Zitat von Dr. House:
Spätestens wenn es zu einer Beziehung kommt und der Mann feststellt, ihm ist seine "Traumfrau" nur vorgegaukelt worden, hat keiner was davon
Irrtum, denke ich. Die Frauen haben was davon, weil sie dann geheiratet wurden und schwanger sind oder wahlweise das eine oder andere, und der Mann sich nicht trennt, weil er schon die Erfahrung gemacht hat, dass er so schnell keine andere kriegt.
Es ist auch die Frage, ob ein Mensch, der mit dem Bild eines konkreten Traumpartners im Kopf rumrennt, wirklich beziehungsfähig ist. Der versucht ja ständig, den anderen in den Eigenschaften, die nicht "traumhaft" sind, hinzubiegen oder sortiert dauernd aus wegen optischem Pillepalle.
Was finden (fast alle) Männer reizvoll an einer Frau würde ich so beantworten: Wenn sie vom betreffenden Mann hübsch gefunden werden kann und auf den Mann steht, ohne dass er Probleme kriegt, dass sie zu aufdringlich wird oder sich dramatisch verliebt. Also anhimmeln und lieb sein, manchmal frech sein, aber nie so, dass eine Konkurrenz zur Vormachtstellung in Sachen Kompetenz und Intelligenz auf allen "männlichen" Gebieten kommt.
Was Männer für eine Partnerin in Betracht ziehen, steht auf einem ganz anderen Blatt und ist sehr individuell. Bei allen Paaren, die ich kenne, sehe ich keins, bei dem der Mann auf Schauspielerei, sexy Getue oder null Selbstbewusstsein im Sinne von "wie hättest du mich gern?" gestanden hätte. Das sind sehr resolute Frauen, die wussten, was sie wollten, DEN MANN, wozu auch immer (verliebt, wollte Kind, wollte geheiratet werden, schlechte Erfahrungen mit "Alphatypen", die eigentlich nur Egozentriker waren, und deswegen umgeschwenkt auf nette "Betas", die alles mit sich machen lassen für ein bisschen Zuneigung). Aber da es vielen nie auffällt und allgemeiner Konsens herrscht, dass Sex in einer langjährigen Beziehung automatisch langweilig werden muss, lebten sie friedlich und "als gutes Team" bis an ihr Ende.
Es ist sehr reizvoll, wenn man das Gefühl hat, man wird wirklich ernsthaft gewollt. Ob man dann auch als Person gemeint ist oder ob nur eine freie Stelle im Leben des anderen besetzt werden soll, kommt erst etwas später raus, wenn die Schmetterlinge verflogen sind. Je bedürftiger jemand ist, umso eher bleibt er dann auch in der Beziehung, wenn er plötzlich der Underdog ist.