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  • #1

Menschen am Strand und ihre Tattoos

Hallo, bei dieser Hitze war ich ein paarmal im Strandbad und konnte viele tätowierte Frauen und Männer betrachten. Ich habe einen Mann gesehen, der sich den Schriftzug einer Biermarke auf dem Rücken verewigen ließ. Mir fiel auch eine Frau mit Flügeln auf dem Rücken auf, wobei das Tattoo wirklich übel aussah. Nun meine Frage: Welche Verschönerungen dieser Art fielen euch besonders in's Auge? p.s. Ich weiß, dass schon ein paarmal über das Thema diskutiert wurde.
 
  • #2
Ja, die Qualität der Tattoos ist extrem unterschiedlich. Ganz unabhängig von meiner sonstigen ablehnenden Einstellung zu Tattoos gibt es welche, die qualitativ exzellent sind und solche, die wirklich handwerklich übel sind.

Im großen und ganzen kann man aber zwei Grundtypen an Tattooträgern schnell unterscheiden: Die Proleten mit entsprechenden primitiven oder schlechten Motiven und die Körperkult-Fanatiker mit hochwertigen, gut plazierten Motiven.

Richtig übel finde ich Tattoos, die sehr dominant sind: z.B. den Hals rauf -- kann man gar nicht verbergen und grenzt aus. Solche Leute wollen offensichtlich nicht zur normalen Gesellschaft gehören, sondern provozieren und sich abkanzeln. Schade, was denen wohl widerfahren ist? Da wäre ein Therapeut eine bessere Investition als das Tattoo gewesen.

Mit fallen auch oft die Mode-Tattoos bei jungen Mädchen auf: Engelchen auf der Schulter, Delphin knapp oberhalb der Bikinizone und so was. Sieht tatsächlich spontan ganz niedlich aus, aber die arme Frau, wenn die mal erwachsen wird und in besserer Gesellschaft bestehen muss. Die wird es sicher irgendwann bereuen. Na ja, und der springende Delfin wird auch irgendwann zum abtauchenden Wal... keine schöne Zukunftsperspektive!
 
  • #3
@#1: "der springende Delfin wird auch irgendwann zum abtauchenden Wal" - *LOL* Wenn sie Glück hat, wird der Wahl gleichzeitig von einem Ring bedeckt. :)

Ansonsten gibt es auch Tattoos mit Motiven, die gerade in sind. Im Netz habe ich eine Tattoovorlage gesehen, auf der Michael Jackson und der Schriftzug "King Of Pop" zu sehen war. Das Ding bedeckt die obere Rückenhälfte.

Welcher Verrückte lässt sich so ein Ding stechen? In einem Monat spricht keiner mehr über den Tod Jackos.
 
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JoeRe

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  • #4
Ohne auf die alte Diskussion zurückzukehren, ob und inwieweit Tätowierungen "normal" sind oder einem die Zukunft verbauen (zumindest ich habe meins bisher nach 5 Jahren nicht bereut, wünschte mir es schon früher gehabt zu haben und es hat sich noch nie negativ auf meine Berufskarriere ausgewirkt):

Heute habe ich mit einem Arbeitskollegen über gewisse Tätowierungen im Spaß geredet. Folgendes ist mir als artistisch sehr positiv aufgefallen:
http://www.celebritytattoos.org/wp-content/uploads/2007/04/gaming-tattoos.jpg
 
  • #5
@#4: Also mit so einem "Mann mit Tattoo" könnte ich definitiv nicht zusammensein. Das Motiv ist brutal und widerlich, wenn auch qualitativ hochwertig.

Warum tut man sich das an? Ich habe ja auch nicht mein Leben lang dieselben Fotos an der Wand hängen, nicht dieselben Ohrringe drin oder andere Schmuckstücke "für ewig und immer".

Was machst Du denn beruflich, wie groß ist Dein Tattoo und wer von Deinen Kollegen hat es schon gesehen?
 
  • #6
@#3: Das Bild zeigt ein frakturiertes Gesicht einer Frau, der offenbar drei Pfeile durch den Kopf geschossen wurden. Ein Pfeil geht sogar durch ihr rechtes Auge, aus dem anderen blutet sie heraus.

Im Hintergrund befindet sich ein Raubvogel (vermutlich ein Adler) mit seinem wegen seiner heruntergezogenen Augenbrauen typischen aggressiven Gesichtsausdruck. Statt normaler Krallen hat man ihm messerähnliche Waffen gegeben.

