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  • #1

Ist das Liebe oder Angst vor dem Alleinsein?

Hallo, ich frage mich, ob ich,49 meinen Partner, 52 wirklich liebe. Sehr selten habe ich Liebesgefühle zu ihm. Ich gehe oft in mich und frage mich, was da bei mir los ist. Bereits vor 5 Jahren, als wir zusammengekommen sind, habe ich immer wieder mal mehr mal weniger darunter gelitten, dass er wenig emotional und mehr rational unterwegs ist. Er kann Gefühle nur schlecht ausdrücken. Seinen Kindern gegenüber (AE-Mann) ist er auch immer sehr kurz angebunden, tut seine Pflicht, interessiert sich aber in keinster Weise für deren "Herz und Seele". Er ist betroffen, wenn man ihn darauf hinweist, aber er bleibt bei seinem Verhalten. Daraus resultieren viele Probleme mit seinen kids und ich ertappe mich immer und immer wieder dabei wie ich denke: "Mann, was ist dieser Typ für eine Oberpfeife". Er ist null empathisch und im Bett habe ich ihn ehrlich gesagt noch nie besonders erotisch gefunden und denke da eben auch "Oberpfeife".
Ich weiß, dass klingt jetzt heftig, ich bin ja selbst total unglücklich immer wieder, dass ich so denke. Er hat viele andere Dinge, die ich an ihm schätze, die mir wichtig sind, aber ich glaube immer mehr, dass ich mit ihm zusammenbin, weil ich ihm vertrauen kann.. dass Vertrauen nach meinen letzten Erfahrungen eben der allerhöchste Wert geworden ist bei mir...
Ich fühle mich so oft nicht geliebt von ihm, weil er halt sehr rational unterwegs ist und manchmal denke ich, dass er gegen alles immun ist, wenn ich mich mal zwei Tage nicht melde (wir kontakten eigentl.tägl.) oder sehr wenig von mir kommt, ich ihm sogar Treffen absage, weil ich anderes vorhabe, das scheint ihn gar nicht nachdenklich zu machen oder traurig, er nimmt es hin und fertig. Für mich wiederum fühlt sich das dann aber so "egal" an, so "um die muss ich mich nicht bemühen", ja eigentlich so, dass er sich bei mir eben extrem sicher ist und gar nicht auf die Idee kommt, dass da was gewaltig emotional schief läuft zw ihm und mir...
Er ist ratio und ich emo. Vielleicht passen wir einfach nicht zusammen? Ich halte aber daran fest, weil ich bin ihn ja schon gewöhnt und vieles passt ja auch wieder irgendwie und die Vorstellung wieder von vorne anzufangen mit einem neuen Mann... jeder hat ja so seine Macken..
Ich weiß jetzt nicht, ob mir hier überhaupt irgendjemand auf dieses wirres Gefasel eine Meinung dazu sagen kann?
w/49
 
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  • #2
Hm, wie wäre es denn, wenn du ihm mal deine Verfassung schilderst, dass du eben das Gefühl hast, du seiest ihm egal usw. Erfahrungsgemäß reagieren Menschen eher auf die sogenannten "Ich-Botschaften" als auf "Hinweise". Denn da bekommt man schnell das Gefühl, angegriffen zu werden.
Allerdings kommt bei mir auch an, dass du lediglich aus Bequemlichkeit bei ihm bleibst, und, verzeih, aber dass du "Oberpfeife" bei ihm denkst ist ziemlich respektlos. Und wenn es in einer Beziehung an Respekt mangelt, sollte man diese schleunigst beenden.
w/46
 
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  • #3
<mod.>

Liebe FS,
ich habe den Eindruck, dass du dir die Antwort auf deine Frage bereits in deinem Text gegeben hast.
Nach Liebe hört sich das für mich jedenfalls eher nicht an, schon eher nach Gewohnheit. Letztendlich geht es unzähligen anderen Paaren wohl ähnlich wie euch. Du schreibst, dass du vermutest, dass du mit ihm zusammen bist, weil du ihm vertrauen kannst und dass Vertrauen der "allerhöchste Wert" für dich geworden ist. So gesehen scheint die "Oberpfeife" trotz all der scheinbar negativen Eigenschaften dir noch etwas geben zu können, was dir viel wert ist. Die Frage könnte sein, ob dir das "Vertrauen", das du in ihn setzt, soviel wert ist, dass du bereit bist, auf Dauer auf alle möglichen anderen Dinge, Verhaltensweisen, Eigenschaften etc. zu verzichten. Letztendlich wird kaum jemand in einer Partnerschaft alle seine Wünsche und Sehnsüchte erfüllt bekommen, auf wie viel bist du bereit zu verzichten?
 
