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  • #31
Vielleicht fehlt ihm einfach eine ordentliche Familie!

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Liebe FS

lass dir nicht ankreiden es sei allein deine Schuld als Mutter.
Meine beste Freundin, inzwischen an Krebs gestorben, hat sich als Vollprofi 18 Jahre in Erziehungsarbeit aufgerieben. Der Ehemann war da, liess aber alles durchgehen.
Das Mädchen kiffte mit 14 und wurde aufsässig, der Junge kriegte weder Schulabschluss
noch Führerscheinprüfung auf die Reihe.
An der Mutter kann es nicht gelegen haben, die war täglich nur für die Belange der drei anderen
rund um die Uhr da und hat auch ihre Kinder zum Psycho gekutscht, zur Nachhilfe, zum Jugendsport und zum Ferienlager. Es hat alles nichts gebracht. Heute ist der Witwer längst mit einer anderen Frau verheiratet und hat kaum noch Kontakt zu den eigenen Kindern.
 
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  • #32
Liebe FS

lass dir nicht ankreiden es sei allein deine Schuld als Mutter. ...
Es geht nicht um die alleinige Schuld, aber auch um Schuld. Wenn die Kindererziehung misslingt, dann können sich die Eltern nicht auf den Standpunkt zurück ziehen in ihrem Leben alles richtig gemacht zu haben, denn das haben sie offensichlich nicht. Nun muss die FS sich die Hilfe fremder Menschen suchen, damit diese ihre Situation analysieren und versuchen die Fehler der Vergangenheit auszumerzen.

Möglicherweise lesen hier auch Menschen über Probleme anderer Menschen mit, die zwar selber noch keine Kinder haben, aber sich welche wünschen. Kluge Menschen lernen auch aus den Fehlern anderer, und zerrüttete Familienverhältnisse sind nicht das ideale Umfeld für Kinder, das weiss jedes Kind.

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  • #33
Dein Sohn ist 16. Heute noch mit einer anderen Erziehung, Verboten und Regeln anfangen zu wollen, ist schlichtweg zu spät und setzt euch in ungeahnt schlechte destruktive Entwicklungsphasen zurück, die ungesund sind, auch für dich. Du bist keine junge Mutti mehr, die ein Kleinkind zu wickeln hat. Und ihr redet nicht mehr auf dudi-dudi-Sprache.

Du hast nun einen jungen erwachsenen Menschen vor dir, der nun ernst genommen werden will und sich solangsam seine eigene Meinung im Leben bildet und dich neu herausfordert. Antihaltung gegenüber der Eltern sind wichtige Abnabelungsprozesse, je massiver, desto mehr mutige Charakterschärfkung entwickelt sich daraus (viele können das mit 30 noch nicht, weil sie Angst vor den Eltern haben). Antihaltungen entwickeln sich normal schon mit den ersten Kinderschritten anfangen, wenn die Kinder ihren eigenen Kopf durchsetzen und die Mutti zur Weißglut treiben.

Wenn du da heute nicht hinterher bist und nun mit cleverer Taktik an deinen Jungen anwendest, endet es in einer Katastrophe oder in totalem Kontaktabbruch in späteren Jahren.

Statt zu schimpfen, besorge ihm Infomaterial für diverse Jobs und Ausbildungsplätze. Nachhilfe wird nichts bringen, denn scheinbar hat er mit der Schule abgeschlossen und ist mit seinem Kopf schon ganz woanders.
Du solltest seine Ratgeberin und Hilfestütze sein, nicht sein Prediger. Was will er denn im Leben machen? Wirklich jeder Mensch hat da eine gewisse Vorstellung, wenn die Eltern da oft nicht so etwas lapidar miese reden würden, dann würden die Kinder nicht oft in ein trostloses Loch fallen und Desinteresse für das Leben zeigen. Interesse dich für seine Interessen und das, was ihm gefällt, vielleicht erfährst du dabei ja etwas ganz neues, über deinen Sohn. Warum kifft er? Woher hat er das Zeug? Hat er eine Freundin? Oder wird ihm so etwas auch verboten? Statt anklagend zu sein, muss man mit einer cleveren Methode sich informieren. Klare Regeln und gewisse altersgerechte Freiheiten, wie z.B. bis 22 Uhr auswärts verbringen, wenn er sich an die Regeln hält und pünktlich daheim ist, ist normal. Es gibt Eltern, die lassen ihre Kinder keine 5 Schritte mit 16 alleine unternehmen und verbieten wirklich alles. Dann erwarte aber auch nichts.

