• #31
@#28: Tja, Katharina, Theorie und Praxis. In den Profilen hier bei EP liest man immer wieder dass "ich keinen Papa für mein Kind, sondern einen Mann für mich" suche. Und vergangene Diskussion mit alleinstehenden Müttern hier im Forum haben gezeigt, dass Frauen das wirklich Ernst meinen in einer Beziehung mit einem neuen Mann.

Dieses Beispiel zeigt, dass das nicht funktionieren kann, was sich die alleinerziehenden Mütter und Väter vorstellen. Der neue Partner wird zwangsläufig zu einem Vater, selbst wenn das Kind schon 12 Jahre ist. Problematisch wird die Sache nur, wenn auch noch der leibliche Vater mit ins Spiel kommt und ebenfalls seine Werte vermitteln möchte. Wenn die nämlich von denen des neuen Partners der Mutter abweichen, dann kommt das Kind gänzlich durcheinander. Und so unwahrscheinlich ist das nicht, dass das passiert - schließlich gibt es ja einen Grund, warum die Mutter vom leiblichen Vater getrennt ist.
 
A

aviator_45

Gast
  • #32
Ich finde, du darfst ihm zeigen, dass du ihn nicht leiden kannst.
 
G

Gast

Gast
  • #33
Lisa
Ich bin überrascht - niemand fragt danach, weshalb genau dieser 12jährige so "asozial" reagiert!

Mit 7 Jahren hat er seinen Vater verloren, der den Kontakt zu seinem Sohn auf weniger als ein Minimum eingefroren hat und die Mutter war als Alleinerziehende überfordert! "Sie konnte das Thema nicht wuppen und wollte ihre Ruhe haben" (@9)! Sie war mit ihren eigenen Leiden beschäftigt und hat das Leiden ihrer Kinder "übersehen"!

Kinder wollen beide Eltern lieben und ihre Sehnsucht nach dem verlorenen Elternteil wird quälender Bestandteil ihres Alltags werden. Sie sind verlassen und können sich auf nichts mehr verlassen - die Angst nun auch noch den anderen Elternteil zu verlieren, birgt realistische Erkenntnis. Je älter Kinder zum Zeitpunkt der Scheidung sind, desto traumatisierender wirkt diese Vorstellung. Man stelle sich vor, da kommt ein Unbekannter und nimmt den Platz an der Seite der Mutter ein - der eigentlich dem Vater gebührte! Einer, der ihm nun auch noch die Liebe der Mutter raubt............! Und dieser wundert sich über die Renitenz eines 12-jährigen und qualifiziert sie als asozial!
@13 Ich würde diesen Vorschlag unterstreichen - es wird zwingend notwendig hier professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
 
G

Gast

Gast
  • #34
@30 ThomasHH also kommt für dich Patchwork auch nicht in Frage?
 
G

Gast

Gast
  • #35
Die Lösung des Problems ist relativ einfach. Das Zauberwort heisst "Konsequenzen". Das heisst, wenn er seine Pflichten nicht erfüllt, dann hat das zur Konsequenz, dass er seinen Hobbies nicht nachgehen darf. Lass dich bloss nicht auf Diskussionen ein, das bringt gar nichts.

Ich weiss ganz genau wovon ich rede, ich hatte viele Jahre Kinderterror vom Feinsten. Bis ich an einen Elternberater geriet und er mir gezeigt hat, wie es funktioniert. Ich hätte das nie für möglich gehalten.

Ein kleines Beispiel:

Mein Sohn hat, wenn sein Verhalten eine Konsequenz nach sich zog, versucht, mich in eine Diskussion zu verwickeln. Lässt du dich darauf ein, hast du verloren. Der Elternberater riet mir, ihn einfach links liegen zu lassen. Dass tat ich dann auch und es wirkte Wunder. Er quatschte vor sich hin, merkte recht bald, dass er damit nicht mehr durchkommt und hörte auf mich zu terrorisieren. Was war das Ende von Lied: Er machte was ich ihm aufgetragen hatte, durfte dann zu seinen Freunden und die Sache war gegessen.

Das funktioniert aber nur, wenn die Mutter auch mitzieht, in deinem Fall. Ich war Alleinerziehend und da war es nur ich die lernen musste.
 
U

Ulrike

Gast
  • #36
Du schreibst "der". Das wirkt auf mich unglaublich distanziert. Und irgendwie hasserfüllt. Als wenn du aus der Entfernung an ein paar Strippen ziehen möchtest und hoffst, dass dann die Marionette schon funktioniert.