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  • #4
Liebe Fs,

warum bist du mit einem Mann zusammengekommen, der empathisch so kalt ist und im Bett nicht gut ist, bzw. es mit euch sexuell einfach nicht passt? Es gibt doch eine Kennenlernphase.

Es liest sich, als ob er ein passiver Mann ist, der sicher darunter leidet, dass er so ist, wie er ist, aber nichts daran ändern kann. Eigentlich ein armer Mensch.

Dann bleibe ich aber lieber Single, als mich mit so einem Mann zusammen zu tun.

w 49
 
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  • #5
hier fsin: @Gast 20.35Uhr und Gast 8.20Uhr: Danke für Eure Sicht. Ja, dass ich ihn im Kopf als Oberpfeife tituliere ist wirklich total respektlos. Stimmt schon. Nur Hinweise geben und ohne Ich-Botschaften bringen nichts, das stimmt... Ich gebe wirklich mehr Hinweise wie dass ich in der Ich-Form spreche, warum ich das tue weiß ich grade selbst nicht so genau. Ich beweg mich da wohl ein bisschen im Opfer und erwarte wohl, dass er mich mehr sieht etc.
Ja, kein Partner kann einem alles geben. Ich gebe zu, dass ich innerlich bockig und sauer bin, weil er mir eben nicht das gibt, was ich brauche, aber ich wußte ja von anfang an, dass er nicht der emotionale Typ ist. Mir fehlt total, dass er "mich auf Händen" trägt, klar liebt er mich, aber es ist alles so verhalten, irgendwie eben so vernünftig ohne Wärme und Herz.
Ich bin glaub ich nicht besonders glücklich mit ihm, ich halt an was fest, obwohl mir für mein seelisches Wohl wichtige Dinge bei ihm fehlen. Unsere Bez. kommt mir meist rational vor, quasi wir sind nun zusammen und fertig. Mir fehlt total die Herzlichkeit und wenn ich mirs genau überlege, stelle ich immer wieder fest, dass ich meine, dass er mit mir und meinen Wünschen und "Ansprüchen" nicht zurecht kommt bzw. sie einfach zur Seite stellt, weil er nicht damit umgehen kann und er genauso wie ich an irgendwas festhält und er aber auch nicht sooo glücklich mit uns ist. Bin echt traurig und entscheidungsunfähig. Ich weiß doch ganz genau, dass ich ihn, überhaupt andere Menschen, nicht ändern kann, ja ich muss überlegen, ich muss in mich gehen und mir überlegen, ob ich mit ihm "umgehen" kann auf Dauer. Danke Euch.
 
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  • #6
Fragestellerin, so wie ich dein sehr klare aber lange Frage zusammenfasse lautet sie: Ich habe in meinem Alter Angst vor dem Alleinsein und bleibe deshalb bei einem erotisch unattraktiven Mann mit dem ICH keine richtige Beziehung aufbauen kann, der ein anderes Nähe-Distanz-Bedürfnis wie ich hat. Werde ich damit glücklich.? Darauf gibt es leider nur eine Antwort. Du musst entscheiden, ob du mit der Antwort leben willst. W/57
 
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  • #7
Liebe FS,
es ist meine Geschichte, doch diese habe ich vor 1 Jahr beendet. Und es war ein sehr sehr schwerer Gang, heute gebht es mir aber gut. Ich habe gelitten wie Tier, weil er genauso handelte wie dein Partner. Ich stellte auch auf sturr und bockig, doch ihn interessierte es nicht. Ich zog mich dann 1 Monat zurück, aber er ignorierte es. Reden brachte nichts, es wurde schlimmer. Er sagte dann, reisende soll man nicht halten. Ich liebte ihn wirklich, versuchte alles, doch ich konnte nicht mehr so leben. Ich ging kaputt, nahm sogar Medikamente. Ich sagte ihm dann, ich gehe für uns beide, da nahm er es noch nicht einmal ernst und lächelte nur. Es tat weh, ihn so zu sehen. Um seinen Lächeln zu entgehen, zog ich aus, als er nicht da war. Dann wurde er wach, doch bei mir war alles vorbei......Man kann keinen Menschen ändern und viele fallen so in die Tagesordnung, dass ihnen alles andere ega ist! w 49
 
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