Hallo an Alle!
Ich verstehe die Grundproblematik des Fragestellers.
Darf ich hier 41, w, die Komplexheit dieses Thema von meinem Beispiel aus erläutern...
Ich bin 41, w, bin selbstständig, habe regelmäßiges, gutes, aber nicht zu hohes Einkommen.
Führe seit einem Jahr eine Beziehung, mit einem sehr liebevollen und sozial sehr kompetenten, etwas jüngeren Mann, er auch selbstständig. Wegen der Entfernung und unseren Jobs sehen wir uns unterschiedlich, mal 4-5 Tage hintereinander, wenn er kommt, mal 2-3 Tage, wenn ich meine Freizeit so organisieren kann. Da ich ach zwei Kinder habe, sehe ich es als ein Segen, wenn er kommt, und nicht ich fahren muss. Meine Kinder lieben ihn, und wir haben schon öfters das Gefühl gehabt, wenn er bei uns ist, dass wir langsam familiere Gefühle empfinden.
Er ist ein Spassvogel, ein guter Freund und ein liebevoller Liebhaber. Er sieht es, wenn ich viel zu tun habe, wo er im Haushalt helfen kann, meist übernimmt er seine Lieblingsbeschäftigung, das Kochen und liebevoll verwöhnt er mich dann mit meinem Lieblingswein.
In der letzten Zeit bekommt er wegen der Wirtschaftskrise weniger Aufträge, dadurch hat er wirklich viel weniger Geld, oft reicht es gerade für seine Miete und Telefon. Am Anfang habe ich es gar nicht mitbekommen, weil wir am Anfang unseres Kennenlernens nie über unsere Finanzen geredet haben. Ich merkte es erst, als er plötzlich mit mir nicht mehr fortgehen wollte. Ihm war es so peinlich, dass er sich richtig zurückgezogen hatte.
Ich habe ihm meine finanzielle Hilfe angeboten, weil es für mich selbstverständlich war, dass wer, wenn nicht ich ihm helfen sollte.
Plötzlich hat sich unser Liebesleben geändert. Er hatte beim Kuscheln öfters keine Erektion mehr bekommen, obwohl wir uns nicht weniger gesehen haben und hatte sich dafür immer entschuldigt.
Es sind jetzt ein paar Monate schon, dass ich ihm regelmäßig mit kleineren Beträgen helfen muss. Ich liebe ihn sehr und ich weiss, dass er mich auch sehr lieb hat und es keine andere Frau im Spiel ist.
Aber die Problematik, wenig Geld zu haben, lastet auf sein Gewissen, und belastet ihn seelisch sehr und dadurch auch unsere Beziehung. Sein Stolz ist auf alle Fälle geknickt.
Trotz allem, habe ich persönlich damit kein Problem, solange ich ihm nicht ganz aushalten muss. Wir gehen weniger aus und ich halte mich in seiner Gegenwart weniger einkaufsfreudig.
Allerdings habe ich bei der Urlaubsplanung ein wirkliches Problem. Wir würden so gerne gemeinsam auf Urlaub fahren, nächstes Jahr im Sommer mit einem Wohnmobil durch Frankreich, er kann aber gar nichts dazu beisteuern. Ich könnte ihn dazu einladen, aber ich will nicht sein geknickten Stolz noch mehr belasten. Dann hätte er endgültig das Gefühl, ausgehaten zu sein.
Also lieber Fragesteller, ich verstehe Dich, aber glaube mir, wir Frauen empfinden und definieren Liebe nicht nur durch die Geldbörse.
Es gibt viele Frauen, die vom Haus aus mit weniger Geld auskommen müssen, das aber gut organisieren. Orientiere Dich nach Ihnen.
Deine Aufmerksamkeiten sollen romantische Erfindungen sein...Kleine, versteckte Liebesbriefe, mal ein selbsgebasteltes Bild von eine Rose, ein Frühstück im Bett, alleine die Tatsache, eine Tasse Lieblingstee zum Schreibtisch zu bekommen, oder eine Fussmassage beim Fernsehen kann eine Frau überglücklich machen.
Ich wünsche Dir viel Glück!