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  • #1

Sind bewusst Kinderlose egoistisch?

Ich habe es mehrmals erlebt, dass mir als - bewusst - Kinderloser vorgeworfen wurde, ich sei egoistisch. Ich reagiere jedes Mal etwas unwirsch, weil es auf die Gleichungen "bewusst kinderlos = egoistisch" "Kinder haben = altruistisch" hinausläuft - und das finde ich, gelinde formuliert, etwa sehr schlicht.
 
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  • #2
Solche Äußerungen halte ich für ziemlichen Blödsinn...
Meist spiegeln sie auch die persönliche Unzufriedenheit der Nicht-Kinderlosen wider!
Wo leben wir eigentlich - jeder sollte doch so leben und glücklich sein, wie er es für richtig hält.
Aber es ist halt immer sehr charmant und eindrucksvoll, auf den ach so egoistischen kinderlosen Singles rumzuhacken.
Hm, neulich sagte mal jemand zum Thema...
''Weltweit sterben pro Tag mehrere tausend Kinder, aus was-weiß-ich für Gründen. Die Menschheit ist nicht in der Lage, dieses Problem zu lösen.
Aber die Industriestaaten beklagen Kinderlosigkeit....''
Diese Aussage stammt wohlgemerkt nicht von mir - aber man kann auch darüber mal nachdenken!

Gruß Sven
 
  • #3
Hallo Klaus, Du hast recht, solche pauschalen Angriffe sind würdelos und primitiv. Jeder Mensch hat die Wahl, sein Leben so zu gestalten, wie er möchte -- man muss wahrlich nicht akzeptieren, dass derart fundamentale Menschenrechte angegriffen werden.

Die Erde leidet auch nicht gerade an Untervölkerung. Kinder müssen eine persönliche Entscheidung sein -- und das sind sie zum Glück auch.

Wenn Du Dich bewußt gegen Kinder entschieden hast, so hast Du dazu alles Recht der Welt.
 
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  • #4
Nein, das finde ich auch nicht egoistisch. Kinder sollte man sich nur anschaffen, wenn man diese auch wirklich möchte. Wenn ich manche Eltern so sehe, die dann nur rumstöhnen und genervt sind, dann sollen sie sich halt keine anschaffen. Ich darf das sagen, denn ich selbst habe zwei.

Die Entscheidung muss schon jedem freigestellt sein und ohne Vorwürfe akzeptiert werden.
 
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  • #5
@ Fragesteller: Nein,das ist nicht egoistisch, denn ich nehme an, dass du gute Gründe für diese Entscheidung hast! Im Gegenteil, viel schlimmer finde ich, wenn Paare hirnlos Kinder in die Welt setzen, ohne sich der Verantwortung zu stellen.
@ #1: Das Argument, der "weltweit" sterbenden Kindern kann ich nicht nachvollziehen! Kinderreichtum oder Kindersterblichkeit in armen Länden habe rein gar nichts mit unserem Problem der zu geringen Geburtenrate zu tun!
Angela
 
  • #6
Solche pauschalen Anwürfe finde ich auch nicht richtig. Allerdings würde ich es als bislang selbst noch Kinderloser - mit Blick auf die Zukunft unserer Sozialsysteme - durchaus für richtig halten, Familien mit Kindern steuerlich noch mehr zu entlasten und auf der anderen Seite Kinderlose stärker zu belasten.
 
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  • #7
Jo kann mich Pat Pitt nur anschließen. Ich finde wir sollten Kinder und Familien mehr unterstützen. Sie sind schließlich unsere Zukunft. Auch Paare mit Kinderwunsch sollten besser in unsere Gesellschaft aufgenommen werden; damit meine ich nicht nur staatliche Unterstützung, sondern auch den Arbeitgeber, die Nachbarschaft, usw. Auch wenn das für manche vielleicht naiv klingt...
 
