A
Allegria
- #31
Hallo!
Ich habe nicht alle Antworten/Beiträge gelesen. Der Freund einer Bekannten ist auch gerade 29 Jahre geworden und hat letzten Winter seinen Bachelor fertiggestellt. Er hat insgesamt nicht so lange an der Uni verbracht, weil er die Jahre davor ganz unterschiedliche Sachen gemacht, Umwege gegangen, Niederlagen erlebt hat, auch in der Schule war das schon schwierig. Jetzt fängt er sein Masterstudium an. Also, ich würde auch nicht sagen, dass ein Mensch mit dieser Geschichte per se faul ist. Ich denke, dass die Faulheit komplexere Gründe hat als einfach keine Lust, dass kann von Asberger-Syndrom (wie hier ein Mitglied schrieb) bis Versagensängsten, die z.B. durch die Erziehung verursacht wurden, ausgelöst sein. Einen Menschen als einen hoffnungslosen Fall aufzugeben und so drastisch wie das hier teilweise anklingt abzuurteilen, halte ich für absolut falsch. Das eine ist, wie sehr Du Deinen Freund liebst, wie gut Du mit ihm darüber reden kannst und wie sehr und tief, Dich diese Situation traurig und fertig macht. Das andere ist die Frage wie sehr Dein Freund seine Situation selbst erkennen kann und selbst etwas ändern will, ob es da Spielräume der Reflexion und Handlungsmöglichkeiten gibt. Es wäre zu hinterfragen, warum er dieses Studium überhaupt macht und ob es vielleicht nicht gelingt, weil er es im tiefen Herzen gar nicht will und eigentlich das Motiv für das Studium nicht stark genug ist. Hier könnte man auch mal daran gehen zu fragen, was Dein Freund überhaupt mit dem Studium tatsächlich und ehrlich erreichen will und ob es da vielleicht andere, für ihn viel bessere Wege gibt. Meiner Meinung nach ist es dafür nie zu spät und es hat schon viele Menschen gegeben, die nach jahrelangem Studium abgebrochen haben, Ausbildungen oder anderes angefangen haben und damit viel glücklicher geworden sind, ich kenne eine Frau, bei der es so war und die ich in meinem Studienfach kennenlernte.
Was ich allerdings fragwürdig finde, aber möglicherweise sind da die Regeln im Ausland anders, aber in Deutschland kann man eine Bachelor-Arbeit max. insgesamt dreimal schreiben, wie bei jeder Klausur und Prüfung auch. In der Regel handelt es sich um 40 Seiten in zwei bis vier Monaten (je nach Uni, Fach, Studiengang schwankt das) - man kann natürlich eher anfangen. Das ist aber eigentlich absolut gut zu schaffen. Aber natürlich ist das individuell. Aber die Richtlinie ist erstmal so absolut okay. Wenn Dein Freund zum 6. Mal seine Bachelorarbeit schreibt, tut er es wirklich? Oder nimmt er es sich nur vor, aber hat sich noch nicht einmal angemeldet?
Wie auch immer, hilf Deinem Freund, indem Du mit ihm sprichst oder ihn zu Beratungsstellen oder Ärzten begleitest, damit er sich besser verstehen kann und den richtigen Weg für sich findet. Ihn einfach aufzugeben wäre meiner Meinung nach falsch. Ob für Dich als Partnerin das noch aushaltbar ist, kannst nur Du wissen.
Liebe Grüße
Ich habe nicht alle Antworten/Beiträge gelesen. Der Freund einer Bekannten ist auch gerade 29 Jahre geworden und hat letzten Winter seinen Bachelor fertiggestellt. Er hat insgesamt nicht so lange an der Uni verbracht, weil er die Jahre davor ganz unterschiedliche Sachen gemacht, Umwege gegangen, Niederlagen erlebt hat, auch in der Schule war das schon schwierig. Jetzt fängt er sein Masterstudium an. Also, ich würde auch nicht sagen, dass ein Mensch mit dieser Geschichte per se faul ist. Ich denke, dass die Faulheit komplexere Gründe hat als einfach keine Lust, dass kann von Asberger-Syndrom (wie hier ein Mitglied schrieb) bis Versagensängsten, die z.B. durch die Erziehung verursacht wurden, ausgelöst sein. Einen Menschen als einen hoffnungslosen Fall aufzugeben und so drastisch wie das hier teilweise anklingt abzuurteilen, halte ich für absolut falsch. Das eine ist, wie sehr Du Deinen Freund liebst, wie gut Du mit ihm darüber reden kannst und wie sehr und tief, Dich diese Situation traurig und fertig macht. Das andere ist die Frage wie sehr Dein Freund seine Situation selbst erkennen kann und selbst etwas ändern will, ob es da Spielräume der Reflexion und Handlungsmöglichkeiten gibt. Es wäre zu hinterfragen, warum er dieses Studium überhaupt macht und ob es vielleicht nicht gelingt, weil er es im tiefen Herzen gar nicht will und eigentlich das Motiv für das Studium nicht stark genug ist. Hier könnte man auch mal daran gehen zu fragen, was Dein Freund überhaupt mit dem Studium tatsächlich und ehrlich erreichen will und ob es da vielleicht andere, für ihn viel bessere Wege gibt. Meiner Meinung nach ist es dafür nie zu spät und es hat schon viele Menschen gegeben, die nach jahrelangem Studium abgebrochen haben, Ausbildungen oder anderes angefangen haben und damit viel glücklicher geworden sind, ich kenne eine Frau, bei der es so war und die ich in meinem Studienfach kennenlernte.
Was ich allerdings fragwürdig finde, aber möglicherweise sind da die Regeln im Ausland anders, aber in Deutschland kann man eine Bachelor-Arbeit max. insgesamt dreimal schreiben, wie bei jeder Klausur und Prüfung auch. In der Regel handelt es sich um 40 Seiten in zwei bis vier Monaten (je nach Uni, Fach, Studiengang schwankt das) - man kann natürlich eher anfangen. Das ist aber eigentlich absolut gut zu schaffen. Aber natürlich ist das individuell. Aber die Richtlinie ist erstmal so absolut okay. Wenn Dein Freund zum 6. Mal seine Bachelorarbeit schreibt, tut er es wirklich? Oder nimmt er es sich nur vor, aber hat sich noch nicht einmal angemeldet?
Wie auch immer, hilf Deinem Freund, indem Du mit ihm sprichst oder ihn zu Beratungsstellen oder Ärzten begleitest, damit er sich besser verstehen kann und den richtigen Weg für sich findet. Ihn einfach aufzugeben wäre meiner Meinung nach falsch. Ob für Dich als Partnerin das noch aushaltbar ist, kannst nur Du wissen.
Liebe Grüße