Lustschreie meiner Nachbarn würden mich peinlich berühren (habe aber noch nie jemanden gehört - auch meine Mitbewohner in der WG nicht).
Einerseits freut es mich, wenn andere offensichtlich ein erfülltes Liebesleben haben, andererseits halte ich es für unsozial und ...ja, unterschichtig (Verzeihung!), wenn jemand regelmäßig keine Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Was privat ist sollte privat bleiben.
Ich persönlich kann bei gutem Sex auch nicht mucksmäuschenstill sein. Es hat mich oft irritiert, dass mein Exfreund sehr leise war. Das war mir allerdings 1000x lieber als einer, der wie am Spieß brüllt. Das fände ich doch sehr affig und damit käme ich auf Dauer auch nicht klar.
Ich liebe es, wenn kein Mitbewohner daheim ist, und man als Paar die ganze Wohnung für sich hat. Da kann ich mich gehen lassen und stöhne schon auch mal etwas (!) lauter. Das hat ja auch den positiven Effekt, dass man (ich zumindest) sich immer weiter selbst antörnt. Richtig lautes Herumschreien wäre mir doch etwas peinlich und ich denke schon auch an die Nachbarn. Wenn ein gewisser Grad der Erregung überschritten ist, komme ich mit tiefem Atmen leider nicht mehr aus. Dann kommt ein Laut hinzu (Stöhnen, aber kein Rumschreien, ich glaube, das ist normal!?). Manchmal beiße ich mir selbst in die Hand oder Schulter oder drücke ein Kissen in mein Gesicht. Ich kann und will die Extase natürlich ab einem gewissen Punkt nicht vollkommen unterdrücken, aber unkontrolliert herumbrüllen muss ich nicht, und wenn ich merke, dass ich über die Lautstärke nicht mehr viel Kontrolle habe, stöhne ich in mein Kissen

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Etwas gehemmt hat mich bislang nicht allein der Gedanke an die liebe Nachbarschaft, sondern auch, dass meine (wenigen) Exfreunde selbst leiser waren als ich, also höchstens ganz leise gestöhnt haben. Da konnte ich mich lange Zeit nicht richtig gehen lassen, weil ich mir seltsam vorkam.
w, 25