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  • #8
Ich selbst war auch "bewusst kinderlos", bis mir ein kleines Missgeschick passierte. Das Missgeschick ist heute fast 4 Jahre alt und hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Für einen Moment habe ich darüber nachgedacht, nicht Mutter zu werden. Ich bin froh, heute Mutter zu sein und mich der Verantwortung gestellt zu haben. Ich glaube, wenn das Leben nicht Schicksal gespielt hätte wäre ich auch noch immer "bewusst kinderlos" und hätte mich selbst um etwas ganz Besonderes gebracht. Ich kann aber daher beide Seiten verstehen, die "bewusst kinderlosen", welche sich aus welchen Gründen auch immer nicht auf diese gravierende Änderung der Lebensumstände einlassen wollen oder können, als auch diejenigen, welche das "Elterndasein" als den einzigen wahren Sinn des Lebens hochstilisieren.
(w/36)
 
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  • #9
Kinderlose sind schon stärker belastet, denn sie müssen höhere Steuern und Sozialabgaben zahlen als Eltern. Und das Kindergeld wird von allen finanziert, Eltern wie Kinderlose. Ich glaube auch nicht, dass man Kinderlose zum Kinderkriegen zwingen kann, indem man sie noch mehr belastet oder ihnen gar die Rente verweigert. Das Ganze wäre überhaupt kein Thema, wenn vom Gesetzgeber mehr Eigenverantwortung erwünscht wäre anstatt alle pauschal in die Pflicht nehmen zu wollen.
 
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  • #10
Ich finde es wirklich nicht in Ordnung, wie in Kommentar 8 die Kinderlosen als die "armen Opfer" dargestellt werden. Sie sind steuerlich stäreker belastet und kriegen kein Kindergeld, aber zurecht. Die "Entlastungen" für Familien stehen in keinem Verhältnis zu dem, was Eltern leisten müssen: Kleidung (das Kind wächst da ständig raus), Spielzeug, Kinderbetreuung, Nahrung, Schulbücher, die Liste lässt sich sicherlich noch fortführen, wenn man Eltern fragt. Ich selber habe noch keine Kinder.
Ich glaube auch nicht, dass man Kinderlose zum Kinderkriegen zwingen kann oder sollte, dennoch sollten Familien unterstützt werden.
 
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  • #11
Ich (w/51) bin ebenfalls bewusst kinderlos. Ich hatte das sehr jung entschieden und habe meine Meinung nie geändert. Damals in jüngeren Jahren wurde mir auch Egoismus vorgeworfen, aber später kam dieses Argument eigentlich kaum mehr. Deshalb überrascht mich deine Aussage nun - aber offenbar gibt es dieses Bild des egoistischen Singles immer noch in einigen Köpfen.

Egoimus könnte man auch den Paaren vorwerfen, die mit einem Kind versuchen, ihre Beziehung zu retten. Oder diejenigen, die sehr spät Kinder haben und dann kaum noch deren Abitur oder Hochzeit erleben. Oder auch denjenigen Frauen, die ein Kind von einer Gelegenheitsbekanntschaft bekommen und nie die Absicht hatten, mit dem Vater zusammen zu sein. Insofern gäbe es viele Varianten von Egoismus - mit und ohne Kinder.

Verblüffend fand ich auch die Aussage eines Mannes, ob ich mich denn überhaupt als Frau fühle ohne Kinder. Für ihn seien kinderlose Frauen keine Frauen. Nun, dieser Mann wusste nicht, dass ich freiwillig keine Kinder hatte. Ich stellte mir vor, wie seine Aussage auf eine Frau gewirkt hätte, die gerne Kinder gehabt hätte und keine bekommen konnte.... Es gibt nun einfach mal Menschen, die sehr eigenwillige Ansichten haben und ein einfaches Weltbild. Ich denke, die sollte man links liegen lassen und gar nicht darüber nachdenken. Es ist ihr Recht, eine solche Meinung zu haben, aber man muss sich damit nicht auseinandersetzen und sich auch nicht irritieren lassen.
 
  • #12
@ #8: Es soll doch niemand gezwungen werden, Kinder zu bekommen. Aber die Steuerschere zwischen Kinderlosen und Eltern ist bisher einfach noch nicht ausreichend, um die gesamtwirtschaftlichen Differenzen dieser beiden Lebensformen gerecht abzubilden.
 
  • #13
@#11: Sollte nicht jeder seine eigene Lebensform wählen können und dann auch finanzieren müssen?! Kinder soltlen eine freie Entscheidung sein und für die eigenen Kinder muss man dann auch aufkommen. Ich jedenfalls kriege nicht etwa nur dann Kinder, wenn andere dafür aufkommen.

