Ich denke, dass man das Thema hormonelle Verhütung etwas differenzierter Betrachten sollte, als es die Meisten hier tun.
Sicherlich können hormonelle Verhütungsmittel Nebenwirkungen haben, aber müssen sie nicht. Gewichtszunahmen aufgrund der Pille sind eine Seltenheit und auch eine gern genommene Ausrede vieler Frauen für das ein oder andere Kilo mehr. Natürlich darf man nicht vergessen, dass Pillen das Risiko für Thrombosen erhöhen, allerdings sinkt das erhöhte Risiko nach den ersten sechs Monaten der Einnahme wieder, wenn man immer das gleiche Präparat - ohne Unterbrechung - einnimmt. Es sollte also nicht zwischen verschiedenen Generika gewechselt werden, da dort eine Wirkstoffabweichung bis zu 10% vorkommt. Bei den berichteten Fällen wird nicht erwähnt, ob die Betroffenen bereits vor Einnahme der Pille an einem solch erhöhten Thromboserisiko litten oder andere Risikofaktoren hinzukamen.
Auf der anderen Seite ermöglichen sie Frauen und - natürlich auch Männern - "freie" Sexualität ohne Angst vor einer unerwünschten Schwangerschaft. Außerdem verstehe ich hier nicht, wieso Frauen die Einnahme immer wieder mit ihren Partnern schieben. Natürlich hat ein Partner auch ein Interesse an Verhütung, aber in erster Linie geht es mir doch darum selber nicht schwanger zu werden und in einer beständigen Partnerschaft auf Kondome verzichten zu können. Natürlich profitiert - sozusagen als Nebenwirkung - ein Partner auch davon, aber das sollte man seinem Partner doch auch gönnen, denn es ist meines Erachtens eine Win-Win Situation. Männer haben eben nicht die Möglichkeit die Pille zu nehmen und können quasi nur wesentlich unsichere Verhütungsmittel, namentlich Kondome, als Verhütungsmittel anbieten.
Es gibt eben kein anderes Verhütungsmittel, das so sicher ist wie die Pille. Kondome haben eben einen wesentlich höheren Pear-Index und sind somit nicht mit der Sicherheit der Pille zu vergleichen. Alles andere wie NFP oder so kommen auch nicht ansatzweise an den SIcherheitsstandard der Pille. Wenn eine Schwangerschaft kein "Weltuntergang" wäre, dann ist das natürlich eine probate Verhütungsmethode. Die Spirale ist zwar auch recht sicher, aber birgt auch unerwünschte Nebenwirkungen, die am Ende des Tages wesentlich gravierender und in der Ausprägung drastischer sein können, als die Pille.
Am Ende des Tages muss jede Frau selbst entscheiden, wie sie verhüten möchte, aber so sicher und unkompliziert wie mit der Pille geht es eben nicht mit anderen Verhütungsmitteln. Aber die Pille nicht zu nehmen, weil der Partner gleiches nicht geben kann, halte ich für Schwachsinn.
w, 31