Ich wäre hier auch für Jugendamt, um eine Lösung zu finden, denn wir kennen eure Beziehungsgeflecht nicht. Veilleicht will dein Junge auch weg von dir und endlich mal sein eigenes Leben leben. Mit Kiffen und schlechten Noten ist das natürlich der falsche Schritt, aber professionelle Hilfen können euch da besser beratschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist, jeden Tag von seiner Mama angepflaumt zu werden, das wird deinen Sohn gnadenlos verstören.
 
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  • #34
Viele Mütter machen sich nicht einmal ansatzweise die Mühe, die männliche junge Seele verstehen zu wollen - was nicht heißt, dass man alles durchgehen läßt, nein, viele Mütter zetern und jammern ihre Kinder an - ohne Ansagen zu machen, und gerade Jungs wollen und brauchen klare Ansagen, Orientierung! Mütter erwarten oft, dass ihre Kinder "funktionieren", sehen aber nicht, dass ein junger Mensch Anleitung braucht, um seinen Platz im Leben zu finden. Kiffende Kinder findet man nicht selten bei Hü-und-Hott-Eltern - die zwischen Strenge und Erziehungsmüdigkeit pendeln. Kinder zu haben und zu erziehen ist nun einmal kein Honigschlecken, es bedarf Arbeit und Mühe.
Für den Job tun viele Mütter heute alles - für die Kinder hingegen kaum, die sollen nebenher laufen und am besten schon perfekt auf die Welt kommen - so läuft das aber nicht. Gast um 12.45 hat es bestens auf den Punkt gebracht, da ist ein junger Mann, der ernstgenommen werden möchte, statt dessen wird er permanent angemeckert und zieht sich zurück und auf stur. Niemand ist perfekt auf die Welt gekommen und kann Kinder ohne Probleme großziehen - aber es gibt zum einen genug Literatur und Lebenshilfe - und man kann sich ein bisschen die Mühe machen zu ergründen, wie man sich selbst als Kind/Jugendlicher gefühlt hat. Die Eltern waren nämlich auch mal jung, wie hat man sich gefühlt, wie ging es einem, womit war man beschäftigt?

Alle Erwachsenen, die heute sagen: Druck hat mir nicht geschadet - Belest Euch mal zum Thema Stockholmsyndrom - Ihr habt Euch nur angepaßt und resigniert, das ist alles!...
 
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  • #35
Ich stimme #32 zu und auch #33

Es ist heute nicht leicht wegen der unterschiedlichen Werte der Erziehenden seine Kinder zu erziehen. Hinzu kommen noch die Kinder aus den vielen gescheiterten Beziehungen.
Die Werte, die man einem Kind mitgibt, müssen vorgelebt werden. Als Mutter zweier Söhne bemühe ich mich die Beiden zu verstehen. Klare Regeln und Vorgaben müssen sein doch auch gegenseitiges, über Jahre gewachsenes Vertrauen. Kindererziehung kostet viel Zeit. Erziehungsratgeber helfen. Einer Tochter kann man vielleicht sagen, du machst die Hausaufgaben heute. Einem Jungen musst du eine Zeit vorgeben. (Hausaufgaben z. Bsp. von 14 bis 16 Uhr, danach darfst du dich verabreden) Diese Vorgaben müssen auch gelebt werden. Das was Jungs nicht leiden können ist der nörgelnde Tonfall einer Mutter(da sind sofort die Ohren verschlossen). Ein 16-jähriger wird nicht gerne etwas im Haushalt tun. Er wird die Mutter aber unterstützen wenn er die Notwendigkeit sieht. Er findet nichts im seinem Kleiderschrank; da helfe ich ihm und er hilft mir dann beim Reinigen des Autos und beim Getränkekisten tragen. Ganz wichtig! Wenn der Junge etwas gut macht l o b e n!
Der Fragenstellerin rate ich dringend sich von außen professionelle Hilfe zu holen. Die schlechten Schulnoten betrachte ich als das kleinste Problem. Eine Ausbildung, die den Jungen interessiert ist vielleicht im Moment am sinnvollsten. Doch die Drogen müssen weg!
 