"Sozial ist, wenn andere zahlen."
 
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  • #14
Noch ein familienpolitischer Gesichtspunkt: Die Frage der zu niedrigen Geburtenrate kann NICHT durch mehr Geld gelöst werden! Trotz aller Erleichterungen, die Eltern in den letzten Jahren erfahren haben, hat sie sich kein bisschen erhöht!
Angela
 
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  • #15
Natürlich soll jeder seine eigene Lebensform wählen können, wobei das nicht immer möglich ist, denn sonst gäbe es so eine Plattform wie diese hier gar nicht. Trotzdem bin ich dafür, dass Familien unterstützt werden. Das heißt nicht, dass der Staat für die Kinder aufkommen soll, aber ich finde, wenn sich jemand für Kinder entscheiden möchte, dann soll er das auch tun können, sofern er die Interessen des Kindes nicht grob verletzt und nur seinen Ego-Trip fahren will. Ich finde steuerliche Entlastungen für Familien wichtig. Aber ist die Entscheidung für Kinder überhaupt noch frei, wenn einen die Umstände, sei es beruflich, finanziell oder privat, einen zur Kinderlosigkeit zwingen? Wird es nicht mal Zeit, dass Familiengründung etwas erleichtert wird, mal ganz abgesehen von Steuern und Finanzen?
 
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  • #16
Rosenrot
@Pat - Mit einer weiteren Belastung der Kinderlosen triffst du aber auch die Paare oder sogar alleinstehenden Frauen, die sehr gerne Kinder hätten, diese aber aus verschiedenen Gründen nicht haben können. Die ungewollt kinderlosen Paare und Frauen tragen schon heute ihre Last. Wie bitter muss es sein, dann auch noch für diejenigen zahlen zu müssen, denen das Glück der Familie vergönnt ist.

Das Problem der ungewollten Kinderlosigkeit hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Sachsen übernimmt seit März 2009 sogar anteilig die Kosten für die künstliche Befruchtung. Im Saarland und in Thüringen ist die Übernahme geplant. Voraussetzung für die anteilige Übernahme in Sachsen ist aber die Ehe.

Ich weiß nicht, ob jemand von euch eine Vorstellung von den Kosten und dem Elend hat, die/das diese Paare aufbringen/ertragen müssen.

Ich hoffe inständig, dass ich gar nicht erst in diese Lage kommen werde.
 
  • #17
@#14: ich wüßte nicht, wie eine Familiengründung noch weiter erleichtert werden sollte. Kostenlose Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse, bessere Steuerklasse, Kindergeld, Elterngeld -- was willst Du noch alles von allen anderen Bürgern finanzieren lassen?

Etwas mehr Eigenverantwortung, bitte!

Ich jedenfalls werde gerne für meine eigenen Kinder zahlen.
 
  • #18
@ #12 und 15: Ihr habt mich da - glaube ich - misverstanden. Mir geht es weder darum, die Kinerlosen zu bestrafen noch sie für die Kinder anderer aufkommen zu lassen. Mir geht es lediglich darum, dass jede Familie den gleichen Beitag für unser Sozialsystem leistet. Die mit Kindern tun das über die Sozialversicherungsbeiträge, die ihre Kinder zahlen werden, die Kinderlosen über eine höhere Steuerbelastung. Das ist doch nur gerecht.
 
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  • #19
Jetzt tut doch nicht immer so, als ob es Familien 10000mal besser hätten als Kinderlose. Mir geht nicht in den Kopf rein, wie man beim Thema Kinder so sein kann. Außerdem belastet Überalterung unsere Gesellschaft ebenso, auch finanziell, und dafür werden wir noch viel mehr aufkommen müssen, als für die Familien heute.
 
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  • #20
Rosenrot
@Pat - Nein, habe ich nicht. Deine soziale Ader ehrt dich sehr.
Kennst du die Bilder zum demographischen Wandel? "Vom Tannenbaum zum Döner."? Wenn du zugelassen bist, gibt es für dich das Versorgungswerk. Die Frage ist, ob dies für dich in Zukunft auch entsprechend zahlen kann. Die Sozialversicherungsbeiträge der Kinder werden für mich nicht ausreichen. Ich muss so oder so privat vorsorgen ... zu Lasten meiner Lebensqualität. Und die Paare, die Kinder haben wollen, sie aber nicht haben können, zahlen ihr Leben lang für andere und privat in die Rentenversicherung, damit sie sich im Alter noch irgendwie versorgen können.

