt oder einen Mann nach seiner verbliebenen Potenz.
Und so ist es sehr leicht, es nicht zu thematisieren.

w 51
 
  • #27
Hallo,
ich verdiene auch mehr als ich persönlich benötige. Ich habe eine Freundin und die weiß, dass ich mein überschüßiges Geld anlege. Sie ist inzwischen auch so weit, dass sie das gleiche macht. Bevor wir zusammen kamen, war sie zwar auch sparsam, aber sie hat da nicht sonderlich darauf geschaut. Das heißt, mein engerer Kreis weiß, das ich sparsam lebe und das überschüßige Geld spare, aber bis auf meine Freundin und ein weiterer Freund weiß keiner, wie viel das ist. Das schafft nur Begehrlichkeiten, wie Du oben richtig schreibst.

Wenn jemand an Geldthemen interessiert ist, dann rede ich gerne mit und welche Möglichkeiten es gibt und was meine Erfahrungen sind. Aber ich habe festgestellt, dass solche Themen 80% der Leute nicht sonderlich interessiert. Es geht dann eher um große Häuser im Eigenbedarf, die neueste teure Karre oder der Luxusurlaub, um sich miteinander zu vergleichen und zu zeigen, wie erfolgreich man ist. Ah, teure Uhren sind auch ganz beliebt. Bei diesen Themen punkte ich einfach nicht, weil mir das alles egal ist. Wenn Du schlau bist, redest Du maximal darüber, auch in der Familie, dass Du Geld investierst, aber nicht über Zahlen. Wenn Du auf die obengenannten Statussymbole sowieso nicht stehst, ordnet dich kaum jemand unter den Wohlhabenden ein. Von daher kann dir nichts passieren.

Wenn Du sowieso gerne sparst, dann kannst Du versuchen, durch passive Einnahmen die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Das heißt, Du bekommst dann monatlich so viele Einnahmen wie Du Kosten hast. Seitdem ich das erreicht habe, bin ich arbeitsmäßig genau null erpressbar, habe auch nur noch eine freiberufliche Beschäftigung und suche mir das aus, was ich machen möchte. Der Geldaspekt ist mir inzwischen total egal. Das ist eigentlich der größte Benefit, den man sich mit Geld beschaffen kann. Der Rest ist nur Schwanzvergleich und besserer Kindergarten. Aber die wenigsten wissen, dass ich in genau der Situation bin. Offiziell arbeite ich ja noch, wenn auch nur so drei Tage in der Woche und das wird nicht als abnormal angesehen. Meine Freundin ist zwar noch nicht ganz soweit, aber auf dem besten Weg dazu. Ihre Freundinnen wissen es wohl auch nicht, dass sie das macht und wie weit sie ist. Damit lebst Du am ruhigsten.
 
  • #28
ich weiß nicht, weshalb darüber, gerade in Deutschland, so ein Bohei gemacht wird. Ich wußte immer was meine Partner verdienen, mein Vater und meine Geschwister. Auch von Freunden weiß ich es zum Teil. Ich weiß was meine Freundin an Immobilien besitzt und mein Partner. Wenn man sich kennt, kann man zudem das eine oder andere ableiten. Mir kommt´s darauf an, wie jemand damit umgeht.
Mein Partner verdient einiges mehr wie ich. Ich finde er hat vieles wirklich richtig gut gemacht und ich freu´mich für ihn, dass er sich das eine oder andere leistet, leisten kann. Das steht jedoch nie zwischen uns. Bei uns herrscht oft viel Neid, schade.
 
  • #29
Sollte man die Vermögensverhältnisse kommunizieren?
... war deine Ausgangsfrage. Die würde ich gern beantworten.
Ich finde, nein. Und zwar nie.
Tatsächlich weiß niemand außer meinem Steuerberater und mir, was genau ich verdiene oder in den vergangenen Jahren verdient habe (bei Selbstständigen schwankt das Einkommen ja stärker als bei Angestellten). Nicht einmal mein Ex-Mann kannte die genauen Zahlen. Wir waren lange verheiratet und hatten großes Vertrauen zueinander. Wenn Anschaffungen anstanden, wurde halt geschaut: was geht, was nicht? Und jeder hat seine Meinung auf Basis seines Einkommens dazu gesagt. Wir waren beide keine Verschwender und haben es uns eher auf bescheidenem Niveau schön gemacht.

Nie im Leben würde ich jemanden (im privaten Umfeld) fragen, was er/sie verdient. Wenn ich heute date, ist - im Gegensatz zu der Meinung eines Foristen weiter oben - Geld kein Thema. Ich würde mein Gegenüber auf keinen Fall nach dem Einkommen fragen. Das Thema Geld, würde ich sagen, schwingt eher subtil mit. Beispiel: Der letzte Mann, den ich persönlich kennengelernt habe, kam aus einer anderen Stadt hierher. Ich habe ihm den Link geschickt zu dem Restaurant, in dem ich ihn treffen wollen würde (normales Preisniveau, meiner Meinung nach sehr hübsch innen), und habe ihn gefragt, ob das für ihn okay wäre. In dem Moment hätte er ja z.B. sagen können "Weißt du nicht auch etwas Schickeres?" oder "Vielleicht findest du noch etwas Günstigeres? Ich habe sozusagen mein Niveau vorgegeben. In dem Fall fand er es auch passend und schön, und so hatte ich das Gefühl, dass wir in der Hinsicht schon mal harmonieren. Anders bei einem Date im vergangenen Jahr: Wir sitzen im Restaurant und er "Ich trinke lieber nichts, das Essen (wohlgemerkt ziemlich normales Niveau) ist ja schon so teuer."
Nee, das passte dann nicht. Ich möchte schon auch mit meinem Partner gemeinsam genießen können.

Wäre ich heute in einer Beziehung, wäre die Situation, glaube ich, etwas anders als früher mit meinem Mann. Wir bauen ja nicht zusammen an der Familie, sondern sind damit längst fertig und jetzt geht es schon ein bisschen darum, ob man ungefähr ein Level hat, um einen gemeinsamen Urlaub in der passenden finanziellen Größenordnung zu buchen. Oder falls man irgendwann zusammenzieht, das richtige Preis- oder Mietniveau zu finden. Aber auch dafür brauche ich das genaue Nettogehalt nicht zu wissen. Da reicht mir doch, wenn mir mein Partner z.B. sagt: "Für Miete kann ich 600 Euro ausgeben." Oder: "Ich wollte schon immer mal nach Australien; dafür hätte ich 4.000 Euro." Damit kann man dann doch kalkulieren. Ich brauche keine hundertprozentige Transparenz.
Auch Freunde/Eltern/Kinder brauchen nicht zu wissen, was ich verdiene. Ich sage lieber im Einzelfall "Heute lade ich euch alle gern in das Restaurant xy ein", oder: Nein, eine Konzertkarte für Elton John für 450 Euro ist mir zu viel" ;-)

VG
w55
 
  • #30
Ich finde es in einer Partnerschaft wichtig sich auch in dieser Hinsicht zu öffnen, ansonsten besteht von meiner Seite her kein Interesse was andere, Freunde, Bekannte verdienen, eine ungefähre Vorstellung hat man ja, das muss reichen.



Wenn jemand an Geldthemen interessiert ist, dann rede ich gerne mit und welche Möglichkeiten es gibt und was meine Erfahrungen sind. Aber ich habe festgestellt, dass solche Themen 80% der Leute nicht sonderlich interessiert

Ja schade, ich wäre da offen für:)
 
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