Hallo,
ich (w 29) bin auch bewußt kindleros - und werde das auch bleiben.
gerade von Frauen höre ich immer wieder: "ach warte, wenn der Richtige kommt, wird das schon" oder "warte bis du das Kind erst mal im Arm hast"..."das kannst du doch jetzt noch gar nicht sagen"
ehrlich gesagt fühle ich manchmal fast ein bißchen diskriminiert und entmündigt: meine Ansichten und Überlegungen zählen nicht, ich bin eine Frau und habe mich gefälligst als solche zu benehmen. Aber: nur weil ich Fortpflanzungsorgane habe definiere ich doch noch lange nicht mein Leben über sie!
Als egoistisch sehe ich meine Entscheidung nicht: ich habe lange darüber nachgedacht (etwa seit dem 14. Lebensjahr) und mich so entschieden (immer wieder neu so entschieden!), weil es das Beste für mich und das Kind wäre - denn sowohl das Kind als auch ich wären nachher aufgeschmissen, wenn ich es nicht lieben kann. Und einfach mal so ein Kind zu bekommen und dann abwarten was passiert - öhm - nein. Das ist mir ein zu großes Risiko und unfair dem Kind gegenüber.
Es ist nicht so, daß ich generell was gegen Kinder habe, ich komme sogar ganz gut mit ihnen zurecht (war eine Zeit lang Leiterin einer Kinder- und Jugendgruppe). aber ich weiß, daß ich einem Kind niemals die Liebe geben kann, die es braucht. Ich könnte es nicht in den Arm nehmen, nicht busseln etc. Ein Kind braucht Nähe, ich könnte sie ihm nicht geben - also finde ich, daß die Entscheidung, kinderlos zu bleiben, die einzig richtige ist.
Egosimus? nein: Eigenschutz und zum Schutz des Kindes. (zumindest in meinem Fall)
Egoismus ist im übrigen ein ganz, ganz gefährliches Wort, das man anderen viel zu schnell an den Kopf wirft sobald sie darauf achten, daß ihre eigenen Interessen gewahrt bleiben. Leider wird Eigenschutz viel zu oft als Egoismus abgestempelt - es ist halt bequemer als die Bedürfnisse des anderen zu respektieren und zu akzeptieren, daß es außerhalb des eigenen Standpunktes auch noch andere gibt, die genauso eine Existenzberechtigung haben.
liebe Grüße, Kassandra
PS: ja, ich weiß daß der Thread schon etwas älter ist - dennoch ist das Thema aktuell.