Ich weiß noch nicht so genau, was da tatsächlich gerecht ist. Dazu müsste ich die empfangenen Leistungen für die Kinder mit deren Beiträgen zur Sozialversicherung vergleichen können. Die Frage ist ja auch, wie die kommende Generation überhaupt Beschäftigung findet, wenn wir bis in alle Ewigkeiten arbeiten müssen. Da bin ich weiß Gott kein Spezialist. Vielleicht ist ja einer unter uns?
 
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  • #21
Es ist Unsinn jeden Cent aufzurechnen. Eine absolut gerechtes System erschaffen zu wollen ist utopisch. Man kann sich höchstens um einen Ausgleich bemühen. Dennoch sollten Familien entlastet werden. Damit will ich nicht die Verantwortung auf den Staat abwälzen, wie es mir in Kommentar 16 vorgeworfen wurde, sondern es geht mir auch, um Menschen mit weniger Einkommen. Und was Verantwortung angeht: Die haben Familien ja wohl eher zu tragen als Kinderlose. Außerdem geht es auch um Kinderbetreuung, die fällt auch nicht vom Himmel. Und Renten, Krankenkassen, Arbeitslosenversicherung, Studium und Schule ebensowenig. Wer Kinder als Problem anderer Leute ansieht, sollte sich mal Fragen, wer für ihn später mal sorgt, wenn er nicht mehr so kann. Ich habe das schon am eigenen Leibe erlebt, was es bedeutet für Angehörige aufzukommen. Ich als die Jüngste in der Familie musste damals wirklich etwas leisten. Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, ob wir das immer so wahrnehmen oder nicht. Wir müssen als Gesellschaft auch etwas für unsere Nächsten tun, auch für unsere Nachkommen.
Zur Information: Ich habe noch keine Kinder, zahle aber gerne mehr Abgaben. Einer meiner kinderlosen Kollegen unterstützt auch bewußt andere Kollegen, die Kinder haben. Auch meine ebenfalls kinderlose Schwester unterstützt Leute mit Kindern (vor allem finanziell). Ich möchte dies in Zukunft auch tun. In welcher Form, weiß ich noch nicht. Ich finde es auch einen guten Beitrag, ältere Menschen zu unterstützen, nicht nur Kinder. Nur Kinder liegen mir halt am Herzen und ich kann nicht nachvollziehen, wie man als Kinderloser über mehr Steuern klagen kann und sich weißgottwie benachteiligt fühlt. Hattet ihr keine Eltern? P.S. Meine Eltern konnten sich Kinder "leisten", falls jetzt solche Einwände kommen.
 
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  • #22
@ #19: Da muss man gar kein Spezialist sein. Das ist doch alles schon hundertmal gerechnet worden. Ergebnis ist, dass die derzeitige Entlastung der Familien weniger ist als das, was später durchschnittlich an Sozialversicherungsbeiträgen geleistet wird.

Dein Vergleich mit dem Vesorgungswerk hinkt übrigens, da das Versorgungswerk ja gerade nicht rein umlagefinanziert ist wie die gesetzliche Rentenversicherung.

Pat Pitt
 
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JoeRe

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  • #23
Um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: Ich halte die Kinder-/Nichtkinder-Entscheidung einfach für eine Wahl des persönlichen Lebensstils. Und jeder sollte seinen eigenen Lebensstil selbst wählen können (und mit den Konsequenzen leben), ohne dass es ihm als moralisch verwerflich angelastet wird.

Wenn nun unser Rentensystem auf einem Schneeballsystem aufgebaut ist, kann ich doch nicht die Leute dafür moralisch verantwortlich machen, die aus einer persönlichen Einstellungen heraus keine weiteren Schneebälle produzieren.
Wenn man aber am Schneeballsystem was ändern will, sollte man das an die Leute richten, die das System gebaut haben und in eine andere Richtung lenken können. Ob dafür eine Partnerplattform der richtige Ort ist...?
 
