Die Regeln für das Zusammenleben orientiert sich an den verbliebenen Fähigkeiten des Patienten, damit er noch möglichst selbständig den Alltag bewältigen kann. Je älter ein Mensch ist, desto größer das Risiko an Alzheimer oder Demenz zu erkranken. Mit 50 oder 60 an Alzheimer zu erkranken sind Ausnahmefälle, wobei in diesem Alter eine genetische Disposition eine große Rolle spielt.
Eines ist besonders wichtig, wie @1 bereits erwähnte: rechtzeitig Unterstützung bei der Betreuung zu Hause einplanen, sonst geht man als betreuender Angehöriger vor die Hunde.
Von der Diagnosestellung bis zum Ableben vergehen durchschnittlich 10 Jahre. Bei schleichendem Beginn verstärken sich die Symptome des Vergessens von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat. Es ist ein Gang in den Keller ohne Wiederkehr. Wichtig ist es, sich als Angehöriger mit dem Krankheitsbild vertraut zu machen und Verständnis sowie eine gehörige Portion Geduld aufzubringen. Empathie ist zwingend notwendig, will man nur im Entferntestens begreifen, warum der Patient zunehmend die banalsten Dinge nicht mehr selbst verrichten kann. Wenn er aggressiv wird, wenn er weg läuft, wenn er permanent nach Hause will, wenn er nachts voller Unruhe 20 mal aufsteht und die Toilette nicht findet, wenn er auf seine Angehörigen einschlägt und nicht mehr weiß wer diese Menschen sind - ja, das ist alles ganz schwer zu verkraften, 365 Tage im Jahr. Der Charakter dieser Menschen verändert sich, d. h. sie verlieren die Fähigkeiten ihre negativen Charaktereigenschaften und Gewohnheiten zu zivilisieren. Zwangshandlungen verstärken sich weil sie unkontrollierbar werden, z.B. Putzzwang, Schlüsselzwang, Ordnungszwang usw.
Ein geregelter Tagesablauf wird äußerst wichtig, begleitet von Ritualen. Man sollte als Betreuer Vorsichtsmassnahmen treffen, um Schaden vom Patienten fern zu halten, z.B. alle Schlüssel entfernen, Türen beschildern, Stromunterbrechung für den Herd, automatisches Nachtlicht wenn der Patient aufsteht, Teppiche entfernen - sind Stolperfallen, Bad behindertengerecht umbauen, usw.
Eines müssen Angehörige auf jeden Fall lernen: sie sind als Betreuungs/Pflegekraft nicht unersetzlich und sie sollten sich deshalb im eigenen Interesse in regelmäßigen Abständen eine Auszeit gönnen, mehrmals wöchentlich für mehrere Stunden.