Soll das übertrieben symbolisieren, was eine Frau zu erwarten hat, die sich auf einen Mann mit einem solchen Tattoo einlässt? Für mich strahlt dieses Tattoo mindestens erhebliche Aggressivität aus. Wer sich so ein Ding stechen lässt, will damit vermutlich Gewaltphantasien zum Ausdruck bringen. Ob das Tattoo künstlerisch anspruchsvoll ist oder nicht, spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Das kann ein Nicht-Tattooträger ohnehin nicht überprüfen, während die inhaltliche Message sehr wohl ankommt.
 
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JoeRe

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  • #7
Meine liebe Frederika.
Ich bin mir sicher, es gibt -- unabhängig von meiner Tätowierung -- ein Dutzend Gründe, warum Du keine 10 Minuten mir mir und ich keine 10 Minuten mit Dir zusammen sein willst. Von daher dient die Tätowierung nur dazu, unseren gegenseitigen Auswahlprozess zu beschleunigen. Zumindest hier auf dem Forum, weil Du "im wirklichem Leben" nicht auf die Idee kommen würdest, dass ich tätowiert bin.
Aber das habe ich Dir schon öfters gesagt.

Zur Beantwortung Deiner Fragen: Ich habe mir das angetan, weil es mir gefällt, und weil ich es schön auf meinem Körper finde. Und auch, weil ich es ungewöhnlich finde -- nicht, dass ich eine Tätowierung trage, sondern das Motiv, die Größe und die Ausführung. Ich habe kein Problem damit, es mein Leben lang zu tragen -- es macht ein Teil des Reizes einer Tätowierung aus.

Beruflich bin ich IT-Berater, zur Zeit in Projektleitungsrolle. Meine Tätowierung ist groß, sie erstreckt sich über den Großteil meines Rückens. Kein Kunde hat je meine Tätowierung gesehen (Kunststück: unter Unterhemd, Hemd und Sakko ist sie nicht sichtbar), in meiner Firma haben es eine Handvoll Leute nach einem Dreiviertel Jahr gesehen. Aber erst, nachdem ich einen "Toleranzcheck" des Managements durchgeführt habe.

@5: Interessant, was da alles reininterpretiert wird.
Ist die Tattooträgerin nicht eine Frau?
Abgesehen davon -- oftmals spielen Leute mit künstlerischen Symbolen und Motiven, ohne dass daraus gleich etwas deren Unterbewusstsein entschküsselt werden kann. Noch nie ganz kuschelige, harmlose Pussybärchen in martialistischer Kleidung kennengelernt?
In diesem Fall ist es ein Zeichens für ein Computerspiel, was sicherlich eine Verbeugung vor dem Zeitgeist ist. Aber deshalb der Trägerin Gewaltphantasien nachzusagen ist so differenziert und psychologisch wertvoll, wie jedem Crysis-Spieler zum Amokläufer zu stilisieren.
 
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  • #8
Ich hatte einen Freund, von dem ich nie gedacht hätte, dass er tatowiert sei, bis er sein T-Shirt auszog und eine relativ großes, aber perfekt gemachtes Tatoo auf seinem Rücken prangte. Mit voller Verwunderung fragte ich ihn wann er sich das hat stechen lassen, seine Antwort war, während er auf die Diagnose -bösartiger oder gutartiger Tumor- wartete.....
Die Diagnose fiel gut aus, das Tatoo ist noch zu sehen und der Mann war einer der beeindruckensten Männer, die ich je kennenlernen durfte. Danke Mr. Blue!

So hin und wieder ist es auch nützlich seine Konzepte zu überdenken...
 
  • #9
@#7: Was hat das mit Konzepten zu tun? Verstehe ich jetzt nicht. Alleine schon die Idee, wegen eines potentiellen Tumors ein Tattoo stechen zu lassen, erscheint mir mehr als abwegig. Dazu muss man ja schon länger mit dem Gedanken gespielt haben und überhaupt eine Tendenz zu diesem Mileu haben.
 
  • #10
@#6: Ob es sich um eine Frau handelt auf dem Bild, ist zunächst mal egal. Ich habe #5 auf dein Statement #3 bezogen und hier mal unterstellt, dass du dir so ein Tattoo vielleicht stechen lassen willst oder mit dem Gedanken spielst. Und dann trüge es ein Mann.