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  • #24
Wer hat denn das System aufgebaut? Wie willst du denn wen zur Rechenschaft ziehen? Welche Alternative gäbe es denn dazu? Nein, es sind nicht die anderen, die was tun müssen, sondern wir. Ich bin gerne bereit, für Bedürftige, sei es Kinder, Ältere, Karnke meinen Beitrag zu leisten, aber ich ich das System ändern würde um jedermanns Lebensstil gerecht zu werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es wird kein System geben, dass es allen Recht macht. Man sollte die Leute entlasten, die es benötigen.
Hat man wirklich so eine große Wahl beim persönlichen Lebensstil? Stell dir vor es treffen sich zwei Partner, der eine will Kinder haben, der andere nicht, und beide wollen zusammenbleiben. Entweder einer gibt seinen Wunsch auf, oder beide trennen sich. Oder Menschen, die Kinder haben wollen, aber keinen passenden Partner finden, oder unfruchtbar sind. Zugegeben, die Beispiele sind ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber man kann sich nicht alles aussuchen im Leben. Das ist eine Wunschvorstellung, die mit der Realität herzlich wenig zu tun hat. Ich merke es an einem Kumpel: Er ist über 60, möchte gerne Kinder, will aber nicht mit seiner Partnerin in einer Wohnung leben, usw. Das ist jetzt ein Extrembeispiel, aber man hat nur unter seinen gegebenen Umständen Enscheidungsfreiheit. Ich wollte nach meinem Studium ins Ausland, hätte mir aber in dem gewünschten Land nicht ohne fremde finanzielle Unterstützung nicht leben können. Ich habe zwar dort Arbeit gesucht, aber ich musste auch realistisch sein. Ich hätte wahrscheinlich 2 Jobs gebraucht, was für einen Ausländer schwieriger ist. Deshalb bin ich in Deutschland geblieben. Sicher steigen meine Chancen, wenn ich Berufserfahrung habe, aber ich würde auch gerne Familie haben. Ich sehe aber, dass es höchst unwahrscheinlich ist, alles unter einem Hut zu bringen. Also muss ich Abstriche machen und schauen, was sich in den nächsten Jahren ergibt. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
 
  • #25
Nachdem ich sehr gerne Kinder hätte finde ich, daß ich gerade nicht egoistisch handle, wenn ich bisher (w, Mitte 30) keine habe. Weshalb sollte es ausschließlich egoistisch sein, der Verantwortung einem heranwachsenden menschlichen Wesen gerecht werden zu wollen?
Abgesehen davon, daß ich den höchstmöglichen Steursatz zahle setze ich das Wohl eines Kindes höher als meines. Und ein Kind hat verdient, aus Liebe gezeugt zu werden und es hat auch ein Recht auf Eltern - und ich wünsche mir für mein Kind Eltern, die sich lieben und gemeinsam das Kind großziehen, mit ihm eine Familie bilden und ihm eine gute Ausbilung zukommen lassen und es nicht von einer "Betreuung" in die nächste schieben.
Das mag auch egoistisch sein, aber ist es nicht nur, denn ich weiß, daß ich mit meiner Ausbildung und Berufserfahrung erstens eine Familie zur Not auch über Wasser halten könnte und zweitens auch alleine für mein Kind sorgen könnte, denn ich bin mir nicht zu schade zu arbeiten und würde zur Not auch niedere Dienste (keine unmoralischen) erfüllen. Jemand, der hierfür keine Vorraussetzungen hat, handelt meiner Ansicht nach schlichtweg dumm, wenn er ins Blaue hinein Kinder zeugt,
Ich finde Frauen, die Männern quasi als Lebensversicherung für sich selbst ein Kind andrehen, weil sie einfach nicht arbeiten wollen, weitaus egoistischer (und wer bitte als EP sorgt nicht selbst fürs Alter vor - ganz unabhängig von Kindern?).
Und ich halte Familien, die nur nach sich sehen und z.B. keine Spenden für z.B. Kinderhilfsprojekte geben ebenfalls für weitaus egoistischer.
Und Familien, die meinen hirnlos Kinder bekommen zu müssen und den Staat dafür bezahlen lassen sind in meinen Augen auch viel egoistischer als jemand, der für ein hilfloses Wesen möglichst optimale Voraussetzungen schaffen will. Daß dafür nötig ist, daß derjenige erst mal sein Leben für sich in geregelte Bahnen bekommt ist nur eine sinnvolle und ergänzende Voraussetzung dafür.