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  • #36
Hi...das hört sich sehr sehr anstrengend an und ich kann gut nachvollziehen, dass es Dir nicht gut geht. Mein Sohn ist 15, bin auch alleinerziehend und mir hilft einfach mein Vertrauen in ihn. Ich denke dann an die Zeiten zurück, als er noch klein war und wir ein sehr enges Verhältnis hatten; ich vertraue ihm, dass er seinen Weg gehen wird, auch wenn mir nicht alles passt, was er tut und ich auch manchmal selber nicht weiß, was richtig und falsch ist. Ganz wichtig fände ich, dass du dich besser abgrenzt und auf jeden Fall mehr bei Dir bleibst, kümmere dich darum, dass es dir gut geht, du wieder glücklich bist, Freude an deinem Leben hast, dadurch zeigst du ihm, wie Leben gelingen kann.Vielleicht wäre eine Kur etwas für Dich, wo es mal nur um Dich geht? Was brauchst DU?
Wenn Dein Sohn sieht, dass Du ein Stück Abstand von ihm bekommst, wird er weniger Grund haben, sich ständig mit und an Dir zu reiben; es geht viel um Macht und Kontrolle.Gib´es ab, belaste Dich nicht damit sondern vertraue darauf, dass er noch reifen wird und irgendwann, früher oder später, aufwachen wird und seinen Weg gehen wird. Wichtig ist jetzt, dass Du dabei nicht untergehst, denn es ist dein Leben und Du hast nur das Eine.Viel Kraft wünsche ich Dir,
"am Ende wird alles gut, und ist es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende"
 
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  • #37
Mach dir keinen Kopf. Ich weiß die Antwort kommt etwas spät, aber ich kann dir nur eins Raten. Entweder lässt du ihn in Ruhe ODER du ziehst schwerwiegende Konsequenzen. Also damit meine ich knallharte Verbote und so. Aber auch Belohnungen wenn er was richtig macht, z B. Lernt und eine gute Note schreibt. Das spornt unglaublich an!

Auf jeden Fall keine halben Sachen. Egal was du machst, dein Sohn liebt dich auf jeden Fall. Es scheint vielleicht so als würdest du ihm egal sein, aber das bist du nicht. Er macht sich auch Sorgen um dich und er will sich wahrscheinlich auch ändern, er schafft es halt alleine nicht. Er braucht dafür deine Unterstützung.

Ich selbst war vor einem Jahr so, ich wollte mich ändern aber es ging einfach nicht. Und meine Eltern waren mir, auch wenn es so schien NICHT egal.
 
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  • #38
Liebe FS,
wenn Du mit seinem Vater noch eine gute Beziehung hast, hilft ja nur, gemeinsam an einem Strang ziehen - also gemeinsam zum Jugendamt (nix Caritas, nimmt er garnicht ernst), eine Beratung einholen. Er ist 16, die Volljährigkeit, über die er sich allem entziehen kann, steht knapp vor der Tür - also jetzt oder nie.
Er muss wissen, dass er Euch nicht gegeneinander ausspielen kann und dass es für Euch keine Spassnummer mehr ist.

Ansonsten ist meine persönliche Feststellung (beruflich), dass Kuschelpädagogik hier deplatziert ist. Ich würde die Nachhilfe kündigen - hat eh' keine Sinn. Spar' Dir das Geld, bis er von sich aus Unterstützung wünscht. Gib' ihm überhaupt kein Geld mehr und sorg' dafür, dass Dein Mann sich auch daran hält.
Geld gibt es nur für gute Noten - d.h. bei einem schlechten Schüler bereits ab 4+, stark gestaffelt bei besseren Leistungen. Dann gewöhnt er sich schon mal an das, was sowieso im Leben auf ihn zukommt - Leistungsgesellschaft. Andere stehen in seinem Alter bereits in der Berufsausbildung und leben das jeden Tag. Es gibt also keinen Grund ihn davor zu verschonen. Er ist kein Grundschüler mehr.