Nichtsdestotrotz käme so ein Tattoo auf dem Rücken einer Frau noch krasser rüber. Während man bei Männern mit so einem Tattoo vielleicht noch von besonderem Maskulinismus sprechen könnte, passt sowas zu einer Frau überhaupt nicht. Mal abgesehen davon, dass sie damit kurze Haar tragen müsste - was ziemlich burschikos rüberkommt.

Da du gerade Crysis ansprichst: Das ist der offizielle Nachfolger von FarCry - das Game, das Tim K. vor seinem Amoklauf in Winnenden gezockt hat. Für deine Zwecke ist dein Vergleich insofern kontraproduktiv, aber ich will damit nicht sagen, dass jeder, der sich so ein Tattoo stechen lässt, unweigerlich mit einer Uzi im Anschlag durch die Straßen läuft.
 
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  • #11
*seufz*
Können wir eigentlich wieder zu der eigentlichen Frage zurückkehren, anstatt zum dutzensten Mal die These wiederzukäuen, inwieweit Tätowierungen, Denglisch-Nutzung oder mangelnde orthographische Fähigkeiten jemanden einem "Mileu" zuordnen?

Ich finde die Frage nämlich spannend.
Persönlich finde ich gut ausgearbeitete Flügel auf dem Rücken einer Frau sehr schön.
 
  • #12
@#6: Das Zeichen eines Computerspiels? Welches denn bitte?

Warum lässt man sich Markenzeichen tätowieren? Macht man das auch mit "Coca Cola" oder "Harry Potter"? Leute, das ist wirklich eine seltsame Welt.
 
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  • #13
Wie will man denn Tatowierungen beurteilen wenn man sie nur mit einem Gedanken betrachtet. Das ist wie mit der modernen Kunst- alles nur Geschmiere- In der Art und Weise kann man weder Kunst beurteilen noch offene Fragen beantworten.

Also schöne Tatoos hat Kat von D (L.A. Ink) und für mich ist sie einfach eine Künstlerin und gehört damit zu diesem "Mileu".

Nicht jedes Tatoo ist gut und es gibt sehr viele, bei denen sowohl das Motiv als auch die Machart zu wünschen übrig lässt. Deswegen alle Tatoos in einen Topf zu werfen ist genauso wie einen Bottichelli mit Kindergartbildern vergleichen zu wollen.
Was würdet ihr zur "Geburt der Venus" gut gestochen auf einem Rücken sagen? Jenseits von Euren Vorlieben. Betrachtet dies doch einfach nur einmal unter dem Kunstaspekt und den Tatowierer als einen Künstler der sein Kunstwerk nun mal auf einem Stückchen Haut hinterlässt. Der Mensch, der es sich stechen lässt, möchte sein persönliches Kunstwerk bei sich haben und nicht nur in der Wohnung hängen lassen.
Könnt ihr Euch in diese Vorstellungswelt hineinversetzen?
Gut gemachten Tatoos zolle ich Respekt, da sie einiges an handwerklicher Fähigkeit und Kreativität erfordern, leider bekommt man selten welche zu sehen. Japanische Tatowierungen gefallen mir vom Stil her sehr gut.
 
  • #14
@#12: Ja, das kann ich sogar gut nachvollziehen. Vom handwerklichen und künstlerischem Aspekt her finde ich Tattoos zum Teil überragend gut und geradezu erstaunlich, wenn auch das Mittelmaß wie überall dominiert.

Aber gehe Du doch mal auf meinen Punkt ein: Mich stößt schon der Gedanke ab, seinen eigenen Körper dauerhaft so verzieren zu lassen. Ich würde mich niemals dafür entscheiden, für den Rest meines Lebens immer den gleichen Ring, Ohrring, Kettchen oder sonstwas zu tragen und auch in meiner Wohnung würde ich nie beschwören, ein bestimmtes Bild für den Rest meines Lebens an genau dieser Wand sehen zu wollen. Ganz im Gegenteil, man selbst verändert und entwickelt sich, die Welt um einen heraum entwickelt sich, warum also festlegen? Ich kann das einfach nicht akzeptieren, dass man seinen einzigen Körper für eine (bestenfalls) Zierde so dahergibt.

