Ich bin beruflich mit dem Thema befasst und lese aus diesem Grunde zu genau diesem Themenkreis gerne einmal hier mit.
dass gerade in diesem Forum verschiedentlich wissenschaftliche Quellen benannt worden sind. Vielleicht bemühen Sie einmal die Suchfunktion?
Ich muss nicht, um Ihre Behauptung zu widerlegen, nach Quellen von anderen suchen.
Ich befasse mich selbst beruflich mit den Themen und kann sagen, dass die empirischen Zusammenhänge NICHT nur in eine Richung bestehen. Zumal es interessant wäre, wie und was in einer zitierten Einzel-Studie überprüft wurde. Aus einer Korrelation kann man nicht auf einen Ursachenzusammenhang schließen.
Es könnte z. B. sein, dass promiske Leute von Anfang an abgestumpfter sind (im Mittel), aber nicht, es durch die ONS werden. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Ich z. B. habe nicht auf jeden Mann Lust, der mir über den Weg läuft, und halte mich für empfindsam und anspruchsvoll. Ich werde mir jedoch vom Kopf aus niemals eine Leidenschaft verwehren, wenn sie denn aufkommt. Alleine diese Unterscheidung zwischen vernunftorientiertem Ablehnen von schnellem Sex vs. der Tatsache, dass es sich emotional bei manchen einfach nicht so ohne weiteres ergibt, wird doch von den meisten gar nicht vorgenommen oder verstanden.
Zudem sind solche durchschnittlichen Zusammenhänge für den Einzelnen nicht relevant. Hier äußert jeder seine Meinung und kann sich selbst bezgl. des Themas kurz beschreiben. Es ist naheliegender, der Beschreibung zu "glauben", als Leuten zu unterstellen, wie sie zu sein hätten, weil Studien das im MITTEL herausbekommen haben. Die Varianz der Teilnehmer einer Studie kann sehr groß sein, um dennoch ein signifikantes Ergebnis zu ergeben. Daher macht es keinen Sinn, diese Ergebnisse Einzelfällen überzustülpen. Wenn man hier liest, kann man Erklärungen und Meinungen einzelner lesen.
Die Theorie der Abstumpfung ist hanebüchen. Jeder, selbst Leute, die nie einen ONS hatten, können nachvollziehen, was "Abstumpfung" bedeutet. Z. B. war als Jungfrau Sex etwas ganz besonderes, selbst wenn er mittelmäßig war. Alles war aufregend und neu. Man war auf einer Seite sehr empfindsam. Mit mehr Erfahrung, egal welcher Natur, wird man ALLGEMEIN lockerer und abgestumpfter, zugleich macht man mehr Unterschiede, und empfindet in manchen Situationen mehr als ein unreifes "ach, ist Sex doch besonders".
Sex muss nicht allgemein besonders sein. Er muss es nur mit der jeweiligen Person sein können, mit einer anderen vielleicht nicht. Ich fände es nicht erstrebenswert, dahin zurückzukehren, als alles noch neu und besonders war, und ich zugleich unfähig war, das richtig Gute zu erkennen. Jede Leidenschaft kann zur Routine werden, das wird z. B. auch Musik, wenn man sie auf ihre Wirkungsweisen analysiert und entzaubert. Zugleich steigt aber die Fähigkeit, wenige, besonders gute Stücke herauszufiltern, die der Entzauberung standhalten. Und deren Genuss ist dann um so größer.