Gewohnheit, Furcht und Kompromisse können das (bewusste) Erleben der eigenen Lebendigkeit ersticken. Spätestens dann ist die Verzweiflung mit Händen zu greifen - - oder wird mit noch mehr Arbeit, Süchten oder irgendwelchen anderen Ablenkungen überhört.
Erst als ich liebevoll mit mir sein konnte, meine (Seelen-)Schmerzen entdeckte und stillen konnte (dabei hatte ich gedacht, eine intakte, solide Persönlichkeit zu sein, aber i wo, eine Krise brachte hilfreich zutage, was unter viel Intellektualität verborgen geblieben war), erst als ich mir Zeit für mich selbst nahm, hinhorchte und mir Nöte und Verzweiflung eingestand, mitfühlend mit mir selbst, trauernd und tröstlich mich mit zuwandte, begann ich wirklich auf mich zu hören und darin entdeckte ich Liebe.
Alles, was davor war (damals nannte ich es Liebe und hätte mit jedem Streit angefangen, die/der behauptet hätte, ich wäre nicht WIRKLICH liebes- und wahrhaft beziehungsfähig), war selbstsüchtige Liebe. Sie ist das Nach-außen-Gewandtsein, das die eigene egoistische Existenz nicht gefährdet. Das ist lediglich Ersatz. Das anzuschauen ist, was wir fürchten und so zäunen wir uns mit der Lüge unserer lieblosen Existenz ein, die wir Liebe nennen, die es aber nicht ist.
Und so sind wir scheinbar Liebende mit einem tollen Job, mit einem tollen Namen, toller Unabhängigkeit... und täuschen uns selbst (und die/den Partner/in) damit. Diese Dinge sind nur selbsterrichtete Schranken zwischen mir selbst und der Liebe. Sie helfen, auf Sicherheit zu spielen, während wir glauben, frei, unabhängig und liebend zu sein.
Dann sind wir ein Achtel mit der/dem Partner/in verheiratet und sieben Achtel mit uns selbst. Glücklich verheiratet?? Oder kennt man einfach (noch) nicht den Unterschied zwischen Bequemlichkeit und Liebe?
So leben wir VON EINANDER STATT wahrhaft MITEINANDER.
Wenn wir nicht nur das geben, was sicher ist, beginnen wir zu lieben.
Nicht nur den Körper geben - und dabei eigentlich nichts geben.
Nicht nur Emotionen, Verstandesinhalte, Lebensjahre geben. Das ist immer noch nicht Liebe.
Hast du je daran gedacht, DICH SELBST zu geben?
Sei ehrlich. Wenn du nicht liebst, dann sag es.
Und fange an, dich selbst zu lieben.
Stell dich.
Mache keine Vorwürfe und rechtfertige dich nicht.
Sei ehrlich zu dir und deiner/deinem Partner/in.
Klagt euch nicht gegenseitig an, wenn es Streit gibt.
Frade deine/n Partner/in: Was ist das Problem? Was willst du mir sagen?
Frage und höre der Antwort zu.
Zuhören ist Liebe.
Und denke daran, dass du für dich selbst verantwortlich bist.
Da beginnt Liebe.