Ich bleibe aber auch dabei, dass ein Tattoo etwas über die Geisteshaltung aussagt, denn jeder weiß, dass Tattoos umstritten sind.
 
  • #15
@#12: Auch ich habe Respekt vor den künstlerischen Fähigkeiten derjenigen, die Tattoos gut stechen können. Da könnte ich noch so viel üben, das würde ich niemals hinbekommen.

So ganz kann ich deinen Gedankengang allerdings nicht nachvollziehen, dass jemand "sein persönliches Kunstwerk bei sich haben und nicht nur in der Wohnung hängen lassen" möchte. Gerade Tattoos auf dem Rücken kann man ja im Gegensatz zu einem Bild an der Wand selbst nicht sehen. Deswegen besteht ja auch gerade der Verdacht, dass man das Tattoo lieber anderen zeigen möchte. Und das wiederum bedeutet, dass man damit etwas Bestimmtes ausdrücken möchte.

Wenn wir hier ansonsten allein über den künstlerischen Anspruch, das Aussehen und vielleicht auch die Interpretation von Tattoos reden wollen (@#11), wäre es sinnvoll, hier Beispiele zu präsentieren.
 
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  • #16
Fräulein Smilla
Wer denkt schon darüber nach, welche Schäden die Entfernung der Weisheitszähne verursachen kann,oder die Fahrt mit dem Auto etc.
Wer eine Tätowierung als Kunstwerk sieht möchte sie bei sich tragen, wer sein Auto gerne mag, wird es regelmäßig pflegen und sich wenig Gedanken über die Vergänglichkeit machen. Pauschalaussagen über Menschen helfen hier nicht weiter.
Würdest Du Deinen Partner auch mit einer schönen Tatowierung akzeptieren können. Bekommt ein guter Arzt oder Rechtsanwalt der tätowiert ist von Dir die gleiche Anerkennung wie einer ohne Tätowierungen? Was machst Du, wenn sich Dein Kind später mal tätowieren lässt, schwindet Deine Mutterliebe deswegen?
Ja Tatoos sind umstritten, aber nicht mehr so sehr wie vor 20 Jahren. Die meisten von uns sind auf Partnersuche und da sind sicher einige bereit Abstriche in ihren Ansprüchen zu machen. Ich habe schon einige nette Kerle mit Tatoos kennengelernt,die meisten Tatoos sind eh versteckt und nicht sofort sichtbar, wenn der Rest passt, warum nicht?
Stell Dir mal vor der Rest würde auch für Dich passen....könnte es nicht sein, dass sogar eine Frederika für ihre große Liebe ein Auge zudrückt????
 
  • #17
@#15 Ich müsste schon verdammt verliebt sein und wir müssten schon verdammt gut zusammenpassen, wenn ich bei einem Tattoo ein Auge zudrücken können sollte. Es müsste zumindest so unauffällig sein, dass man sich mit ihm nicht komplett blamiert. Also ehrlich, eine Tätowierung wäre hart an meiner Grenze, selbst wenn es passt. Ich käme mir zum Beispiel völlig milieufremd vor, wenn ich mit einem tätowierten Mann an meiner Seite in ein Schwimmbad gehen würde. Das hinterlässt einen Eindruck, den ich auf keinen Fall hinterlassen möchte.

Wo die Liebe hinfällt... aber dennoch gehe ich fest davon aus, dass dann auch zahlreiche andere Ansichten nicht zusammenpassen, sondern sich diametral gegenüberstehen würden. Tätowierte erschienen mir bisher noch niemals auch nur ansatzweise kompatibel.
 
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JoeRe

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  • #18
bin #11.
@12, 14:
Ich finde diese Art der Diskussion wesentlich interessanter als das, was davor lief.
Und ja, ich finde Tätowierungen können ein Kunstwerk sein.

Geburt von Venus halte ich für ein sehr tätowierenswertes Motiv, das sehr gut gelingen *kann*.
http://www.flickr.com/photos/eridony/2525668999/sizes/l/
ist artistisch gut, wenn auch vom Stil her mir zu kitschig.

