Einst dachte ich, ich hätte in einem Mann meine große Liebe erkannt! Nach längerer Zeit stellte sich heraus, dass es doch nur Hormone waren und er in so ziemlich keinem Punkt zu mir passte!
Da war es aber, das "große" Gefühl. Ich habe danach viel über Verliebtsein und Liebe gelesen und habe viel nachgedacht.
Ich glaube nicht mehr an "DIE" große Liebe - das gehörte zu den Vorstellungen meiner Jugend und jungen Erwachsenenzeit. Es gibt verschiedene Menschen, die Liebesgefühle in mir hervorrufen können. Und wenn es blitzt und funkt - dann heißt das für mich nicht, dass dies der absolute Glücksfall für mich sein muss. Nein, das heißt, dass ich in Ruhe abwarten und prüfen muss, ob die Person überhaupt zu mir passt, weil die Hormone mein Urteilsvermögen blockieren.
Woran ich aber glaube ist, dass Gefühle langsam wachsen können und sich dann vermehren und immer größer, stärker, schöner werden! Und wenn ich mich glücklich fühle, wenn die Person bei mir ist, dann ist dies genug Beweis, das der andere mit gut tut.
Ich halte alleine schon die Begrifflichkeit "Die große Liebe" für eine überholte, aus dem Bürgertum erwachsene, idealisierte und falsche Bezeichnung. Der Mensch kann mehr als nur eine Liebe haben - jede fühlt sich anders an, das stimmt. Aber alles andere halte ich für ziemlich naive Idealisierung....
Apropro: In meinem Umfeld sind mehere "große Lieben", wegen Ehebruchs gescheitert. Das waren alles Beziehungen die in jungen Jahren, aufgrund des "Blitzeinschlages", zustande kamen und als "große Liebe bis zum Lebensende" idealisiert wurden. Von daher bin ich bei "großen Lieben", die sehr früh im Leben in eine Eheschließung führen, sehr kritisch. Wie es sich in meinen Fällen herausstellte, kannten die Personen sich weder selbst genügend, noch den Partner. Das einzige was die Beziehungen noch länger trug, war alleine die alte Vorstellung im Kopf , dass es doch die "große Liebe" sei. Das Leben lehrte dann aber doch was anderes. w 40