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  • #1

Serielle Monogamie = Vor allem EIGENE Bedürfnisbefriedigung?

Wenn ich mich hier im Forum (und im RealLife) so umschaue, dann scheint es mir angesichts von Themen wie "Welcher Job?", "Welches Auto?", "Alter ?", "Qualitäten im Bett" etc. pp. eigentlich vor allem um eines zu gehen: Hier meine Bedürfnisse - wer befriedigt die - bitteschön - am besten? Und wer in einem Punkt abfällt? - Aussortierten! Bei den Jüngeren mögen ja noch die unterschwellig wirkende Gesetze der Evolution entschuldigend herangezogen werden können, aber bei den "Mittelalten"? Wo bleibt eigentlich die - wertschätzende - Liebe für ein Gegenüber?
 
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Berliner30

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  • #2
Pauschalaussagen finde ich unpassend und unschön. Es gibt sicherlich viele die so denken, aber so einen willst du ja nicht und ein paar normalgebliebene gibt es in jeder Altersklasse. Nur ist es schwierig diese zu finden, da gebe ich dir Recht. Bei meinen Auswahlkriterien bin ich sehr tolerant (es müssen mehrere KO Kriterien gleichzeitig auftreten, damit eine Absage geschrieben wird) und suche eine ebenso tolerante Frau, alles andere paßt nicht (z.B. Frauen die nur nach Bild fragen und danach aussortieren gehen mir sonstwo vorbei). Ich vergeude meine Zeit nicht mit so oberflächlichen Kontakten und fahre damit ganz gut.
 
  • #3
Du vermischt hier verschiedene Aspekte unter dem tollen Schlagwort "serielle Monogamie".

Zunächst einmal: Serielle Monogamie im Wortsinn ist völlig natürlich. Das Wort sagt nichts mehr aus, als dass man seinem Partner treu ist und erst eine Partnerschaft beendet, bevor man die nächste beginnt. So leben zum Glück die meisten!

Nicht nur ich betone hier oft genug, dass der wirklich entscheidende Punkt bei der Partnersuche das gegenseitige Verlieben ist, zusätzlich sollte man ähnliche Ansichten, Wertvorstellungen und Ziele haben. Daraus sollte eine auf Dauerhaftigkeit angelegte Beziehung folgen -- die mit glück im Idealfall ein Leben lang hält. Wenn nicht, dann halt nur einige Jahre. Das nenne ich serielle Monogamie.

Wenn man serielle Monogamie als Euphemismus für promiskes Leben verwendet, dann hat man den Begriff falsch verstanden, befürchte ich!

Oberflächliche Dinge wie Job, Auto, Bett sind nur dahingehend von einer gewissen Bedeutung, als dass sie eben oft auch auf die menschliche Kompatibilität schließen lassen. Ein Prahler und Protzer bezüglich Beruf und Auto wird z.B. eher weniger kompatibel mit mir sein -- deswegen interessieren mich Beruf und Auto, aber nicht weil ich bestimmte Autos oder Berufe kategorisch ausschließen würde.

Du hast also recht: Verlieben, dann Liebe sind essentiell für eine Partnerschaft. Aber zusammenpassen muss man dennoch, sonst reibt man sich auf!
 
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  • #4
# Frederika

Naja, "Serielle Monogamie ist völlig natürlich" => 50% der Kinder wachsen bei einem Elternteil (meist der sie über alles liebenden Mutter) auf, während die Väter (die ihre Kinder mglw. auch über alles lieben?) in über 95% der Fälle zum Zahl- und Alle-14-Tage-Papi degradiert werden... ?

Logisch: Erst, wenn einer der Partner "sich verbessern kann", kündigt er die bisherige Treue auf (in 75% der Fälle die Frauen, was sich mit der Unterhaltsreform etwas korrigieren wird?) und begibt sich, sozusagen mit Absolution und ganz entspannt, in eine neue Runde... ;-)

Ver-lieben. Eben, dieser Rausch ist nicht von Dauer. Aber weil dieser Kick so verlockend ist, ist auch die serielle Monomagie Realität.

Eine dauerhafte Paarbeziehung (der inszenierte romantische Traum) scheint einfach widernatürlich, weil auch evolutionär ohne Sinn?

Insofern die (egoistische) "Selbstbedienung", bei dem/der, der/die das zulässt, nur natürlich?

=> Gutmütigkeit ist, gerade auch in Paarbeziehungen, "Dummheit"? = Drum lassen sich (bzw. können es aus serieller Enttäuschung auch irgendwann nicht mehr) die Gutgläubigen irgendwann auch nicht mehr ein?

