Liebe Sunflower1, mich beschäftigt gerade dasselbe Thema und ich hatte auch schon überlegt, einen Thread zu eröffnen, um möglicherweise mithilfe der Erfahrungen anderer mehr Klarheit in dieser Angelegenheit zu bekommen.
Ich bin jetzt 38, jedoch sind die Umstände bei mir ein bisschen anders, da ich keinen Partner habe. Da ich nach einer Pause aber wieder anfangen möchte auf Partnersuche zu gehen, wäre es gut, wenn ich genau wüsste, ob ich Mutter werden will oder ob ich mich bewusst dagegen entscheide. Das innendrin zu erspüren finde ich extrem schwer und ich verstehe dich deshalb sehr gut. Mein größter Zweifel ist, ob ich es energiemäßig packen würde. Ich bin hochsensibel, hatte lange Jahre mit einer Angsterkrankung zu kämpfen und brauche regelmäßig Ruhephasen und Zeit für mich, um wieder genügend. Energie zu tanken. Mit Kind ist das natürlich schwierig bzw. im ersten Jahr so gut wie gar nicht möglich und ich stelle mir v.a. den Schlafmangel sehr anstrengend vor. Genau wie ihr liebe ich Kinder aber, ich arbeite sogar beruflich mit kleinen Kindern und habe auch sehr große Angst davor, mal zu bereuen, wenn ich keine Kinder bekomme, auch wenn ich nie einen riesengroßen Kinderwunsch hatte. Ich sehe während meiner Arbeit mit den Kindern neben den schönen Seiten natürlich auch die herausfordernden Seiten, wo ich mich dann frage, ob ich dem tatsächlich für 24 Stunden am Tag (energiemäßig) gewachsen wäre. Bei mir ist es aber die Konstitution, die mich weniger belastbar macht, das spielt bei euch vielleicht keine so große Rolle.
Das mit dem Genießen ist auch ein Gedanke, denn wenn ich in den kommenden 2 Jahren jemanden kennenlernen sollte, mit dem es wunderbar passt, würde ich auch gern noch eine zeitlang das Zusammensein als Paar genießen wollen, v.a. da ich noch nie eine richtig schöne Beziehung hatte. Das würde dann knapp werden.
Ich habe in den letzten Monaten viele Bücher und Artikel zu diesem Thema gelesen, bin aber leider noch zu keinem klaren Ja oder Nein gelangt (wobei es bei mir natürlich auch sein kann, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wenn ich dem Richtigen nicht rechtzeitig begegne). Mir hat es mehr Klarheit gebracht, mich mit den Konsequenzen, die bei der Entscheidung dafür oder dagegen folgen würden, auseinander zu setzen. Ich hab mir auch eine Pro- und Kontra-Liste gemacht. Vielleicht würde euch das helfen. Sehr hilfreich fand ich den Rat eines Bekannten, mich zu fragen, ob ein Kind zu meinen Bedürfnissen und Wünschen passen würde und, ob ich bereit bin den Preis dafür zu zahlen (sowohl was Nachteile in die eine als auch die andere Richtung anbelangt). Ich bin noch mitten im Entscheidungs- und Bewusstwerdungsprozess und hab deswegen noch kein abschließendes Urteil für mich selbst gefällt, aber vielleicht können euch diese Fragen bei der Entscheidung unterstützen.
Vielen Dank auf jeden Fall für dieses Thema! Ich wünsche uns beiden, dass wir bald zu einer bewussten Entscheidung für oder gegen Kinder gelangen können.