Ich habe mir nach reiflicher Überlegung ein Bild von Douglas Shuler
( http://images.archangelgrey.multiply.com/image/8/photos/7/400x400/84/Serra-Angel-The-Reckoning-Douglas-Shuler.jpg?et=LdBuo3eUORc8f7MpiAniYQ&nmid=69047028 -- leider sehr dunkel auf dem Computer, sieht in echt besser aus) auf den Rücken stechen lassen.
Es hängt bei mir auch an der Wand -- flankiert von zwei preussischen Prinzessinnen und Dalis Frau ( http://www.fortunecity.es/bohemio/pintura/149/AtomicaLeda.jpg )
Ich habe dieses Motiv ausgewählt, weil es halt am dynamischsten von den dreien war, auf der Haut am besten wirkt und auch, weil nackte Mädels auf dem Rücken dann doch etwas komisch wirken, Kunst hin und her.

Die Tätowiererin hat hat es auf Papier mit Variation nachgezeichnet, und erst als ich mit dem Entwurf zufrieden war, es in meine Haut gestochen.
Warum auf dem Rücken? Weil er sich für größere Stechungen am besten als "Leinwand" eignet, nicht so leicht verformt und am wenigsten Konsequenzen mit sich trägt. Und selbst wenn ich es niemandem zeigen würde...irgendwie fühlt es sich gut an, es zu tragen. Und wenn nun Tätowierungen umstritten sind, so drücke ich damit ganz klar aus: "Ich bin nicht jedermanns Engel. Muss ich auch nicht."

Interpretationen von Kunst halte ich auf der persönlichen Ebene immer für schwierig. Klar, es gibt den ganzen kunsthistorischen Kram, aber schlussendlich gilt doch bei jedem Kunstwerk "wie wirkt es auf mich, was ruft es in mir hervor". Und das muss nichtmals etwas sein, was sich in Worte fassen lässt. Eleganz, Kraft, Dynamik, Intensität der Farben, vielleicht einfach ein Staunen reicht mir aus. Da muss keine Botschaft dahinter stecken. Ich bin auch kein passionierter Magic-Spieler. In oberflächlichen Gesprächen, wo ich danach gefragt werde, sage ich einfach "das ist mein persönlicher Schutzengel."

Manchmal verbinden Leute mit ihrer Tätowierung ein bestimmtes Lebensgefühl, eine Phase, ein Erlebnis welches sie so immer präsent haben wollen, ein Lebensmotto, was auch immer.
Ich halte Tätowierungen für einen sehr persönlichen Ausdruck, dessen Charme sich durch die Dauer und durch die Art, wie es erworben ist, ergibt.
 
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  • #19
Fräulein Smilla
Woher möchtest Du wissen dass unter Deinen flüchtigen Bekannten nicht doch der ein oder andere tätowiert ist? Meistens reden die Leute gar nicht darüber, oder fragst Du immer nach? Die meisten Rückentatoos, die ich gesehen habe, waren für mich überraschend. Da hat keiner der Besitzer vorher darüber geredet. Gute Tätowierungen sind sehr teuer, die sieht man nicht an Lischen Müller und Hans Schmidt. Das sind auch keine seltsamen Arschgeweihe oder Tribals die aussehen als wären sie mit dem Edding gemalt
Mit einer Tatowierung ist es genauso wie mit Ohrlöchern, nach zehn Jahren hat man sie vergessen, wenn man keine Ohrringe trägt. Daher vergessen die meisten Männer auch einen vorher darauf hinzuweisen....
 
  • #20
Auch wenn ich mir wohl keines stechen lassen würde, steh einfach nicht auf unnötige Schmerzen. Wenns die Freundin hat, so what? Da kann man sich wenigstens die Bilder anschauen wenn man mal nicht schlafen kann.

Und ach Fredericka, #8 Kommentar. Kannst du dir nicht vorstellen dass man sich vor einer solchen Diagnose spüren möchte? Was ganz verrücktes tun? Möglicherweise etwas was man sonst nie tun würde und dann wenn es gut ging es als Erinnerung daran, und daß man alles durchstehen kann hat?
 