=> Die "Stärkeren" (Härteren) pflanzen sich verstärkt fort - bereit und in der Lage, den härter werdenden Konkurrenzkampf (steigende Erdbevölkerung/Wanderungen/Wasserkriege) besser zu bestehen?
 
  • #5
@#3: Wenn man gemeinsam Kinder hat, sollte man natürlich zusammenbleiben! Zerrüttete Familien sind eines der Grundübel unserer derzeitigen Gesellschaft.

Wir definieren wohl den Modebegriff auf sehr unterschiedliche Art.
 
  • #6
Serielle Monogamie... damit verbinde ich jemanden der seine partner monatlich wechselt.
Es ist überhaupt eine merkwürdige wortschöpfung weil eine parallele monogamie *g* ist ja ein widerspruch in sich.
 
  • #7
zu 5: "Kettenmonogamie" ist da treffender - entsprechend dem Kettenarbeitsvertrag im Arbeitsrecht (ein befristetes Arbeitsverhältnis folgt dem nächsten). Aber serielle M. ist wohl der gängige Begriff.
 
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Gast

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  • #8
Sinnvoll und liebevoll wäre es, wenn die Kinder die volle Unterstützung BEIDER Elternteile bekämen! SO entstehen immernoch die langfristig stärksten Persönlichkeiten!
@3 Und überhaupt- wo hast Du die 75% her?? Es ist ja wohl eher umgekehrt, so dass häufiger die Männer im mittleren Alter die Frauen mit den Kindern sitzenlassen, um mit einer Jüngeren in die nächste Runde zu gehen! - > das erhöht erst recht die Anzahl der Nachkommen und wird dann auch noch mit einem Begriff wie "serielle Monogamie" schön geredet.
Für mich klingt der Begriff wie eine Rechtfertigung für Oberflächlichkeit, sich nicht Einlassen auf die "schlechten Tage", die in jeder tiefen Beziehung auch kommen und aus der sie auch gestärkt hervorgehen kann.
Eli
 
  • #9
Hier werden zwei DInge m.E. unzulässigerweise miteinander gleichgesetzt.
die übliche Definition serielle Monogamie bezeichnet eine Kette von längeren, mehrjährigen Beziehungen in Treue, kein Fremdgehen. Was du beschreibst ist libidöses Verhalten und was völlig anderes. So leben aber nur die wenigsten Menschen, nur wird darüber halt mehr und ausführlicher berichtet. Normalität ist für die Medien langweilig.
Meine Bedürfnisse kann ich immer nur selbst erfüllen, das kann kein PArtner für mich tun, ebensowenig wie sie meine Probleme lösen kann.
@7 Es lebe das Klischee "g" Deine ist die Landläufige Meinung, stimmt aber nicht. Tatsächlich beenden weitaus häufiger Frauen die Beziehung. Manche Männer gehen zwar gerne Fremd würden aber in der Mehrheit sich niemals von Ihrer Frau trennen. Auch das meist jüngere Modell ist ein Märchen, kommt zwar vor, ist aber nicht die Regel.
 
J

JoeRe

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  • #10
Ich gehe mal nur auf den Inhalt des Threads ein, nicht auf den damit nicht zusammenhängenden Titel.

Wenn mir Profile von sehr vielen potentiellen Partnern gezeigt werden, die ich nicht kenne, weiss ich genau, dass ich nicht jede haben kann. Also filtere ich. Da ich aber keinen von ihnen kenne, kann "wertschätzende Liebe" kaum mein Filterkriterium sein.
Warum also dann nicht als Filterkriterium meine Anforderungen zur Befriedigung meiner Bedürfnisse aufstellen? Ist das schlimm? Warum soll ich a priori nach Leuten suchen, die meine Bedürfnisse nicht befriedigen?
Ab wann ein Kriterium zu einem Knock-Out-Kriterium wird, muss jeder selbst entscheiden. Klar, je mehr KO-Kriterien man hat, desto enger ist die Wahl und desto größer ist die Chance, dass man niemanden findet. Dann stellt sich die Frage, inwieweit man bereit ist, im Zweifel auch alleine durch das Leben zu wandern.

All das hat aber wenig mit Moral und der Einstellung zur reinen Liebe zu tun, sondern ist ein normaler Selektionsprozess, der einsetzt, lange bevor Liebe ein Thema wird.
Die wertschätzende Liebe kommt dann, wenn man ein Gefühl für den anderen entwickelt hat. Aber ich sehe weniger solche Threads "ich bin seit 3 Jahren mit meinem Freund zusammen, jetzt hat er sich ein kleineres Auto gekauft -- soll ich Schluss machen?"
 
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