Thomas hat gewiss vollkommen Recht.
Außerdem finde ich Folgendes richtig (ich bin übrigens auch ein netter Kerl auf dem Pfad der Besserung).
1) Nur Weichheit bedeutet Weichei, nur Stärke bedeutet Macho. Das Soll liegt dazwischen, zwischen "gentle" und "man"; bei Gentleman.
2) Nein.
Sehr, sehr wichtig ist, "Nein" sagen zu können. Also nicht nach Kalender ("heute ist wieder der erste Dienstag, heute sage ich irgendwann Nein"), sondern, wenn du einfach nicht ins Kino willst heute, sondern einen Kaffee trinken, dann wird heute mal ein Kaffee getrunken. Einfach deshalb.
Das ist schwierig, weil du gewohnt sein wirst, nicht auf deine Bedürfnisse zu hören. Und du wirst dir _einreden_, dass dir egal ist, ob Kino oder Cafe. Aber es ist dir nicht egal. Jedenfalls nicht jedes mal. Und wenn es dir einmal nicht egal ist, dann bleibe dabei. Nicht aggressiv natürlich. Aber bestimmt und bis zum Schluss. Notfalls bilden sich zwei Gruppen, oder du prüfst alleine mal, wer alles so in dem Cafe sitzt.
Dieses nicht nur gegenüber Frauen, sondern auch im Freundeskreis üben.
3) Komplimente.
Komplimente würde ich am Anfang empfehlen wegzulassen. Netter Standardspruch am Anfang eines Treffens ("Du siehst gut aus", "Schön, dich zu sehen"), dann keines mehr. Nicht, weil Komplimente schlecht wären, sondern weil du vermutlich übertreibst. Tatsächlich gibt es einen Füllstand an Komplimenten. Der ist nur dann unendlich, wenn der Dame absolut klar ist, dass du nichts von ihr willst. Sobald sie weiß oder vermutet, dass du was von ihr willst, kann sie nur so viele Komplimente verkraften, wie ihr eigenes Interesse intensiv ist. Bei mehr Komplimenten hält sie dich für "bedürftig". "Bedürftig" wird ganz und gar nicht wie "männlich" buchstabiert.
Das Fehlen von Komplimenten hingegen tut dir am Beziehungsanfang erstmal überhaupt nicht weh.
4) Gesprächsthemen.
Bitte nicht zum Draufgänger werden und alle möglichen privaten Dinge abklopfen. Das gehört sich nicht. Und im Gentleman ist immer noch so viel "gentle", dass er vorzügliche Manieren pflegt.
Das heißt nun nicht, dass nichts Privates besprochen werden darf. Es soll sogar Privates erörtert werden (meiner bescheidenen Meinung nach - andere sehen das definitiv sehr anders). Lass sie, wenn möglich, die Themen auswählen. Hier kommt dir entgegen, dass Frauen kommunikationswilliger sind als wir. Und jedermanns Lieblingsmaterie in Gesellschaften ist, worin er am ehesten für vortrefflich gehalten werden will (Philip Stanhope). "Einfach" an die Themen, die die Frau bereitwillig anbietet, anknüpfen, und aktiv zuhören. Frauen lieben sich selbst. Wenn man ihnen gerne zuhört dabei, wie sie über sich selbst reden, macht man nichts falsch

Gelegentlich bisschen was Persönliches von dir einstreuen. Redeverhältnis von 30%/70% (Mann/Frau) finde ich optimal und ist von mir völlig unerreicht.
Extrem schwierig auszuführen, leider. Wenn du das wirklich raus hast, unterrichte mich bitte
5) Körperliches.
90% der zwischenmenschlichen Kommunikation hat nichts mit dem "Text" zu tun, den du äußerst, sondern mit dem Wie.
Wichtig ist die Körperhaltung. Hier mag angeblich Tanzen helfen. Hat bei mir nichts genützt.
Wichtig ist auch die Bandbreite deiner Stimme. Eintönig ist langweilig. Die Modulation muss passen. Zu dir. Aber auch zum Text, natürlich.
Die Stimme selbst klingt angeblich sympathisch bei etwa 20% Füllstand der Lungen. Als Richtwert auffassen. Es geht darum, dass man nicht direkt nach dem Einatmen vollgepumpt anfängt (steht das nicht sogar hier irgendwo auf Elite?). Interessanterweise hat das mit dem Grad der Entspannung zu tun. Je verspannter man ist, desto flacher ist die Atmung und man kommt gar nicht auf 20% runter.
Entspannt ist gut. Eventuell Entspannungsübungen googeln. Wenn eine viel bringt, bist du zu verspannt im Alltag
6) Auftreten.
Frauen mögen selbstbewusste Männer. Alle Frauen. Das kann man sich zwar nicht über Nacht beschaffen, aber es gibt Studien dazu, was am meisten bei anderen Leuten den Eindruck erweckt, man sei selbstbewusst.
Das darf man nicht als sich Verstellen bezeichnen. Denn nicht nur bewirkt der Geist die Körperhaltung, auch die Gegenrichtung stimmt. Wer die Körperhaltung zu einer bestimmten Stimmung bewusst einnimmt, erzeugt auch das zugehörige Gefühl. Ein bisschen.
Der Punkt ist, ich kenne keinen einfacheren Weg, ein gewisses Basisselbstvertrauen aufzubauen, als einfach eine selbstbewusste Haltung anzunehmen und zu bewahren. Fake it till you have it
Die wichtigsten Kriterien:
o Lautstärke beim Sprechen (auch das schwierigste; langsam steigern)
o Eher "schweifender" Blick. Keinesfalls unruhig und zackig hin- und her-"zappen".
o Allgemein Langsamkeit. Wer keine Angst hat, hat auch Zeit.
Wichtige Kriterien:
o Grad der Entspannung.
o Beim Halten eines Getränkes im Stehen dieses nicht vor der Brust parken, eher auf Bauch- oder Gürtelhöhe. Selbstbewusste müssen sich nicht decken.
o Keinerlei Eifersuchtsgesten. Wenn jemand neues mit deinem gerade geknüpften Kontakt spricht, ist es deine Pflicht, ihn willkommen zu heißen und ihn zu unterhalten, bis er geht. Eifersüchtig müssen nur die sein, die sich ihrer selbst unsicher sind. Ist anfänglich natürlich auch nicht ganz einfach zu machen
7) Sarkasmus.
Traumhafte Disziplin. Man beweist Humor, was wiederum Intelligenz beweist. Man beweist auch, dass man zuhören kann, wenn der Sarkasmus auf etwas abzielt, was die Frau heute schon gesagt hat. Außerdem ist man definitiv kein Weichei, wenn man jemanden geradeheraus veräppelt

Zusätzlich kann sich in der Frau nicht der Gedanke festsetzen, sie habe bereits gewonnen. Frauen sind in dieser Beziehung insgeheim genau wie Männer. Wenn es nichts zu tun gibt, dann wird auch nichts getan.