Ebenfalls bei Unterstützung im Haushalt gibt es kleine Belohnungen. Dazu gehört nicht, sein Zimmer in Ordnung zu halten. Das ist eine Selbstverständlichkeit.
 
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  • #39
Ich war auch eines dieser Kinder, wie es dein Sohn ist.
Ich bin kein Scheidungskind, im Gegenteil, ich habe echt eine liebevolle Familie, die sich um einander kümmert.
Und dennoch habe ich mit 13 angefangen zu rebellieren und zwar in einem sehr extremen Ausmaß. Bin nächtelang nicht nachhause gekommen, Drogen, etc. .
Kommentare wie "es fehlt die starke Hand" sind nicht immer richtig.

Meine Eltern wussten sich irgendwann einfach nicht mehr zu helfen und ich wurde - allerdings mit meiner Zustimmung - ins Internat gegeben.
Trotz meiner Zustimmung fand ich es da schrecklich. Habe mich abgeschoben gefühlt und nicht mehr geliebt. Aber dennoch, jetzt, über 15 Jahre später, denke ich, es war das Einzig richtige, was meine Eltern tun konnten. Auch um sich zu schützen und an den Problemen mit mir nicht vollkommen kaputt zu gehen (Meine Mutter schaut heute wesentlich jünger aus, als zu dieser Zeit!)

Ich bin zwar 3 Jahre später vom Gymnasium gegangen, auch, weil das für mich als Einzige Möglichkeit gesehen habe, vom Internat gehen zu können und wieder zu meinen Eltern zu ziehen, dennoch haben mir diese Jahre dort viel für mein Leben gebracht.

Ich war dann auch etwas älter, habe einigermaßen meine Mittlere Reife gemacht und dann auch eine Ausbildung begonnen.

Die Probleme mit meinen Eltern wurden weniger, als ich 18 war.
So ab 20 hat sich das Verhältnis dann in das Gegenteil entwickelt. Es hat zwar Jahre gedauert, bis meine Eltern mir wieder vertrauen konnten, aber wir haben es geschafft.
Mir tut es sehr leid, wie ich meine Eltern behandelt habe und bin unglaublich dankbar für meine Familie.
Inzwischen habe ich mein Abitur nachgeholt und studiere.


Ich denke, es ist wichtig, deinem Kind zu zeigen, dass du es liebst. Jedoch brauchst du dir auch nicht alles gefallen lassen.
Kiffen sehe ich nicht als allzu großes Problem an, das ist in gewissen Kreisen normal heutzutage. Sollte er Stress mit der Polizei bekommen, dann wird es nicht allzu viel sein - er wird aber sicherlich ein wenig dadurch lernen.

Wir leben in einem Land, in dem auch Menschen, die ihre Jugend schulisch vielleicht etwas "verkackt" haben, auch später noch die Möglichkeit haben, entsprechende Abschlüsse nachzuholen.

Ich bin mir sicher, er wird früher oder später verstehen, worum es so im Leben geht und dass es halt schon wichtig ist, eine gute Ausbildung zu machen.

Ich zumindest kenne nur sehr wenige, die sich nach Abstürzen in ihrer Jugend, nicht mehr auf die Reihe bekommen haben.
Und da er scheinbar eine starke Persönlichkeit hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass auch er das schaffen wird.

Achso, ich denke nicht, dass Drogenberatung etc. viel bringt!!! Diese wird nicht ernst genommen und es wird sich nur noch weiter verschlossen.
Ich wollte von meinen Eltern damals einfach in Ruhe gelassen und als der akzeptiert werden, der ich bin. Mein Ding machen. Ich bin mir sicher, er kommt wieder, wenn er sich ausgetobt hat.


w/30
 
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