Ich schließe mich den Ausführungen von Katharina an. Achte in erster Linie auf die positiven Eigenschaften des Jungen - auch wenn es nur Kleinigkeiten sind und auch wenn es dir schwer fällt, weil alles andere überwiegt. Lobe! Sage immer, wenn er etwas gut gemacht hat. Irgendetwas muss es doch geben! Verstärke diese Seite. Zeige ihm, dass du ihn magst, respektierst.
Und sei natürlich auch konsequent, grenze dich ab, wenn es sein muss.
 
  • #37
@#33: Einfache Frage, komplizierte Antwort.

Stand heute würde ich keine alleinerziehende Mutter anschreiben und mich wahrscheinlich auch nicht in eine verlieben.

Wenn ich selbst eine Familie hätte und es würde zu einer Trennung von meiner Partnerin kommen, dann wäre ich ja zwangsläufig Patchworker. Das wäre so ziemlich der Supergau und muss auf jeden Fall vermieden werden.
 
G

Gast

Gast
  • #38
Lisa
@34 Ein Elternberater der rät, ein Kind links liegen zu lassen wenn das Kind nicht funktioniert?
Das ist psychische Gewalt ! Der Elternberater einschließlich Mutter sollten sich einen Job in
der Automobilbrance suchen!
 
G

Gast

Gast
  • #39
Lieber Thomas, schlecht erzogene Kinder und überforderte Eltern gibt es genauso gut auch in Familien, wo beide Eltern miteinander verheiratet sind. Nicht zwangsläufig muß ein/e Alleinerziehende/r mit einem Kind überfordert sein. Es kommt nur darauf an, sich der Verantwortung zu stellen - und die hängt in erster Linie von der Persönlichkeit des Elternteils ab und nicht von ihrem Ehestand.
meint Constanze
 
  • #40
@#38: Natürlich gibt es auch schlecht erzogene Kinder außerhalb von Patchwork-Familien. Aber ich wollte in #30 und #36 ja darauf hinaus, dass, WENN die Kinder schon schlecht erzogen sind, man in einer Patchwork-Familie als neuer Freund der Mutter schlechte Karten hat, daran was zu ändern, wenn du Mutter nicht mitspielt.
 
G

Gast

Gast
  • #41
@39: Das wird vermutlich auch in einer Ehe schwierig, wenn sich die Eltern nicht über den Erziehungsstil einig sind. Dort kommt dieses allerdings vermutlich weniger vor. Die süßen Kleinen begreifen ja ganz schnell, ob und wie sie Eltern gegeneinander ausspielen können.
die 38
 
G

Gast

Gast
  • #42
Berlinerin, 41 J,

Lisa,
Du hast in # 32 etwas ganz wichtiges geschrieben. Danke.

Der Junge hat mit 7 Jahren seinen Vater verloren, die Mutter hat noch andere Kinder (wie viele eigentlich?) und musste seinen Platz alleine finden.

Offensichtlich war das der Computer und sein Nintendo DS, weil ihm das als Strafe weggenommen wird.

Der Junge vegetiert also seit 5 Jahren vor sich hin, weil die Mutter überfordert ist.
Wieso ist sie überfordert? Ist sie krank, geht sie viel arbeiten oder wie anstrengend sind die anderen Kinder? Kümmert sie sich um die anderen Kinder?
Jedenfalls haben Schule und Hort und Freunde seine Erziehung übernommen und er hat gelernt, dass er alleine auf der Welt ist. Traurig, aber wahr.

Wie hat es die Frau denn geschafft, den Fragesteller kennenzulernen? Die Kinder mit dem 12-Jährigen zuhause alleine sitzen gelassen und ausgegangen? Vielleicht musste er die letzten 5 Jahre immer seine Geschwister versorgen?

Man kann den Jungen erst verstehen, wenn man seine Geschichte kennt. Hat er Hobbies, darf er sie ausübern? Abseits vom Computer?

Wie wäre es, wenn Du Dich nach einem Sport für ihn umschaust? Fussball, Karate, Judo etc? Ihn notfalls zum Training fährst, dass er auch mal jemanden hat, der sich um ihn kümmert?

Was sagt und tut eigentlich die Mutter den ganzen Tag?

Ich kenne viele alleinerziehende Mütter mit Söhnen in diesem Alter und mehreren Kindern, aber die sind ein Team und helfen mit, wenn auch manchmal unter Protest. Die Frau hat ganz wichtige Grundlagen versäumt, das kann ein neuer Vater gar nicht aufarbeiten.

Professionelle Hilfe wäre sicher gut, aber im Sinne, wie Ihr an den Jungen rankommen könnt, bevor er völlig in einer eigenen Welt landet. Ihr seid ein Team aus Mutter und Vater, oder wie sieht sie das?
 