Es mag zum Teil egoistisch sein, nicht zu früh oder gar keine Kinder bekommen zu wollen - fragt sich nur, was wirklich unterm Strich für wen nützlicher, sinnvoller, praktizierbar unter Berücksichtigung der Belastungen für alle (Familie, Bekannte, Freunde, Staat) ist.

Für alles muß man einen Test, eine Prüfung ablegen - nur die verantwortungsvollste Aufgabe überhaupt kann der Dümmste, Verantwortungsloseste in die Wege leiten und es ist wie es immer ist: nach dem schwächsten Glied richtet sich die Handhabung/Regelung.
Ich finde nur, daß man die Handhabung nicht immer nur zu Lasten der Gedankenvolleren und Verantwortungsbewußteren regeln sollte, denn die nehmen sowieso schon genug Mühen auf sich. Wenn ich Bockmist baue, muß ich auch dafür gerade stehen und keiner sonst hilft mir da raus!

Mary - the real
 
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  • #26
Ich möchte nicht sagen, dass man die Kinder auf Betreuung abschieben soll, nur ich kriege teilweise mit, wie immer mehr Menschen sich einfach keine Kinder leisten können, weil sie trotz hoher Ausbildung sehr schlecht bezahlt werden. Eine Gesellschaft, in der Kinder nur für wenige, reiche 'möglich' sind, finde ich nicht erstrebenswert. Natürlich gibt es Menschen, die kopflos handeln -aber die Kinder können nichts dafür! Und was das sich Kinder alleine leisten angeht: Ich bin ganz klar der Meinung, dass beide Elternteile für das Kind aufkommen MÜSSEN. Des weiteren braucht man zeitweise eine Kinderbetreuung, wenn beide arbeiten gehen. Dass das in der Realität nicht immer so einfach ist, weiß ich. Familien HABEN eine höhere finanzielle Belastung als Kinderlose -Das ist so. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn sie entlastet werden. Es lohnt sich für niemanden, Kinder des Geldes wegen zu kriegen. Das wünsche ich mir auch nicht! Natürlich sollten die Personen zur Verantwortung gezogen werden, die es betrifft. Aber auch wir haben unsere Beiträge zu leisten. Stellt euch mal vor, ihr hättet eure Schulbildung nicht genießen können, da wart ihr selber Kinder!
Verheiratete genießen auch ohne Kinder steuerliche Vorteile. Darüber regt sich offenbar keiner auch. Ich auch nicht. Ich rege mich aber darüber auf, wenn Familien als Schmarotzer dargestellt werden. Wenn ihr kinderlos bleiben wollt- so ist das eure Entscheidung, aber ihr lebt nicht alleine in unserer Gesellschaft und auch ihr könnt irgendwann mal selbst bedürftig werden und wart es sogar mal, als ihr Kinder wart. Jeder von uns! Und denkt auch mal an eure eigenen Eltern, schließlich ist heute Muttertag.
 
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  • #27
Ja, sind sie und zwar ohne wenn und aber!
 
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  • #28
Weshalb kann man sich eigentlich auf den Threads hier im Forum nicht auf das Kernthema beschränken? Hier geht es darum, ob es richtig ist, als egoistisch angesehen zu werden, wenn man bewusst auf Kinder verzichtet.

Ich verstehe die Emotionen betreffend Familienunterstützung - aber macht bitte dazu einen eignen Thread auf, wen euch das interessiert.
 
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  • #29
Ich persönlich kann es zwar nicht verstehen wenn man keine möchte aber ich finde es nicht egoistisch wenn man sich entschließt keine Kinder zu bekommen. Die Veränderung des eigenen Lebens ist enorm und jeder sollte sich frei entscheiden können ob er sich darauf einlässt. Egoistisch finde ich es nur wenn Kinder abgetrieben werden weil sie gerade nicht in den eigenen Lebensplan passen oder eine Schwangerschaft eingeplant wird wie ein Urlaub.
 
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  • #30
Mary, Du bist erst Mitte 30? Dachte, Du bist älter... habe ich mich wohl verlesen in deinen Beiträgen.
 
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