@#28: Du argumentiert meiner Meinung nach am Ziel vorbei.
Unstrittig ist, dass schon immer betrogen und fremdgegangen wurde und dass das auch weiterhin passieren wird.
Unstrittig ist aber auch, dass Ehebruch quasi für keinen Partner akzeptabel war und sein wird. Beziehungen zerbrechen über Fremdgehen, weil sie das grundlegende Vertrauen zerstören.
Unstrittig ist wohl auch, dass es für serielle Monogamie auf jeden Fall triftige Gründe gibt, z.B. bekannte Vaterschaft, Schutz vor gesundheitlichen Gefahren, Füreinandereinstehen, Versorgen und Beschützen.
Man kann sicherlich der Meinung sein, generell nur serielle Monogamie leben zu wollen, nicht aber lebenslange Monogamie. Das mag Ansichtssache sein, aber Ehebruch ist auch bei serieller Monogamie das Ende der aktuellen Beziehung, denn es zerstört so oder so die Grundlage einer Partnerschaft, ganz egal auf welchen Zeitraum sie angelegt ist.
Ich denke nicht, dass das mit krampfhaftem Moralisieren zu tun hat. Ganz im Gegenteil beruht Liebe gerade darauf, dass man sich treu, bedingunglos vertraut, einander in einer Qualität zugeneigt ist, die nicht mit anderen sozialen Beziehungen vergleichbar ist -- und zwar gerade im ursprünglichen, biologischen Sinne. Genau dazu sind die Gefühle wie Liebe und Eifersucht gedacht: Solche Gefühle haben sich nicht durch fortgeschrittene Zivilisation gebildet, sondern sind uralt und gehören zur Grundausstattung des Menschen, und das nicht ohne Grund! Denk mal darüber nach, wer Liebe und Eifersucht "herbeimoralisieren" kann und wie natürlich diese Gefühle in Wahrheit sind. Sie bewahren den Menschen vor promisken Lebenspartnern.
Zu Deiner letzten Frage: Ja, ich würde mich noch in derselben Minute trennen, in der ich von dem Fremdgehen erfahre. Mit Sicherheit und ohne Zweifel. Mit allen Konsequenzen. Ohne Treue ist kein liebvolles, vertrauenswürdiges Zusammenleben möglich, von den erheblichen Gesundheitsgefahren mal ganz abgesehen.