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  • #21
Meine Güte, ich bin teils sehr entsetzt. Ist es wirklich wahr, dass man einen Partner "absägt" weil man sich nicht mit einem tätowierten Mann im Schwimmbad zeigen will?????
Ich selbst habe kein Tätowierung, weil ich Angst vor den Schmerzen habe, würde aber niemals jemanden verurteilen, der eines hat.
(Wohlbemerkt, ich rede von prof. Tatoos, nicht von irgendwelchen mit Kugelschreiber in den Unterarn geritzten Kreuzen, das hat wirklich mal was von Gefängniss für mich).
Nur einmal habe ich wegen einem Tatoo Schluss gemacht: wir hatten uns kennengelernt, öfters getroffen und als es dann "zur Sache" ging und er sein T-Shirt auszog, hatte er einTatoo. Dieses hat mich an sich nicht so erschreckt, aber was es war, fand ich entsetzlich: Es war eindeutig einer rechtsgeordneten politischen Haltung zuzuordnen. Ich habe ihn darauf angesprochen und es wurde mir bestätigt, dazu kam eine politische Meinung, welche für mich absolut inakzeptabel war.
Ich habe ihn am gleichen Abend noch rausgeworfen, obwohl ich ihn vorher prima fand. Er war nett, höflich, zuverlässig aber ich war derart entsetzt, ich konnte es nicht verbergen.
Wohlbemerkt, es war nicht, weil er tätowiert war, sondern was es ausgedrückt hat.
Wäre es ein Tiger oder eine andere Zecihnung gewesen, hätte ich es wahrscheinlich gut gefunden. Ich hatte mehrere Freunde mit Tätowierungen und fand das oft sogar schön, aber das war auch immer Kunst und nicht so etwas.
Das war das erste und einzige Mal, wo ich wegen einem Tatoo Schluss gemacht habe, aber ich denke, das war versändlich, oder?
 
  • #22
@#19: Du hast zwar nicht mich gefragt, aber ich fände so eine Maßnahme eher bedenklich als bewunderswert.

Wer keinen Bezug zu dem Milieu hat und sich ein (größeres) Tattoo stechen lässt, während er auf eine solche Diagnose wartet, der zeigt mir eher, dass er zu panischen Reaktionen neigt in Stresssituationen.

Ich will nicht sagen, dass ich völlig cool geblieben während der Diagnosezeit, aber ich hätte mir vielleicht das Buch von Lance Armstrong gekauft und nachgelesen, wie er den Krebs überstanden hat.
 
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JoeRe

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  • #23
@20
Auch wenn meine Meinung vollkommen konträr zu ihrer liegt, so zitiere ich doch mal hier Frederika: Ein Tattoo sagt was über die Geisteshaltung desjenigen aus, der es trägt.

Alles, was wir tun, sagt irgendwas über unsere Geisteshaltung aus: Den Beruf, den wir ausüben, die Klamotten, die wir tragen, die Musik, die wir hören, ob wir uns Tätowierungen lassen und mit welchem Motiv, ob wir Tätowierungen akzeptieren und welche Tätowierungen und Geisteshaltungen wir bei uns nahestehenden akzeptieren.

Diese Geisteshaltung ist primär entscheident für die Partnersuche.
Manche Leute (<Namen vorsorglich zensiert>) haben nun mal die Geisteshaltung, dass sie sich nicht mit Männern mit Tätowierungen am Schwimmbad sehen lassen wollen. Solche Leute passen halt nicht zu Leuten mit großflächigen Tätowierungen. Das ist vielleicht auch besser so. Jedem Tierchen sein Plaisirchen.

Du hast Deinen Freund rausgeworfen, weil er eine für dich (und mich) nicht akzeptable Geisteshaltung und politische Einstellung hatte. Nicht wegen schwarzer Farbe unter seiner Haut. Finde ich vollkommen verständlich. Und würde ich nicht anders machen.
 
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  • #24
Wir streiten hier über Geschmack - das schöne ist ja, dass jeder eine andere Meinung hat. Wenn wir alle Maori wären, gäbe es die Diskussion gar nicht :))
 
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  • #25
Zur Tumordiagnose, es war eine Schlange die sich in den Schwanz beißt, wie in der Unendlichen Geschichte von Michael Ende, diese symbolisiert u.a. Unendlichkeit.

Was Menschen tun mit dem Bewußtsein bald zu sterben kann sehr unterschiedlich sein.

Eine kleiner nachdenklicher Beitrag zum Thema Milieu. Elite kann auch darin begründet sein, über den eigenen Tellerrand schauen zu können und Menschen mit Mitgefühl zu betrachten. Ohne Zu- oder Abneigung sondern mit dem Wunsch zu verstehen. Daraus könnte im Idealfall auch Liebe entstehen....eine gute Vorrausetzung um die Auswahl der möglichen Partner zu erhöhen...sei dieser nun tätowiert oder nicht.
 
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