  • #43
@#40: Ja, aber in einer Ehe gibt es mehr Einflussmöglichkeiten. Schon in der vorehelichen Zeit spricht man ja über solche Themen wie Kindeserziehung und merkt, wie der andere tickt, noch bevor überhaupt Kinder da sind. Wenn herauskommt, dass man in dieser wichtigen Hinsicht nun gar nicht kompatibel ist, müsste man fast die Beziehung in Frage stellen. Es gebe dir nämlich absolut Recht, dass zwischen Mutter und Vater kein Blatt Papier passen darf, wenn man gegen die Kinder eine Chance haben will; die spielen ihre Eltern sonst gnadenlos gegeneinander aus.
 
G

Gast

Gast
  • #44
Angie
@ Fragesteller
Mir fehlt eine ganz wichtige Information von dir. Was sagt denn eigentlich die Mutter zu dem Verhalten ihres Sohnes? Stört sie das ebenfalls oder läßt sie ihn ganz easy-going gewähren?
Wie ist ihr Verhältnis zu ihm? Sehr eng, herzlich und innig oder distanziert, weil von ihm bzw. der gesamten Lebenssituation genervt? Du schreibst von den Kindern. Wie ist dein Verhältnis zu den übrigen Kindern? Hat der zwölfjährige eine Außenseiterposition in eurem Kreis eingenommen? Vermisst er seinen Vater?
 
G

Gast

Gast
  • #45
Lisa
@43 Natürlich vermisst er seinen Vater - aber er würde niemals darüber sprechen, weil er kein Gehör finden dürfte!
 
G

Gast

Gast
  • #46
Hallo Fragesteller - wäre schön, du würdest dich nochmal äußern. Wir haben hier unterschiedlichste Argumente und Meinungen gebracht - wie sieht dein Weg aus? Bist du weiter voran gekommen - hast du aufgegeben? Wir freuen uns auf Feedback!
 
G

Gast

Gast
  • #47
Wenn ich so manche Antwort (und die Frage!) lese, überkommt mich ein großes Mitleid mit den betroffenen Kindern!

Wenn der Mann, in den ich mich verliebt habe, und mit dem ich evtl. mein Leben teilen möchte, SO über meine Hunde sprechen/schreiben würde, oder womöglich auch noch fragwürdige Erziehungsversuche starten würde, wäre diese Beziehung sofort beendet!

w55
 
  • #48
An den Fragesteller, falls er nicht bereits das Handtuch geworfen hat:
Was du da machen sollst? - Abwarten! Das vergeht von alleine wieder und ist das typische Verhalten in der Pubertät. Egal, ob bei einer Patchwork- Familie, oder woanders!
Gute Nerven und starkes Durchhaltevermögen für dich!
 
G

Gast

Gast
  • #49
Viele Gute Ansichten und Hilfestellungen findet dieser Fragesteller von Euch Allen!

Ganz wichtig auch die professionelle Hilfe, nicht nur für den Sohn, sondern auch ganz wichtig für Mutter und Freund(Fragesteller),
#32 Lisa und #35 Ulrike,ihr habt es konsequent zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.Ich stimme euch voll und ganz zu.Ich bin jedoch auch entsetzt,wieviele KommentareschreiberInnen sich mit dem Denken des Fragestellers verbünden!.

Ich möchte etwas ergänzen:das betroffene Kind spiegelt seine soziale Familie-in seinen Handlungen, ich vermute darin die Hauptursache für dieses Verhalten.(Schulzeugnis...).

Wie kann eine Mutter so unemotional mit ihrern Kindern umgehen und in/mit ihrem Leiden so beschäftigt sein, dass sie die Kinder teilweise sich selbst überlässt???Herrscht in dieser Familie die Kühle und der strenge Erziehungsstil(Zuckerbrot und Peitsche?),nicht die Warmherzigkeit?Da sträuben sich mir als Vater ganz gewaltig die Nackenhaare.ich kann doch nicht mein Leid vor das der, die dafür nichts können,Kinder stellen...!-und solche Druckmittel benutzen...

Ich wurde damals WE-Papa und habe das Beste für meine Kinder daraus gemacht.Kinder dürfen nicht mehr unter der Trennung der Eltern leiden, als nicht änderbar.Mein Leiden hatte ich mit mir selbst auszumachen,meine Kinder habe ich mit ihren Ängsten begleitet und Ihnen geholfen, darüber hinwegzukommen.
auch ich habe später in einer Patchwork-Familie gelebt, weiß also, wovon ich rede.

Meine damalige Partnerin hatte einen Sohn; von 5 bis 15 Jahren , habe ich seinen Weg begleitet, allerdings nicht als Vaterersatz, sondern als Freund seiner Mutter und als sein guter Bekannter/Vertrauter. Deswegen kann ich die Ängste und Zweifel und Ohnmachtsgedanken des Fragestellers zum Teil gut nachvollziehen, seine Denkweise von kleinen Persönlichkeiten,die auch solche Gedanken innehaben, jedoch überhaupt nicht!!!

Hallo Fragesteller, denk mal bitte darüber nach, den Status, den Du in dieser Familie hast, wirst Du dem wirklich gerecht?Das ist eine hohe Verantwortung!-Bist Du auch ein Vater?

Heißt a-sozial nicht anti-sozial, bist Du es nicht eher zusammen mit der Mutter der Kinder als der Junge, der auf sich allein gestellt ist.Eigentlich gehörst Du bei drei Personen an die dritte Stelle in dieser Familie, will sagen Du bist der Neue, mit den wenigsten "Rechten", stellst Dich aber , durch ok der Mutter auf positon Zwei,das ist für den Sohn sehr unfair.Und dann wunderst Du dich noch?.
Du bist doch lebenserfahrener, weil älter.Vorausschauender, sieh die Situation mal mit seinen Augen, kannst Du dann noch so denken und handeln?Setze Deine Partnerin auf den "Pott",nicht den Jungen; sie hat es zum großen Teil "verschuldet"(Spiegelwirkung)und geht alle Drei zur Familientherapie.!!

Die sind extra für Euch da und es ist fünf vor zwölf.
Stell Dir mal vor, wenn Ihr nicht handelt und seine Reaktionen auf Euer Unverhalten, wenn er 16/17 jahre alt ist;unvorstellbar und gefährlich.Und lauter Scherben bei Euch Dreien!.Seid ihr mehr als drei, dann nehmt auch die weiteren Kinder mit,.manche Kinder leiden auch still!.

Mach etwas Gutes Daraus!, Du hast die Möglichkeit, nicht der Junge,der sitzt in der Zwickmühle.
Hat keine Möglichkeit sich helfen zu lassen,seine Mutter ist durch dich beeinflusst und besetzt,
also folgt die Trotzreaktion.Verständlich,oder?

Euch allen Dreien?, dass es euch gelingt glücklich zu werden, gemeinsam handeln und stark sein.Toi,toi,toi.

an @alle LG
mechanicus
 
G

Gast

Gast
  • #50
Es wurde hier schon viel geschrieben. Ich habe nicht alles durchgelesen, bin also nicht ganz auf dem Stand, was alle hier so von sich gegeben haben, möchte aber dennoch noch meinen Beitrag leisten (auch wenn die Frage schon etwas "älter" ist).
Mein Ex-Mann ist 2003 ausgezogen, mein Sohn war damals 7 Jahre alt. Da danach ich einige Jahre nicht offen war für eine neue Partnerschaft, ist der Junge mit mir, mit seiner älteren Schwester, meinen Freundinnen und ihren Töchtern, den Erzieherinnen im Kindergarten, den Lehrerinnen in der Grundschule usw. groß geworden (natürlich hatte er auch Freunde). Mein Ex-Mann ließ und lässt sich so gut wie nie blicken und hat den Jungen mehr versetzt als Kontakt mit ihm gehabt. Im Alter von ca. 11 wurde er in der Schule sehr aufmüpfig und rebellisch - insbesondere gegen weibliche Lehrer. Der Schulpsychologe ist der Überzeugung, dass er - mit beginnender Pubertät - gegen den Frauenüberschuss in seinem Leben rebelliert. Nachdem ich mich seit 2006 wieder für eine Partnerschaft geöffnet habe und anfing, mit Männern mal wegzugehen, hat er auch dagegen sehr rebelliert und sich zuhause ähnlich provokativ verhalten wie der Junge, von dem der Fragensteller berichtet. Ich sehe es so: er war nun für mehrere Jahre der "Mann im Haus" und sieht diese Rolle durch einen neuen Mann in meinem Leben sehr gefährdet und verhält sich entsprechend.
Aus meiner Erfahrung: tief Luft holen, immer mal wieder darüber nachdenken, was evtl. in ihm vorgehen könnte, liebevolle Zuwendung und aber auch Konsequenz. In unserem Fall haben vor allem Aufgaben geholfen, die ich ihm gegeben habe (bzw. um die ich ihn gebeten habe), die ihn gefordert haben und bei denen er zeigen konnte, was er kann und stolz sein konnte auf das, was er geleistet hat. Natürlich in Verbindung mit der Anerkennung von meiner Seite.
Ich wünsche euch viele gute Nerven, Durchhaltevermögen und sicherlich auch ein wenig Glück, dass ihr den richtigen Weg findet.
Alles Liebe an euch.
 
Top